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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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mit einem Satz vom Piratenschiff herübergesprungen und stellte sich an Bars Seite. »Wir haben sie schwer getroffen, ihr habt also nicht viel Zeit!«, schrie er den Piraten zu. Wie Knute gehofft hatte, beeilten sich die Piraten, die ishapianischen Seeleute zu töten, während er der Hand voll Männer aus seiner alten Mannschaft, die sich auf die Luken und die Frachtnetze zubewegten, Zeichen gab.
    Ein Ishap-Mönch, der als Reaktion auf den Alarm die achterne Kajütentreppe hocheilte, sah, wie sich die Piraten in einem Halbkreis um ihn herum verteilten. Seine Brüder folgten ihm. Für einen Augenblick standen beide Parteien reglos da, schätzten einander ab.

    Bär trat vor. Seine Stimme klang, als würde er Steine zermalmen, als er zu dem ersten Mönch sagte: »He, du da!
    Wenn du mir die Träne bringst, werde ich dich schnell töten.«
    Der Mönch hob die Hände und bewegte sie schnell; sie formten ein mystisches Muster, während er ein Gebet intonierte, um Magie herbeizubeschwören. Die anderen Mönche hinter ihm gingen in Kampfstellung.
    Ein Blitz aus weißer Energie zuckte auf Bär zu, verschwand jedoch, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten, eine knappe Handbreit vor ihm. Im gleichen Augenblick legte das Schiff sich auf die Seite und begann, am Bug abzusacken. »Eure Magie kann mir nichts anhaben!«, sagte Bär mit einem verächtlichen Lachen.
    Mit einer für einen Mann seiner Größe überraschenden Geschwindigkeit ließ Bär sein Schwert vorschnellen. Der Mönch, der sich noch immer von dem Schock erholen musste, dass seine Magie keinerlei Macht hatte, blieb hilflos stehen, während Bär ihn durchbohrte, als würde er eine Melone mit einem Küchenmesser zerschneiden. Die Piraten stießen ein Triumphgeheul aus und fielen über die anderen Mönche her.
    Die Mönche waren unbewaffnet und in der Unterzahl, doch sie waren alle in der Kunst des waffenlosen Kampfes ausgebildet.
    Am Ende konnten sie sich zwar nicht gegen Lanzen, Äxte und Schwerter, Messer und Armbrüste behaupten, aber sie hatten die Piraten so lange aufgehalten, dass das Vorderdeck bereits unter Wasser stand, bevor Bär die Treppe erreichen konnte, die ins Unterdeck führte.
    Knute huschte an Bär vorbei und die Treppe hinunter wie eine Ratte, die sich durch ein Abflussgitter bewegt.
    Bär folgte ihm dichtauf; dahinter kamen die anderen.
    »Wir haben nicht viel Zeit!«, brüllte Knute und schaute sich in den achtern gelegenen Mannschaftsquartieren um.
    Aus den reichlich vorhandenen religiösen Gegenständen schloss er, dass dieser Bereich den Mönchen überlassen worden war. Knute konnte hören, wie das Wasser durch das Leck unter dem Vorderkastell in den Schiffsrumpf strömte. Knute kannte sich mit Schiffen aus; irgendwann würde ein zwischen dem Vorderschiff und dem Hauptfrachtraum gelegenes Schott nachgeben, und dann würde das Schiff wie ein Stein sinken.
    Sein Blick fiel auf eine kleine hölzerne Kiste, die in einer Ecke stand, und er marschierte darauf zu, während Bär sich auf die große Tür zubewegte, die nach achtern zur Kajüte des Kapitäns führte. Es wurde immer schwieriger, sich zu bewegen, weil das Deck sich mehr und mehr zur Seite neigte und man auf der glitschigen Oberfläche kaum noch das Gleichgewicht halten konnte. Mehrere Piraten rutschten aus und fielen hin, schlugen hart auf den hölzernen Planken auf.
    Knute öffnete die kleine Kiste; sie enthielt genügend Juwelen, dass er den Rest seines Lebens im Luxus verbringen konnte. Wie Motten, die vom Licht angezogen werden, schwärmten einige Piraten auf die Beute zu. Knute gab zwei anderen Piraten, die ganz in seiner Nähe waren, ein Zeichen. »Wenn euch das ganze Gemetzel auch nur ein Kupferstück einbringen soll, dann macht, dass ihr an Deck kommt, helft, die Luke aufzumachen, und lasst das Frachtnetz herunter!«
    Die beiden Männer zögerten, warfen einen Blick auf Bär, der sich noch immer mit der Tür abmühte. Dann schauten sie sich kurz an und taten, was Knute ihnen befohlen hatte. Knute wusste, dass sie an der Luke bereits zwei seiner Männer vorfinden würden und dass sie ihnen helfen würden. Sein Plan konnte nur Erfolg haben, wenn jeder seinen Teil dazu beitrug, ohne zu bemerken, dass sich die Dinge an Bord geändert hatten.
    Knute entriegelte eine Falltür in der Mitte des Decks und ließ sie aufschwingen. Darunter lag die Treppe, die hinab in den Frachtraum führte. Als er durch die Öffnung dem Schatz entgegentrat, begann das Schiff, Wasser zu fassen; Knute wusste,

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