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Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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Ahnung, oder Kater und Hund«), in der er unter andrem nachweist, daß die »Wörter« der beiden Arten (z. B. »Wau« und »Miau«) den gleichen etymologischen Ursprung haben. Das ist gar nicht so abwegig, denn vor vielen Millionen Jahren waren Hund und Katze eng verwandt - beide gehören zur Oberfamilie der hunde- und katzenartigen Raubtiere. Erst kürzlich machte eine Pfarrersfamilie aus Frankreich einen Umzug in einen 200 Kilometer entfernten Ort. Den Schäferhund nahm sie mit, während die Katze im alten Heim zurückgelassen wurde. Zwei Wochen nach dem Umzug verschwand der Hund - und kehrte nach weiteren sieben Wochen mit der Katze im Schlepptau ins neue Heim zurück.
     
     
    8 Es gibt vermutlich kein anderes Raubtier in der freien Wildbahn, dem durch Unkenntnis und gezielte Greuelpropaganda so übel mitgespielt wurde wie der europäischen Wildwaldkatze (Felis silvestris). Der ungezähmte Vetter unserer Hauskatze ist deutlich stämmiger und größer als die »milde Sorte« und kann bis zu 13 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Wildkatze hat kürzere Beine, kleinere Ohren und eine steilere Stirn als unser Hausgenosse und sticht obendrein durch einen dicken, geringelten Schwanz hervor. Auf den ersten Blick könnte man sie von der Optik des Fells her mit einer grau getigerten Hauskatze verwechseln, doch ist das verwaschene, schwarze Tigermuster der »Wilden« einzigartig.
    Felis silvestris bewohnt Gegenden des Waldes, die mit dichtem Gebüsch bewachsen sind, und schlägt ihr Lager auch gerne in Felsspalten und Baumlöchern auf. Der scheue und unnahbare Einzelgänger führt ein überwiegend solitäres Dasein und läßt sich nur für wenige Wochen im Frühling zur Paarung mit seinesgleichen ein. Nach der Zusammenkunft bringt die Wildkatze zwei bis vier am Anfang noch blinde Kätzchen zur Welt. Diese sind für die Haltung beim Menschen völlig ungeeignet: Früher oder später »rasten« die verspielten, süßen Jungen aus und verwandeln sich in wahre Berserker. Die Wildkatzen erfüllen wichtige Aufgaben im Öko-Kreislauf und halten Mäuse und andere schädliche Mitbewohner in Schach.
    Die Wildkatze, die über 300000 Jahre in den Waldgebieten Mitteleuropas die Stellung hielt, ist in den vergangenen Jahrhunderten durch systematische Ausrottung dezimiert worden und zählt heute in Deutschland nur noch ungefähr 1400 Exemplare. Europäische Waidmänner streuten gezielt Desinformationen, wonach die Silvestris sich an Hasen, Rehkitzen und anderen »Lustobjekten« der jagenden Zunft vergreift. Es hieß sogar, das »graue Gespenst« stände mit den Mächten der Finsternis in Kontakt und könnte einem ausgewachsenen Menschen zum Verhängnis werden. Aus Aberglauben ging kaum ein Jäger auf Wildkatzenpirsch, ohne seine Büchse mit Weihwasser »abzusegnen«. Das systematische »Auswildern« der Felis silvestris, also die Wiedereinbürgerung, wie sie an verschiedenen Orten in Europa unternommen wird, kann den Artentod nach Meinung vieler Experten höchstens hinausschieben.
     
     
    9 Obwohl unsere zahme Hauskatze nach aller Wahrscheinlichkeit durch Züchtung aus ihren afrikanischen Ahnen hervorgegangen ist, kann sie sich »erfolgreich« mit der Felis silvestris paaren. Wie die Dinge stehen, kann die domestizierte Katze sogar mit dem nordamerikanischen Luchs Nachkommen zeugen. Es existiert schließlich sogar die Möglichkeit, daß der Verpaarung zwischen kleinen Katzen (»Felis«) überhaupt keine Grenzen gesetzt sind. Zwar sollten laut Lehrbuch bei der Kreuzung zwischen Wild- und Haustyp unfruchtbare Bastarde entstehen; doch einige dieser Bastarde haben sich offensichtlich die Fähigkeit zur Vermehrung bewahrt. In der Tiefe unserer Wälder treiben sich einige seltsame Mischlinge herum, und es wäre ein wahres Wunder, wenn die domestizierte Felis nicht ein paar Tropfen wildes europäisches Blut in ihren Adern hätte. Die »Transfusion« ist mit größter Wahrscheinlichkeit in den archaischen Wäldern aus »Grimms Märchen« passiert; das läßt sich zur Zeit zwar (noch) nicht genau beweisen, aber irgendwann werden neue forensische Techniken wie der »genetische Fingerabdruck« Aufschluß geben können. Für die Hauskatze kann ein »Schäferstündchen« mit einer Wilden allerdings leicht ins Auge gehen. Die verwandelt sich nämlich nach Beobachtung von Forschern leicht in eine wütende Kratzbürste, wenn sie einen dekadenten Napflecker kommen sieht.
     
     
    10 Der Glaube, daß Katzen ein phantastisches und schier übersinnliches

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