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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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auch immer, du bleibst auf ewig meine wahre Mama, Fabulous. Wir beide wissen, daß ich einer deiner Eizellen entstamme. Tja, wie war doch unser Schlachtruf im Labor: Jedes legt noch schnell ein Ei, und dann kommt der Tod herbei!«
    Max blickte zur Seite. Die drei Ärzte stürzten sich auf einen Schrank zwischen den medizinischen Instrumenten, rissen die Türen auf und griffen sich je ein Gewehr. Während Max sie aus der Ferne mit einem gespielt staunenden Blick beobachtete, luden sie mit schlotternden Fingern ihre Waffen mit Betäubungsmunition. Dann richteten sie die Waffen auf die Chimäre und preßten ihre Augen auf die Okulare der Zielfernrohre.
    »Ach Jungs, ihr seid richtige Spielverderber, wißt ihr das!« schmollte Max. »Jetzt, wo es gerade lustig wird, fangt ihr wieder mit diesem Bum-Bum-Mist an. Paßt mal auf, ich mache euch einen tollen Vorschlag: Ihr öffnet die Käfigtüren, dafür verspreche ich, euch nicht das Genick zu brechen, sondern, wie sagt man so schön, euch auf eine humane Art zu töten.«
    Offenbar waren die Weißkittel nicht gewillt, auf diesen Vorschlag einzugeben. Der erste feuerte, was für die anderen zwei wie das Signal wirkte. Alle drückten nacheinander ab, und die Betäubungsgeschosse schwirrten laut zischend durch die Luft. Doch da war Max schon gespenstergleich aus dem Stand heraus Richtung Decke gesprungen, mindestens fünf Meter hoch, und hatte sich an der Stahlkonstruktion an der Decke festgekrallt. Die unglaubliche Turnübung ließ einen an den Gesetzen der Schwerkraft zweifeln. Andererseits handelte es sich bei dem Springer um einen Menschen in einem Felidae-Körper, das heißt, wenn man die Sprunghöhe im Verhältnis zur Körpergröße berücksichtigte, war solch ein akrobatisches Kunststück nicht unbedingt ein Wunder. Bewundernswert war allerdings das verblüffende Reaktionsvermögen.
    Max hangelte sich an dem Stahlgestänge wie ein unter Aufputschmitteln stehender Schimpanse in Richtung der Ärzte, während er die herabbaumelnden Lampen durcheinanderwirbelte und so für eine wilde Lightshow sorgte. Die Ärzte nahmen ihn weiter unter Beschuß, doch die Projektile verfehlten ihr bewegliches Ziel und prallten an dem stählernen Spinnennetz ab. Sie versuchten es schließlich sogar mit echten Pistolen und echten Kugeln, die sie aus den Schrankschubladen griffen, doch gegen das von Lampenkabel zu Lampenkabel schwingende, ja fliegende Phantom hatten sie keine Chance. Die Schüsse gingen stets um Haaresbreite vorbei.
    Schließlich erreichte der Akrobat sein Ziel und ließ sich neben dem Operationstisch zwischen den Schützen herunterfallen. Zwei der Weißkittel waren gerade mit Nachladen beschäftigt, und denjenigen, der ihn nun aus nächster Nähe hätte erwischen können, verließ angesichts des vor ihm aufgerissenen Monstermauls mit seinen strahlend weißen Reißzähnen der Mut. Er wurde leichenblaß und ließ schließlich die Waffe fallen. Einer seiner Kollegen tat es ihm gleich. Der Dritte sagte etwas ungeheuer Amüsantes:
    »Ich bin hier nur angestellt!«
    Max nahm ihm das Gewehr ab und rammte ihm den Lauf direkt zwischen die Augen. Das brünierte Eisen durchbohrte die Stirn des langhaarigen jungen Mannes, und als das Phantom es wieder aus dem Schädelknochen herauszog, spritzte aus dem matschigen, kronkorken-großen Loch eine Blutfontäne. Der Durchbohrte verdrehte die Augen nach oben, bis nur noch das Weiße zu sehen war, und brach zusammen. Die anderen Übeltäter waren noch damit beschäftigt, ihren Kreislauf soweit unter Kontrolle zu halten, daß sie nicht umkippten, da riß sich Max unversehens herum und legte das Gewehr an. Er zielte auf das elektronische Schloß neben dem Rahmen des Stahltores und drückte ab. Maximilian, der das Tor fast erreicht hatte, konnte gerade noch schreiend zur Seite springen, als das Schloß mit einem lauten Knall in tausend Stücke explodierte.
    »Bleib noch eine Weile bei uns, Papa«, sagte Max und warf das blutverschmierte Gewehr zur Seite. »Ich habe da noch ein paar Fragen an dich. Und wer weiß, vielleicht willst du mir ja auch noch einige Fragen stellen, nachdem wir uns so lange Zeit nicht gesehen haben.«
    Er wandte sich an die beiden Weißkittel, die von Schüttelfrost heimgesucht wurden. Am Schritt von einem bildete sich ein feuchter gelber Fleck ab.
    »Käfige aufsperren!« befahl Max.
    Die beiden taten, wie ihnen geheißen, spurteten zu der Käfigkolonne und rissen die Türen auf. Die ersten Artgenossen, die herausstürmten,

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