Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Felidae

Felidae

Titel: Felidae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
Vom Netzwerk:
das dort deponierte Kalzium entzieht. Die Gabe von qualitativ minderwertigem Eiweiß (zum Beispiel in Fleischabfällen und Tischresten) führt den Tod der Katze in Raten herbei. In Ermangelung der lebensnotwendigen Aminosäuren magert das Tier ab, bekommt ein glanzloses, struppiges Fell und legt zunehmend Symptome von Appetit- und Interesselosigkeit an den Tag.
    In ungekochten Süßwasserfischen kommt das Ferment »Thiaminase« vor, welches das für Katzen lebenswichtige Vitamin B1 zerstört. Einseitig verabreicht hat diese Kost daher bald typische Mangelerscheinungen (zum Beispiel Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Krämpfe) zur Folge. Auch Süßwasserfische müssen daher vor der Verfütterung abgekocht werden, damit das B-Vitamin erhalten bleibt.
    DOPPELWARNUNG! Wenn Katzen auch eine pflanzliche Ernährung zu ihrer Fleischkost nötig haben (sogar ein wenig Gras können sie vertragen), sind sie in erster Linie doch Fleischfresser (Karnivoren) und müssen als solche gefüttert werden. Die kursierenden Versuche von Vegetariern -man glaubt es kaum! -, ihre Katze fleischfrei zu ernähren, sind ein sadistischer Fehlgriff. Bei rein vegetarischer Diät ziehen Katzen sich schwere Erkrankungen zu und siechen bald kläglich dahin. Desmond Morris, qualifizierter Katzenfachmann, prangert eine vor kurzem erschienene Veröffentlichung mit vegetarischen Rezepten für Katzen daher als einen klaren Fall von Tierquälerei an, der als solcher behandelt werden müsse.
     
     
    10 Bevor die Katze sich zum gehätschelten Haustier »mauserte«, basierte ihre Beliebtheit beim Menschen auf ihrer Fähigkeit, Schädlinge zu erlegen. Sie ist dieser Aufgabe auch mit großem Erfolg gerecht geworden, seitdem der Homo sapiens die Vorratshaltung von Getreide betreibt. Auf dem Lande reichen ein paar gut gepflegte Bauernkatzen aus, um jedem unliebsamen Anwachsen des Nagetiervolkes zuvorzukommen. Vor der Intervention der Katzen war die Menschheit derartigen Heimsuchungen hilflos ausgeliefert.
    Der Champion unter den Mäusefängern soll ein getigerter Kater gewesen sein, der in einer Fabrik in Lancashire, England, residierte und in seinem dreiundzwanzig Jahre langen Leben über 22000 Mäuse liquidierte. Das läuft auf drei pro Tag heraus, ein ordentliches Quantum für eine Katze, die von den Menschen noch etwas »extra« bekommt. Noch erfolgreicher scheint jene weibliche getigerte Katze gewesen zu sein, die sich im White-City-Stadion selbst verpflegte - mit Ratten. Binnen lediglich sechs Jahren gingen ihr 12480 dieser unsympathischen Zeitgenossen ins Netz, was einem Durchschnitt von fünf bis sechs am Tag entspricht. Man versteht, warum die alten Ägypter alles daransetzten, Katzen zu domestizieren, und man die Tötung einer Katze mit der Todesstrafe ahndete.
     
     
    11 Die erstaunliche Absturzfestigkeit der Katze, ihr Vermögen, den freien Fall aus höchsten Höhen unbeschadet zu überstehen, hat seit jeher für Bewunderung und für die Legende, Katzen hätten neun Leben, gesorgt. Den Rekord, der von zwei New Yorker Veterinären beglaubigt wird, hält ein Kater inne, der den Absturz vom zweiunddreißigsten Stockwerk eines Wolkenkratzers (hundertfünfzig Meter tief!) überlebte und nur ein paar kleine Blessuren davontrug, welche eine zweitägige stationäre Behandlung erforderlich machten.
    Im Vergleich zu anderen Tieren (einschließlich des Menschentieres) ist Katzen eine wesentlich größere Oberfläche im Vergleich zur Körpermasse eigen. Als Folge erreichen sie ihre (besonders niedrige) Fallgeschwindigkeit sehr früh, so da ß auch der Aufprall weit weniger heftig ausfällt. Obendrein sind Katzen, als Abkömmlinge von Raubtieren, mit einem vorzüglichen beidäugig-räumlichen (stereoskopischen) Sehvermögen ausgestattet, das es ihnen ermöglicht, bei der Landung mit allen vier Extremitäten zu »jonglieren« und so die Wucht der Kollision zu verteilen. Aber bereits mitten im Flug machen Katzen sich einen ihnen angeborenen Reflex zunutze: Just in dem Augenblick, in dem sie die maximale Absturzgeschwindigkeit erreichen, geht die ursprüngliche Anspannung in der Beinmuskulatur in eine Muskelerschlaffung über. Die Katze gleicht dann einem natürlichen Fallschirm, der sich der Bremswirkung der Luft bedient und, alle viere ausgestreckt, heruntersegelt.
     
     
    12 Man unterliegt einem schweren Irrtum, wenn man diese typische Kater-Geste als einen Akt »machistischer«, repressiver Gewalt auffa ß t. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, da ß in

Weitere Kostenlose Bücher