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Ferien mit Patricia

Ferien mit Patricia

Titel: Ferien mit Patricia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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Dieses Gespenst mußte gebannt werden, solange es noch Zeit war, solange er und Pat noch auf der Schwelle zu ihrem gemeinsamen Abenteuer standen.
    Jerry versuchte sich vorzustellen, wie Lester sich wohl ausdrücken würde. Er malte sich sogar aus, daß der Major an seinem Platz säße, mit seinem aufreizenden Selbstvertrauen, ein wenig großsprecherisch, seiner selbst und seiner Reize völlig sicher, und wie er ohne Umschweife die Sprache auf die näheren Bedingungen der Reise bringen würde. Mochte das Mädchen, mit dem Harrison eben getanzt hatte, eine Lady und die Tochter eines Lords sein, mit einer kleinen Maus wie Pat würde er nicht viel Federlesens machen.
    Er raffte sich zu einer Anstrengung auf, konnte sich aber im Augenblick nicht erklären, warum das so viel schwieriger war als die Frage selbst, ob sie mit ihm kommen wolle. Das war ja sogar ganz leicht gewesen. Es schien, als ob es gerade erst gewesen sei.
    »Pat, du bist wirklich ein ganz wunderbarer Kerl«, sagte er. »Ich werde mir Mühe geben, daß es die schönsten zehn Tage werden, die man überhaupt erleben kann.«
    »Oh, Jerry, es wird sicher wundervoll.«
    »Hör mal, Pat, da ist... ich glaube, es gibt noch etwas, was ich dir sagen sollte...«
    »Und ...?«
    »Über unsere gemeinsame Reise, meine ich...«
    Sie wurde plötzlich aufmerksam und schaute ihn mit ihren weichen, fragend aufgerissenen Augen an.
    Es ist fast so, als ob ich sie schlüge, aber es muß sein, oder wir werden es beide später bereuen, dachte Jerry. Er versuchte, eine Leichtigkeit und eine Beherrschung an den Tag zu legen, die er gar nicht empfand.
    »Schau«, sagte er, »ich habe schon ein Mädchen zu Hause. Du weißt ja, wie es ist. Wir sind verlobt. Wenn ich zurückkehre, werden wir’heiraten.« In einer augenblicklichen Aufwallung wollte er fortfahren und mehr über Catharine erzählen und Pat sagen, was sie ihm bedeute. Er hielt inne und entschloß sich anders. Er wartete darauf, daß Pat etwas erwiderte. Doch da sie stumm blieb, mußte er weitersprechen.
    »Ich meine, was uns beide angeht... ich habe dich höllisch gern. Und ich wüßte niemanden, mit dem ich lieber wegfahren würde. Aber... ich meine... wenn wir wieder zurück sind, dann, verstehst du, bin ich nur noch einen Monat hier. Sobald mein Dienst hier beendet ist, werde ich nach Hause gehen und...«
    Pats Lippen bewegten sich, aber es herrschten ein derartiger Lärm und ein so großes Stimmengewirr in dem weiten Raum um sie herum und auf der Tanzfläche, daß er seinen Kopf zu ihr hinunterbeugen mußte, um zu verstehen, was sie sagte.
    »Ich begreife, Jerry.«
    Der Schlag war so schwer, daß sie krampfhaft ihre Hände fest-halten mußte, damit sie sich nicht auf ihr Herz preßten, um den Schmerz zu lindern. Es war nicht so sehr die Erschütterung, zu vernehmen, daß Jerry verlobt war, denn sie hatten ja alle ihre Mädchen zu Hause, als vielmehr die Grausamkeit, mit der er die Türe zugeworfen und alle ihre Träume zunichte gemacht hatte. Dies war es, was sie mit der tiefsten Verzweiflung erfüllte. Sie hatte immer gewußt, daß Jerry eines Tages Weggehen würde, aber sie hatte ihm so weit vertraut, daß er das Bild, das sie von ihm im Herzen trug, nicht zerstören würde, daß er als guter Kamerad immer an ihrer Seite bleiben würde...
    »Ich dachte, es sei besser, es dir jetzt schon zu sagen«, nahm er den Faden wieder auf. Einen Augenblick schien es, als wolle sie aufstehen und Weggehen, nur damit sie ihm nicht mehr länger zuzuhören brauchte. Da faßte er ihre Hände, beugte sich über den Tisch und sagte mit überraschender Zärtlichkeit und tiefer Aufrichtigkeit:
    »Sieh, Pat, ich bin doch ein niederträchtiger Kerl. Wenn du nun deinen Entschluß ändern willst, dann tu’s nur.«
    Halb wünschte er, daß sie es tun möge, um ihn zu strafen, und halb fürchtete er verzweifelt, daß es tatsächlich geschehen würde. Und etwas von seiner Verzweiflung teilte sich ihr mit durch den harten Griff seiner Finger und durch einen leichten Druck seines Armes, als ob er an ihr Herz rühren wollte.
    Wieder sagte sie ganz leise:
    »Es ist schon gut, Jerry, ich begreife.« Und sie fügte dann hinzu: »Ich werde meinen Entschluß nicht ändern. Es wird sicher wundervoll werden. Und wenn es vorbei ist, schütteln wir uns die Hände und sagen uns Lebewohl...«
    Jerrys Herz war so übervoll, daß er einen Augenblick zu ersticken meinte. Aber er brachte es fertig, zu sagen:
    »O Pat, du bist ein Soldat.« Dann beugte er sich

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