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Fessel mein Herz (German Edition)

Fessel mein Herz (German Edition)

Titel: Fessel mein Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Handy und der Fremde sprang von seinem Stuhl auf, wild um sich schauend, um die Quelle des Lärms zu orten.
    „ M-mein Handy. Ich … ich kann es holen.“
    Er schaute sie an und nickte schließlich. Langsam stand Montana auf und ging in den Flur, wo sie ihr Handy hatte fallen lassen. Der Mann folgte ihr.
    Das Klingeln verstummte, ehe Montana das Gespräch annehmen konnte. Mit dem nun stummen Handy in der Hand stand sie da und schaute verstohlen zu ihrem unheimlichen Besucher. Der streckte die Hand aus und sie gab ihm zögernd, was ihre Rettung hätte sein können.
    Der Fremde schaute das Handy von allen Seiten an, drückte auf die Tasten und roch sogar an dem ihm scheinbar unbekannten Objekt.
    Montana realisierte, dass ihr Besucher noch immer Blutspuren hinterließ. Gut, dass sie nur im Schlafzimmer Teppichboden hatte. Die Fliesen konnte sie wenigstens wieder sauber kriegen. – Sie schüttelte den Kopf über ihre Gedanken. Wie unwichtig waren diese verdammten Fliesen, wo es vielleicht demnächst ihr Blut war, das jemand von diesem Boden aufwischen würde.
    Sie räusperte sich.
    „ Ich … ich könnte mir mal Ihre Wunden ansehen“, bot sie mit etwas unsicherer Stimme an.
    Der Fremde hatte mittlerweile an dem Handy das Interesse verloren und schmiss es einfach zu Boden, dann schaute er sie an und nickte.
    Montana seufzte.
    „ Gut, dann kommen Sie. Hier lang.“

    Montana stieg vor ihm die Treppen nach oben in den ersten Stock, sich seiner Gegenwart direkt hinter ihr überdeutlich bewusst. Sie verfluchte die Tatsache, dass sie einen so kurzen Rock trug. Sie war eine attraktive Frau, gerade dreißig, mit einer tadellosen Figur. Während sie die Stufen erklomm, versuchte sie, möglichst wenig mit dem Hintern zu wackeln. Hoffentlich kam der Kerl nicht auf falsche Gedanken.
    Oben im Bad angelangt, deutete Montana ihm, sich auf den Hocker zu setzen, der dort stand.
    „ Ich glaube, das können Sie mal – beiseitelegen?“, meinte sie mit einem Blick voller Unbehagen auf das Schwert, welches er noch immer in seiner Hand hielt.
    Er schaute sie an und sie bekam weiche Knie von seinem durchdringendem Blick aus den stahlblauen Augen.
    „ Das … das Schwert meine ich. Sie brauchen das doch jetzt nicht, oder? Ich meine, ich ...“
    Ihr wurde ziemlich flau im Magen und sie war froh, als er den Blick endlich von ihr wandte und das Schwert neben sich an die Wand lehnte.
    Mit zittrigen Händen half sie ihm, das Plaid abzulegen und das zerfetzte, blutdurchtränkte Hemd auszuziehen. Beim Anblick des klaffenden Schnittes an seiner linken Seite wurde ihr schwindelig und sie bekämpfte den Impuls, sich umzudrehen und wegzulaufen. Um sich abzulenken, begann sie, die Utensilien herauszusuchen, die sie für die Versorgung seiner Wunden brauchen würde.
    Als Erstes reinigte sie seinen Oberkörper mit lauwarmem Wasser von all dem Blut und Schmutz, dann desinfizierte sie die tiefe Wunde an seiner Seite. Er verzog keine Miene, obwohl es furchtbar brennen musste.
    „ Das muss genäht werden. Das ist tief.“
    „ Unsinn. Verbinde es!“, befahl er unwirsch.
    Montana machte sich seufzend daran, den schrecklichen Schnitt zu verbinden. Zu ihrer Erleichterung blutete es nur noch wenig, trotzdem war ihr nicht besonders Wohl bei ihrer Aufgabe. Nachdem sie die schlimmste Wunde versorgt hatte, kümmerte sie sich auch um die zahlreichen kleineren Verletzungen. Es verging nahezu eine Stunde, ehe sie endlich fertig war.
    „ Ich habe Hunger und einem Schluck könnte ich auch gebrauchen“, sagte er schließlich.
    Montana beschloss, das Bad später aufzuräumen; wenn sie überhaupt noch dazu kommen würde; um ihren Besucher erst einmal abzuspeisen. Je länger sie irgendwelche Übergriffe seinerseits hinauszögern konnte, desto besser. Würde sie ihm eben erst einmal etwas zu Essen machen.
    „ Dann kommen Sie“, sagte sie ergeben und erhob sich.
    Auch der Fremde erhob sich und griff nach seinem Schwert. Sie hatte schon fast gehofft, er würde es vergessen.

    *

    Es war ein unangenehmes Gefühl, beim Kochen von einem Mann beobachtet zu werden, der ein blutbesudeltes Schwert neben sich stehen hatte. Mit fahrigen Bewegungen schlug sie sechs Eier am Pfannenrand auf und gab diese zu dem bereits brutzelnden Speckstreifen. Sie würzte die Eier mit Salz und Pfeffer und steckte vier Weißbrotscheiben in den XXL-Toaster. Ihr Besucher beobachtete sie interessiert. Besonders redsam war der Kerl nicht. Er sprach während der ganzen Zeit nicht ein Wort. Als der

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