Fessel mein Herz (German Edition)
unterbrach er sie knurrend und senkte seine Mund auf ihren, um der unnützen Diskussion ein Ende zu bereiten und ihnen beiden das zu geben, was sie so sehr ersehnten.
*
Zwei Tage später sahen sie in der Ferne eine größere Reisegruppe.
„ Das sind sie“, verkündete Bhreac mit einem Lachen.
Auch Montana freute sich, dass sie Bhreacs Familie endlich eingeholt hatten. Sie hoffte, dass alle wohlauf waren und auch Bhreacs Mutter die Reise bisher gut überstanden hatte. Immerhin war Lady Gwen schon nicht mehr die Jüngste und wenn dieses wilde Campieren schon für sie selbst so anstrengend war, wie viel strapaziöser musste es für eine mehr als doppelt so alte Frau sein?
„ Die haben wir bald eingeholt“, sagte Bhreac und gab Zeus die Zügel hin.
Als die Reisegruppe sie bemerkte, blieben sie stehen und erwarteten ihre Ankunft. Lautes Hurra begrüßte sie und die stürmische Begrüßung dauerte mindestens eine halbe Stunde, ehe Lady Gwen verkündete:
„ Lasst uns dort hinten auf der Wiese eine Rast einlegen und die Pferde an dem Bach dort tränken. Dann koche ich uns allen erst einmal einen ordentlichen Tee!“
Dieser Vorschlag wurde mit Begeisterung angenommen und bald saßen sie um ein kleines Feuer herum und genossen einen Becher dampfenden Tees.
„ Stimmt es, dass wir mit einem richtigen Schiff fahren?“, wollte Bhreacs Sohn Ian wissen und seine Augen leuchteten dabei vor Aufregung.
„ Ja mein Sohn. Das werden wir“, antwortete Bhreac mit einem Lachen und strich seinem Sohn über den Kopf.
„ Jetzt erzählt aber, wie es euch ergangen ist“, forderte Marie aufgeregt.
Obwohl Isabell und Marie noch immer sichtlich unter dem Verlust ihrer Ehemänner litten, freuten sie sich über die Wiedervereinigung und lauschten mit Neugier und Entsetzen der Geschichte über Montanas Gefangenschaft und Befreiung.
Lady Gwen drückte Montana mitfühlend die Hand.
„ So etwas wird dir nie wieder geschehen, armes Kind. Bhreac wird dich ab jetzt beschützen. – Nicht wahr mein Junge?“
Bhreac drückte Montanas andere Hand.
„ Mit meinem Leben“, sagte er ernst.
15
Mit den Wagen kamen sie nur langsam voran und die Reise wurde gemütlicher. Montana begann, die Menschen, die zu Bhreacs Leben gehörten, besser kennenzulernen. Bald verband sie eine innige Freundschaft mit Marie und sie begann, den kleinen Ian lieb zu gewinnen. Er war ein typischer Lausejunge und liebte es, Streiche auszuhecken.
Montana genoss die Reise, nur dass sie sich morgens schrecklich fühlte. Sie hatte einfach keinen Appetit und fühlte sich vollkommen abgeschlagen.
Mit wackeligen Knien schwankte sie zum Ufer des Loch Caise, wo sie campierten. Aufstöhnend kniete sie nieder und schöpfte sich Wasser ins Gesicht. Es half nichts, sie fühlte sich immer schlechter, bis sie sich schließlich übergab.
„ Wir sollten spätestens in Thurso einen Priester aufsuchen“, erklang plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihr und sie fuhr erschrocken herum.
„ Was meint Ihr damit Mutter?“
Lady Gwen ging neben Montana in die Knie und half ihr, sich zu säubern.
„ Ich meine damit, dass ich keinen Bastard in meiner Familie will!“
Plötzlich fiel es Montana wie Schuppen von den Augen. Wie hatte sie sich nur der offensichtlichen Wahrheit solange verschließen können? Ihre morgendliche Übelkeit konnte nur eines bedeuten. Sie bekam ein Kind von Bhreac!
„ Mein Sohn liebt dich. Er wird dir ein guter Mann sein. Sicher ist es eine gewisse Portion Mutterstolz, wenn ich sage, dass du keinen besseren Mann weit und breit bekommen kannst, doch ich denke wirklich, dass er dich glücklich machen kann.“
„ Ich ...“, Montana suchte nach Worten.
„ Du liebst ihn doch auch. Nicht wahr mein Kind?“
Montana nickte. Ja, sie war sich mittlerweile mehr als sicher, dass sie ihn liebte.
„ Dann bist du einverstanden?“
„ Ich weiß doch gar nicht, ob er ...“
„ Himmel!“, unterbrach sie Lady Gwen. „Kind! Bist du denn mit Blindheit geschlagen? Bhreac würde für dich mit allen Sassenachs auf dieser verdammten Insel kämpfen. Er betet den Boden an, auf dem du gehst, siehst du das denn nicht?“
„ Wenn Ihr meint Mutter.“
„ Und wie ich das meine!“
„ Dann bin ich einverstanden.“
„ Gut, dann lass uns zurück zum Lager gehen und du wirst Bhreac von dem Kind erzählen.“
„ Das kann ich nicht!“, wehrte Montana entschieden ab. „Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll.“
„ Dir wird es schon einfallen, wenn es
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