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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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wohl funktioniert. Auf unsere Beispiele übertragen bedeutet das, dass Sie vielleicht nicht beim ersten Versuch der Umsetzung Ihrer Fantasien das Super-duper-Glückserlebnis erwarten sollten, um sich dann nach einer ernüchternden Erfahrung völlig von diesem Bereich abzuwenden. Außerdem sollten Sie sich wohl eher nicht für zwei Stunden gefesselt und geknebelt unter dem Bett verstauen lassen, nur um dann nach zehn Minuten vor Langeweile innerlich die Wände hochzugehen. (Warum diese Idee auch aus Sicherheitsgründen nicht sehr sinnvoll ist, werde ich im Laufe dieses Ratgebers erklären.) Wenn Sie nicht einen Zufallstreffer landen, was natürlich immer sein kann, sollten Sie sich eher auf eine Phase von Versuch und Irrtum gefasst machen. Lassen Sie sich Zeit, die unterschiedlichsten Erfahrungen zu erleben. Wenn Sie von Anfang an ins Extrem gehen, haben Sie zwar die Chance, wenn alles gut geht, die absolute Ekstase zu erleben. Aber Sie haben eben auch das Risiko, dass aus einer Unannehmlichkeit, die Sie nicht unbedingt wiederholen möchten, ein absolutes Horrorerlebnis wird. Anastasia erlebt im Verlauf der Geschichte beides. Ihr Horror-Erlebnis zum Ende des ersten Bandes hätte sie sich ersparen können.
    Es gibt für die Umsetzung erotischer Fantasien eine Handvoll weiterer Regeln, die sich für viele Menschen als sinnvoll herausgestellt haben:
    Fühlen Sie mit Ihren Genitalien und denken Sie mit Ihrem Kopf. Ihre Genitalien zeigen Ihnen oft unmissverständlich an, was Sie erotisch anspricht. Wenn Sie über bestimmte Dinge nachsinnen und dabei Ihre Vagina feucht oder Ihr Penis hart wird, dann wissen Sie, dass Sie auf etwas gestoßen sind, das Sie erregt und das Sie vielleicht einmal ausprobieren sollten. Das ist ein wichtiger erster Schritt, dem man sich ruhig hingebungsvoll widmen kann – etwa indem man gezielt sehr unterschiedliche Formen erotischer Literatur liest beziehungsweise Filme und Fotos betrachtet, um herauszufinden, ob einen Dinge erregen, mit denen man vielleicht gar nicht gerechnet hätte. Es ist aber ebenfalls wichtig, das weitere Denken nicht den Geschlechtsteilen zu überlassen, sondern rechtzeitig den Kopf einzuschalten: Ist es sinnvoll, eine ausgewählte Fantasie in die Tat umzusetzen? Was könnten die damit verbundenen Risiken sein? Wie kann man diese Risiken begrenzen oder einen Weg der Umsetzung finden, bei dem diese Risiken nicht auftauchen? Sind Sie ausreichend qualifiziert, um eine bestimmte Praktik auszuprobieren? Ist es Ihr Partner? Kann es sein, dass Sie die entsprechende Handlung später bereuen, nachdem Ihre Geilheit nachgelassen hat? Lassen Sie Ihre Erregung zu, aber lassen Sie sich nicht so sehr von ihr überrollen, dass Sie Dinge tun, die Ihnen oder Ihrem Partner Schaden zufügen könnten.
    Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber, was Sie möchten und was nicht. Der Slogan »Mach mit mir, was du willst« ist für viele sicherlich sehr erotisch. Auch in unseren erotischen Fantasien erscheint, wenn wir auf Unterwerfung stehen, oft ein Partner, der gar nicht lange nach unseren Wünschen fragt. Er nimmt uns einfach her, um seine Lust so zu befriedigen, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Der Trick bei der Sache ist: Auch bei diesem Kino in unserem Kopf schreiben wir das Drehbuch und führen Regie. Der Mensch in unserer Vorstellung, der scheinbar tut, was er will, tut also in Wirklichkeit immer noch das, was wir wollen. Wir haben keine erotischen Träume von Leuten, die sich uns schnappen und Dinge mit uns tun, die wir nicht im Geringsten erotisch finden. Wenn Sie also einem anderen Menschen im wahren Leben zuraunen »Du kannst mit mir anstellen, was immer du möchtest«, dann ist das zwar ein toller Satz, der Ihrer beider Stimmung anheizt. In diesem Zusammenhang ist seine Verwendung auch sehr okay. Darüber hinaus ist er aber nicht sonderlich hilfreich. Er lässt Ihren Partner nämlich bei der Frage im Nebel stehen, was Ihnen wirklich gefällt und was Sie erotisch auf Touren bringt. Sobald er etwas tut, was Ihnen nicht zusagt – meinetwegen Ihnen ins Gesicht pinkelt –, dann darf er sich auf die Reaktion einstellen: »Aber doch nicht das , du perverses Schwein!« Ähnlich unschön wäre allerdings auch die umgekehrte Reaktion: Dem devoten Partner gefällt eine Praktik überhaupt nicht; er denkt sich aber, der Dominante habe die komplette Entscheidungsgewalt, und deshalb frisst er seinen Kummer und seinen Groll stumm in sich hinein.
    Der dominante Partner benötigt hier ein waches

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