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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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die berauschendsten aller Wohlgerüche, verbreiteten den herrlichsten aller Düfte, die jemals zusammengemischt worden waren. Die Formmänner beschossen den ganzen Himmel mit einer so abwechslungsreichen und herrlichen Bildfolge, daß etwas Ähnliches vielleicht nie wieder gesehen werden kann, sie bildeten einen Schleier von Formen über den Vögeln, die immer noch die Mentalle ungestüm mit Taschen voll blauem Öl und Säcken voll rosa Sand bombardierten. Dann drückte irgendeine Hand im Blassen Rat mit einer Geste, die versuchte, Liebe vorzutäuschen, den mit BLUMEN markierten Knopf, und mit großem Getöse, mit einem mächtigen Whuusch schossen die Blechblumen durch die Löcher in den Plastikplatten und schwenkten protzige metallene Blumenblätter vor den Füßen der Blechmandolinenspieler, die immer noch von einem Staat der Blechkameraden kreischten, die wie Bruder und Bruder miteinander auskamen, ohne Seele. Und eine künstliche Sonne blinzelte wohltuende Tupfen durch die Arbeit der Formmänner, und die Prachtvögel hielten ihre Ordnung. Aber all dies nützte nichts. Die Mentalle hielten immer noch die Stücke, die sie von Seelen gefunden hatten, krampfhaft fest und weigerten sich, sich ablenken zu lassen. Und sie organisierten die Züge, zehn lange düsengetriebene Seelenbeweger.
    Hoch aus dem Süden kamen die großen Züge, von Düsen vorwärts getrieben, stromlinienförmige Flitzer, die aber eine seltsame Ladung hatten. Den ganzen Tag lang sausten sie pfeifend durch das Land, zehn große weiße Züge. Obwohl der Zentralrat des Blassesten Grüns ein dringliches Gesuch um einen weiteren Versuch, die Mentalle zu erfreuen, aussandte, um eine weitere Chance der Ablenkung, kamen die Wagen des Verderbens weiterhin näher. Und doch waren sie auch Wagen der Hoffnung.
    Stalog Blengue, Mentall erster Klasse, Fleisch-Robot-Aufseher über einen Block Klimamaschinen für manches seelenverlorene Jahr, kletterte mühsam auf einen Zug. »Wie wir uns benutzt haben!« gellte er. »Wie man uns durch ›Entdeckungen‹ hereingelegt hat.« Er riß ein Stück seiner »Ersetzungen« ab und hielt es zwischen Blechfingern hoch. Das grüne Blut sickerte aus dem Bogen, in dem das Metall des »Ersatz« -Teils sich mit Fleisch verbunden hatte. »Für immer lebenslänglich!« sagte Stalog Blengue. »So ungefähr denkt der Blasse Rat. Ha, Ha. Wenn das ein Leben sein soll, was ich diese vielen seelenlosen Jahre gelebt habe – für meine Arbeit, diese blechernen Luftverdauer beim Sieben der natürlichen Luft wegen Verunreinigungen zu beobachten; für mein Vergnügen, meine Metallgelenke zu ölen, damit ich nicht quietschte, wenn ich mit wachsamer Rohrzange zwischen den Luftsieben aus Blech umherschwebte; für meine Nahrung, die ich mir mit Intraven injiziere, wobei ich die komplizierten Flüssigkeiten an alle Stellen aus armem Fleisch bringe – wenn das ein Leben sein soll, was ich diese schrecklichen, unmenschlichen Jahre gelebt habe –« Dann begann er, in einer Art Anfall zu kreischen, als er sich selbst auseinanderriß.
    Dann fuhren die Mentalle, mit einem völlig abgeschälten Stalog Blengue, der in der Führungsmaschine kreischte, die Seelenzüge hinunter in die kalte weiße Hauptstadt. Sie ließen die Züge den ganzen Tag vor den Nadeltürmen des eisig starrenden Regierungspalastes der kalten weißen Hauptstadt des Blassesten Grüns stehen. Als sich der Tag seinem Ende näherte, die schwindende kälter werdende Sonne die letzte Strecke in der Limetten-Vanille-Luft über Moderan herabsank, bewegte Stalog Blengue seine Eisenschuhe auf die größte trübste Tür im Erdgeschoß des Kapitols zu. Die Metallteile, die er hatte, klirrten grausig; das grüne Blut seiner Fleischstreifen dröhnte drängend in den Blechteilen seiner Ohren. »Hallo, Hauptstadt«, rief er dem Schlitz in der größten Tür zu. »Hallo, Rat«, schrie er, und ein Geräusch, das an das Schlagen auf einen ausgehöhlten Amboß erinnerte, kroch eine lange Zeit in ihm hoch, aus ihm hinaus und durch die leeren Räume der höchsten Spitzen des Kapitols hoch, denn die Stimme von Stalog Blengue war vor langer Zeit in Eisen gearbeitet worden, um ihn vor Krebs zu schützen, was eine der »Entdeckungen« war.
    Langsam öffnete sich die breite Tür, und der »Riese«, der dort stand, war so groß, daß er sich auf Zehenspitzen gestellt hatte, um zu versuchen, eine normale Größe zu erreichen. Hinter diesem Türsteher war der Rat des Blassesten Grüns in Spiegeln zu sehen. Die

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