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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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    »Animalische Chasmologie«, die Wissenschaft vom Gähnen bei Tieren – diesen Forschungsstrang gibt es wirklich! Und Forscher dieser Disziplin wollten tatsächlich wissen, ob und unter welchen Bedingungen das menschliche Gähnen auch auf Hunde ansteckend wirkt. Gähn – wuff!
    Ansteckendes Gähnen ist eigentlich ein gut dokumentiertes Phänomen. Man könnte sagen, es ist zum Gähnen langweilig, sich weiterhin damit zu beschäftigen. Bisher hat man ansteckendes Gähnen aber ausschließlich bei Menschen und Menschenaffen beobachten können. Spontanes Gähnen ist unter fast allen Wirbeltieren beobachtet worden, nicht jedoch ansteckendes Gähnen. Die Forscher untersuchten nun erstmals Hunde, die Spezialisten darin sind, Signale von Menschen zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten. So können sie beispielsweise menschlichen Blicken folgen, wenn ihnen etwas gezeigt wird.
    Ob das Einfühlungsvermögen zwischen Hund und Mensch so groß sein kann, dass sich sogar das Gähnen überträgt, wurde nun wissenschaftlich untersucht. Getestet wurden zwölf weibliche und siebzehn männliche Hunde, die mindestens vierzehn Wochen alt waren. Die Prüfung bestand aus zwei Reizen, die jeweils fünf Minuten dauerten, gefolgt von einer fünfminütigen Pause. Als Erstes gähnte eine Person genau dann, wenn der Hund Augenkontakt zu ihm aufgebaut hatte. Zur Kontrolle gab es auch eine Person, die nicht gähnte; alle weiteren Testbedingungen waren aber identisch. Das reflexhafte Verhalten der Hunde wurde auch gefilmt, sodass auch unabhängige Beobachter den Versuch und dessen Ergebnisse bewerten konnten.
    Im Durchschnitt gähnten die getesteten Hunde 1,9 Mal. Über siebzig Prozent der getesteten Hunde mussten gähnen, was im Schnitt eine Sekunde dauerte. Um den Gähnreflex auszulösen, musste der Experimentator durchschnittlich 4,5 Mal gähnen. Es dauerte durchschnittlich rund vierzig Sekunden, bis die Hunde vom menschlichen Gähnvorgang angesteckt wurden. Unterden Kontrollbedingungen, also bei einer nicht gähnenden Person, gähnte keiner der Hunde.
    Diese Studie beweist damit erstmals, dass selbst Gähnen auch über die Arten hinweg ansteckend wirken kann. Ein weiterer Erkenntnisschritt, der die Auflösung des Mysteriums Gähnen wieder ein Stück vorantreibt. Der zugrunde liegende Mechanismus ist aber weiterhin unklar. Synchrones Gähnen zwischen zwei unterschiedlichen Spezies ist damit genauso ungeklärt wie das zwischen zwei Menschen.
    Normalerweise hält man ja beim Gähnen die Hand vor den Mund, Forschung hält den Hund vor den Mund des Versuchsleiters. Wissenschaft kennt keine kaschierenden Gesten!
    Quelle: Joly-Mascheroni, Ramiro M./Atsushi, Senju/Shepherd, Alex J. (2008): Dogs catch human yawns, in: Biology Letters , Nr. 23, S. 446–448.
Die Studie, die zeigt, dass fetischistische Wachteln sexuell erfolgreicher sind
    Ja, es stimmt wirklich: Fetisch-Wachteln vermehren sich erfolgreicher! Um dieser Tatsache auf die Schliche zu kommen, richteten Forscher zweiundsiebzig männliche Wachteln darauf ab, dass die Vögel sexuell auf ein Frotteeobjekt reagierten. Vorab stellten die Wissenschaftler sicher, dass die Tiere auch heterosexuell orientiert sind und in der Nähe von weiblichen Wachteln Lust auf Fortpflanzung verspüren.
    Das Frotteeobjekt wurde für das Experiment konsequent bei Paarungsakten, sie dauern durchschnittlich fünf Minuten, zusammen mit einer zufällig zugeteilten weiblichen Wachtel ins Spiel gebracht. Das Objekt wurde jeweils dreißig Sekunden vor und nach dem Akt gezeigt. Bei etwa der Hälfte der männlichen Wachteln kam es nach durchschnittlich dreißig Versuchsdurchgängen zu einer auf das Frotteeobjekt bezogenen Konditionierung. Das war nicht zu übersehen, denn die Wachteln waren nun dazu geneigt, das Frotteeobjekt zu besteigen. Die Forscher »frottierten« gewissermaßen die Sexualität der Wachteln.
    Später verglich man dann den Fortpflanzungserfolg der perversen Frotteewachteln mit dem der normalen Vögel. Nach fünfzehn Tagen betrachtete man die Fruchtbarkeit und die Effizienz des Fortpflanzungsakts. Immer dann, wenn das Fetischobjekt während der Kopulation präsentiert wurde, befruchteten die Fetischwachteln mehr Eier als ihre normalen Artgenossen. Und dies, obwohl sie umständlicher und langsamer beim Besteigen der weiblichen Wachteln waren und, ja, auch das können Forscher beurteilen, wenig effizient zu Werke gingen. Je schlechter das funktioniert, desto ineffizienter der Geschlechtsakt. Um

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