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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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Experiment zeigt, körperliche Auswirkungen. Bewiesen ist damit, dass wir keine voneinander isolierten Wesen, sondern auf einer ziemlich tiefen Ebene miteinander verbunden sind. Wie Glühwürmchen, die die Frequenz ihrer blinkenden Lichter aneinander anpassen. Demzufolge ist es keine Gefühlsduselei, dass in stressigen Zeiten zwei Herzen zwar nicht Herzschlag für Herzschlag, aber immerhin in ihrer Herzfrequenz übereinstimmen.
    Aber noch mal zurück zu diesem verrückten Versuch: Einige Teilnehmer der Studie überquerten einen sieben Meter langen Teppich aus glühenden Kohlen mit einer Oberflächentemperatur von weit über sechshundert Grad. Man maß kontinuierlich die Herzfrequenz der zwölf Feuerläufer, der neun Zuschauer, die entweder mit einem Feuerläufer verwandt oder befreundet waren, sowie die Herzfrequenz siebzehn weiterer Zuschauer. Alle Probanden trugen einen Brustgurt, der die Herzschläge erfasste. Dabei wurden für jeden Lauf über die Holzkohlenglut die Daten gespeichert und anschließend verglichen. Dadurch konnte man nachweisen, dass Feuerläufer ein spezifisches Herzfrequenzmuster aufwiesen, welches auch bei den verwandten und bekannten Zuschauern beobachtet wurde.
    Das heißt auch, dass Menschen, ohne direkt dieselbe Tätigkeit zu vollziehen, diese zumindest auf der Ebene der Herzfrequenz miterleben. Damit weisen sie einen biologischen Mechanismus auf, der sie zu einem sozialen Wesen macht. Mit dieser Studie hat man die Empathie zwischen zwei Personen erstmalig in einem Feldexperiment bewiesen. Es gibt also eine gemeinsame Dynamik des Herzens. Wie die Füße der Feuerläufer anschließend aussahen, das ist ein anderes Thema.
    Quelle: Konvalinkaa, Ivana/Xygalatasa, Dimitris/Bulbuliac, Joseph/Schjødta, Uffe/Jegindøa, Else-Marie/Wallotd, Sebastian/Ordend, Guy van/Roepstorffa, Andreas (2010): Synchronized arousal between performers and related spectators in a fire-walking ritual, in: Proceedings of the National Academy of Sciences USA , Nr. 108, S. 1–6.
Die Studie, die zeigt, dass Fische pupsen, um zu kommunizieren
    Die Flatulenz, umgangssprachlich auch als Furz bezeichnet, ist unter Fischen eine gängige Art zu kommunizieren. Kann Pupsen wirklich eine Sprache sein? In der Welt der Fische haben die verräterischen Bläschen offensichtlich eine wichtige soziale Funktion zu erfüllen. Aquatische »Kakaphonie«?
    Eine Studie hatte tatsächlich zum Thema, ob Fische durch Vibrationen der Analöffnung kommunizieren. Das Ergebnis zeigt, dass Heringe wirklich in der Lage sind, auf diese Weise Informationen auszutauschen. Die Leibwinde helfen ihnen dabei, in der Dunkelheit Schwärme zu bilden. Die Heringe verfügen über ein ausgezeichnetes Gehör, wodurch die kontrollierten Blähungen wie eine Art windige Kurznachricht eingesetzt werden können.
    Die Forscher bemerkten, dass Heringe nachts immer wieder ungewöhnliche Geräusche erzeugen. Zwei Forscherteams studierten daraufhin Heringe aus dem Pazifik und dem Atlantik, indem sie sie einfingen und in große Wassertanks eines Labors verfrachteten. Dort beobachteten die Forscher deren Verhalten mithilfe von Unterwassermikrofonen und Infrarotkameras. Man registrierte bei Dunkelheit verstärkt Fischpupse, woraufhin die Fische immer Schwärme bildeten. Da kann man schon mal vermuten, dass es sich bei den Tönen um ein Kommunikationsmittel handeln könnte. Fürze bringen Menschen auseinander, bei Fischen ist das offenbar genau andersherum.
    Die Fische erzeugten Zweiundzwanzig-Kilohertz-Pupstöne, die von einer feinen Kette aus Blasen begleitet wurden – und Videoaufnahmen lieferten den Beweis, dass die Blasen eindeutig aus dem Analtrakt der Heringe kamen. Selbstverständlich kontrollierten die Forscher, ob die Ernährung oder eventuelle Angstkrämpfe Auslöser für die nächtliche Pupserei gewesen sein könnten. Man prüfte das, indem man zum Beispiel den Duft von Raubfischen in den Tank einleitete. Weder Ernährungsaspekte noch Angstzustände hatten nachweisbaren Einfluss auf die Flatulenzen.
    Die Fische verwendeten zum Pupsen übrigens keine Verdauungsgase, sondern Luft von der Oberfläche, die sie in ihrer Schwimmblase speichern und durch eine Kanalöffnung neben dem Anus ausblasen können. Die Forscher bezeichnen das Verhalten auch nicht wirklich als Blähungen, sondern nennen es vielmehr »Fast Repetitive Tick«, oder abgekürzt: » FRT « – »Fart« würde auf Englisch übrigens Furz heißen. Aber das nur am Rande.
    Die nächtliche Kommunikation via

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