Fette Vögel gehen öfter fremd
vier Versuchstauben wurde leider während des Experiments krank, sie schied deshalb aus. Nein, sie hat sich nicht aus Faulheit krankgemeldet.
Quelle: Mazur, E. James (1996): Procrastination by pigeons: preference for larger, more delayed work requirements, in: Journal of the Experimental Analysis of Behavior , Nr. 65: S. 159–171.
Die Studie, die zeigt, dass Wale auch nur das singen, was gerade angesagt ist
Das in dieser Studie vorkommende Phänomen nennt man in der Wissenschaft »kulturelle Transmission«. Die Forscher, die in diesem Bereich tätig sind, wollen wissen, wie Kulturelles weitergegeben wird. Gelegentlich ist das wie eine Chartshow, denn Meeresbiologen erforschen beispielsweise, welcher Song unter Walen gerade »in« ist.
Forscher haben jetzt bei Walen erstmalig einen interessanten Austausch von kulturellen Inhalten beobachten können. Wie geht dieser Austausch zwischen Artgenossen innerhalb einer Generation vonstatten? Männliche Buckelwale haben einen sehr ähnlichen, sich wiederholenden Brunftsound. Man könnte von einem walspezifischen Minnesang, vielleicht sogar von einer Art Liebeslied sprechen. Denn damit betören männliche Wale bei der Partnersuche ihre weiblichen Artgenossen.
Dabei gibt es ein auffallendes Übertragungsmuster, mit dem die verschiedenen Liedtypen unter den jungen männlichen Walen weitergegeben werden. Die Forscher konnten nachweisen, dass sich immer wieder neue Gesänge bildeten, die sich rasch in alle Richtungen über einen großen geografischen Raum verbreiteten.
Der typische Buckelwalsong besteht aus einer Kombination von Themen. Jedes Thema besteht wiederum aus zwei sich wiederholenden Strophen, die sich ihrerseits aus einer Kette von vier bis fünf Tönen bilden.
Die Forscher beobachteten im westlichen und zentralen Südpazifik über elf Jahre hinweg junge Wale und dokumentierten deren Vorliebe für bestimmte Gesänge. Die Hitparade der Wale wurde mit Unterwassermikrofonen aufgezeichnet und die einzelnen Songs miteinander verglichen. Die Wissenschaftler unterschieden hierzu anhand ihrer Frequenzen acht verschiedene Songs und beobachteten, wie sich diese auf einer Art akustischen Karte in östlicher Richtung verbreiteten.
Die Songs wandern, indem sie teilweise von anderen Walen übernommen werden, die bestehende Lieder dadurch verändern oder gänzlich ersetzen. So schwappen Musiktrends unter Walen über ganze Ozeanbecken hinweg.
Die Hits der Wale ändern und entwickeln sich, indem sie gewissermaßen kopiert werden. Die meisten Songs wurden zunächst in den östlichen Breiten rund um Australien dokumentiert. Sie wanderten dann über Neukaledonien und Tonga, über Amerikanisch-Samoa und die Cook-Inseln nach Französisch-Polynesien. Wahrscheinlich, so die Forscher, liegt dies an der schieren Größe derostaustralischen Buckelwalpopulation und deren kreativem Potenzial.
Auf gemeinsamen Wanderrouten reichen meist schon kurze Begegnungen verschiedener Walgruppen, um neue Songelemente rasch von einer zur anderen weiterzugeben, innerhalb derer sie sich anschließend verbreiten. Manchmal dauerte es nur wenige Monate, bis eine ganze Walgemeinschaft denselben Ohrwurm sang. Für die Forscher beweist die rasante Ausbreitung, dass es sich bei den Formen der Walgesänge nicht ausschließlich um genetisch festgelegte oder durch die Umwelt bestimmte Prozesse handeln kann. Diese Ausbreitung über mehrere Populationen und große geografische Gebiete hinweg sowie ihre Geschwindigkeit ist bisher beispiellos unter nicht menschlichen Lebewesen.
Interessant ist dabei, dass es eben auch unter Walen eine Art Massengeschmack gibt. Hat sich ein Song durchgesetzt, dann stellt sich schnell ein intensiver Pop-Konformismus ein: Alle Wale singen dann vornehmlich das aktuelle Lied. Was man in den Aufnahmen von Walgesängen hört, ist also melodischer Mainstream. Es ist eher kompatibler Massensound und weniger hip. Was das für das Paarungsverhalten bedeutet, muss jedoch noch untersucht werden.
Quelle: Garland, Ellen C./Goldizen, Anne W./Rekdahl, Melinda L./Constantine, Rochelle/Garrigue, Claire/Hauser, Nan Daeschler/Poole, M. Michael/Robbins, Jooke/Noad, Michael J. (2011): Dynamic horizontal cultural transmission of humpback whale song at the ocean basin scale, in: Current Biology , Nr. 21, S. 687–691.
Die Studie, die zeigt, dass Prostitution etwas für Affen ist
In Indonesien leben geschäftstüchtige Makaken, die Fellpflege gegen Sex tauschen. Forscher studierten dieses Verhalten der
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