Fette Vögel gehen öfter fremd
auf die Persönlichkeit bestehen – wenn auch in schwacher Ausprägung.
Quelle: Chen, Sylvia Xiaohua/Bond, Michael Harris (2010): Two languages, two personalities? Examining language effects on the expression of personality in a bilingual context, in: Journal of Personality and Social Psychology , Nr. 36, S. 1514–1528.
Die Studie, die zeigt, dass Dummheit ansteckend ist
Intelligenz und Wissenserwerb gelten nicht nur in der Wissenschaft als Ideale. Deshalb erforschen Wissenschaftler hin und wieder auch die Ursachen für individuelle Dummheit und entsprechende Tendenzen in der Gesellschaft. »Morologie« nennt man das scherzhaft, wenn man Dummheit wissenschaftlich untersucht. Dummheit könnte sich ja ausbreiten. Dann braucht man gesicherte Erkenntnisse, um eine Epidemie zu verhindern. Dummheitsepidemie? Tatsächlich gibt es eine Studie, die zeigt, dass Dummheit ansteckend ist. Nicht nur mangelhafte Bildung oder eine schwache Intelligenz, sondern ebensodie direkte Konfrontation mit Dummheit selbst macht dumm. Virale Dummheit – ist das möglich?
Die österreichischen Forscher untersuchten eigentlich, ob und inwieweit von den Medien vermittelte Inhalte die geistigen Fähigkeiten eines Menschen beeinflussen. Gezeigt haben sie aber, dass die Intelligenz oder die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen allein durch das Lesen einer saudummen Geschichte eingeschränkt werden kann. Es findet offenbar eine Anpassung an die zuvor wahrgenommene Dummheit statt.
In einer experimentellen Studie ließen die Forscher einundachtzig Probanden, fünfundvierzig weibliche und sechsunddreißig männliche, eine Geschichte über einen dümmlich wirkenden Fußballfan lesen. Dabei handelte es sich um das Drehbuch eines Kurzfilms, in dem ein fünfunddreißig Jahre alter Mann namens Meier, beschrieben als fremdenfeindlicher, alkoholkranker und aggressiver Randalierer, dumme Sachen tut, indem er etwa eine Schlägerei provoziert. Der Text der Kontrollgruppe war ebenfalls ein kurzes Filmskript, in dem auch ein Mann namens Meier eine Rolle spielt, der im Gegensatz zu seinem Namensvetter jedoch eine normale Intelligenz aufweist. Die Teilnehmer der Studie wurden nach dem Zufallsprinzip einer der zwei Textversionen zugeordnet. Die Probanden sollten jeweils den Text aufmerksam lesen und die wichtigsten Punkte in zwei bis drei Sätzen schriftlich zusammenfassen. Im Anschluss mussten alle Probanden einen Wissenstest mitmachen. Danach verglichen die Forscher die Ergebnisse beider Gruppen miteinander.
Die Probanden, die die Geschichte des dummen Fußballfans zu lesen bekamen, schnitten im Wissenstest sehr viel schlechter ab als die Probanden der Kontrollgruppe,die die Textversion ohne dümmlichen Fan gelesen hatten. Offensichtlich führt die Beschäftigung mit dem Stereotyp eines dummen Fußballfans zu diesem messbaren Leistungsabfall.
Es wurde auch getestet, ob »geballte« Dummheit noch dümmer macht. Bestimmt die Dosis die Wirkung des Gifts? Die Forscher untersuchten deshalb, ob die Länge der Lektüre einen Einfluss auf dieses Ansteckungsphänomen hat. Dazu bereiteten sie eine kurze und eine lange Version der Geschichte vor. In der langen Version waren mehr Details zur dümmlich-törichten Hauptfigur zu lesen als in der kurzen. Die kürzere umfasste 369, die längere 690 Wörter – wahrscheinlich so etwas wie eine Überdosis.
Und tatsächlich, der Ansteckungseffekt stieg mit der Textmenge. Je mehr über eine dümmliche Hauptfigur gelesen wird, desto schlechter fällt das Ergebnis des anschließenden Wissenstests aus – und desto dümmer wird man.
Tatsächlich, Dummheit ist infektiös. Die Dummheit des Protagonisten der Erzählung weckt die Dummheit des Lesers. Der Intelligenzunterschied zwischen Proband und Protagonist wird dadurch gewissermaßen ausgeglichen. Der dumme Meier löste einen messbaren Effekt auf die Probanden aus. Offensichtlich führen mediale Inhalte dazu, dass man sich unbewusst in die Lage des fiktiven Protagonisten versetzt, um schließlich ähnlich blöde zu denken. Gut, dass Sie sich mit diesem Buch für die richtige Art der Lektüre entschieden haben.
Quelle: Appel, Markus (2010): A Story About a Stupid Person Can Make You Act Stupid (or Smart): Behavioral assimilation (and contrast) as narrative impact, in: Media Psychology , Nr. 14, S. 144–167.
Die Studie, die zeigt, wie man in einer Paarbeziehung sein eigenes Gesicht verliert
Menschen, die lange zusammenleben, entwickeln im Laufe der Zeit ähnliche
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