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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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indem sie belehre und sieuntergrabe die Moral, indem sie die Rechtfertigungsfähigkeit verbessere.
    Was es für Auswirkungen auf die ethische Bildung insgesamt hat, wenn die entsprechende Fachliteratur sogar an Eliteuniversitäten fehlt und dem wissenschaftlichen Nachwuchs nicht zur Verfügung steht, ist wiederum eine andere Frage.
    Quelle: Schwitzgebel, Eric (2009): Do ethicists steal more books?, in: Philosophical Psychology , Nr. 22, S. 711–725.
Die Studie, die zeigt, welches Lebewesen den größten Selbsthass hat
    Eine Art des Buntbarschs hasst sich selbst mehr als alles andere. Zu niemandem verhält sich dieser Fisch so feindlich wie sich selbst gegenüber. Sieht er sein eigenes Spiegelbild, greift er dieses sofort an. Gehirnscans zeigen darüber hinaus, dass der Fisch nicht nur große Aggressivität und Unlust verspürt, sondern auch noch unter extremer Angst vor sich selbst leidet. Die Forscher betonen, dass der Fisch sich sehr wahrscheinlich nicht erkennt. Dennoch, auf sich selbst reagiert er ängstlicher und aggressiver als auf jeden seiner Artgenossen und typischen Fressfeinde. Dieser Buntbarsch hasst sich einfach leidenschaftlich. Die Wissenschaftler haben damit wohl die tragischste Gestalt der Tierwelt entdeckt. Was ist, wenn der Kampf gegen sich selbst schrecklicher ist als der gegen einen echten Fressfeind?
    Die Forscher können zwar nicht sagen, ob es sich für den Fisch tatsächlich wie Angst anfühlt; Angst ist ein menschliches Konzept. Aber es sind mit Sicherheit ziemlich negative Trips, die der Fisch da mitmacht. Bei Vertretern dieser afrikanischen Buntbarschart kommt es beim Anblick des eigenen Spiegelbilds zu einer starken Reizung der Amygdala, einer Gehirnstruktur, die an der Entstehung starker Emotionen, insbesondere von Angst, beteiligt ist. Man sammelte dafür Daten aus vier verschiedenen Hirnregionen. Die Biologen verglichen die erschütternde und mitleiderregende Unlustreaktion des Fisches auf sein Spiegelbild mit der Präsentation eines Fressfeindes und maßen parallel seine Verhaltensreaktionen – Konfrontation im Acht-Liter-Wassertank. Zur Kontrolle beobachteten die Forscher selbstverständlich auch das Verhalten des Fisches, wenn weder Feind noch Spiegelbild zu sehen waren. Außerdem wurden die Fische gefilmt und ihr Aggressivitätsgrad durch einen Beobachter bewertet. Berücksichtigt wurde die Anzahl der Bisse, Stöße und das Präsentieren der Körperseite, für Buntbarsche alles typische Ausdrücke aggressiven Verhaltens. Ferner wurden Blutproben gesammelt und Testosteronwerte gemessen. Zusätzlich entnahm man danach das gesamte Gehirn chirurgisch, um Gewebeproben zu erhalten.
    Spiegelbildtests werden in der Forschung eingesetzt, um herauszufinden, ob Tiere die Fähigkeit besitzen, sich selbst zu erkennen. Dass dieses Verfahren zu einer solch komischen Tragik führen würde, konnte niemand ahnen. Bei Fischen stellten andere Wissenschaftler bereits aggressives Verhalten gegenüber Spiegelbildern fest. Man wollte nun wissen, ob sich die beim Betrachten der Spiegelbilder aufkommende Aggressivität von der unterscheidet, die Fische bei ihrem täglichen Kampf um knappe Ressourcen, bei der Fortpflanzung oder beim Treffen auf Räuber zeigen. Kämpfen Fische mit dem Spiegelbild genauso wie mit Fressfeinden oder Nahrungskonkurrenten? Gäbe es tatsächlich Unterschiede, dann müsste sich das auch in der Verhaltens-, Hormon- und Hirnaktivität beobachten lassen.
    Tatsächlich zeigt das Ergebnis der Studie, dass die Furcht und der Hass vor sich selbst im Falle des Buntbarschs jede andere Art der Aggression in den Schatten stellt. Der Fisch ist sein eigener Feind und die Natur eine Meisterin der Tragödie. Das Ausmaß der autoaggressiven Abscheu des Buntbarschs ist wohl nur mit Narziss vergleichbar, jener mythischen Gestalt, die sich in ihr eigenes Spiegelbild verliebte – nur eben andersherum. Der eine ist das Sinnbild liebeskalter Selbstbezogenheit, der andere das Sinnbild hasserfüllter Selbstverachtung.
    Quelle: Desjardins, Julie K./Fernald, Russell D. (2010): What do fish make of mirror images?, in: Biology Letters , Nr. 6, S. 744–747.
Die Studie, die beschreibt, was ein wirkliches Phantomglied ist
    Das Phänomen der sogenannten Phantomgliedmaßen nach der Amputation von Armen oder Beinen ist bekannt. Klar ist auch, dass es sich dabei meistens um schmerzhafte Empfindungen handelt. Solche Geschichten rufen allerhöchstens ein Phantomerstaunen hervor, das Empfinden eines fehlenden

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