Fette Vögel gehen öfter fremd
alkoholbedingte Gedächtnislücke selbst dann auftritt, wenn gar nicht getrunken wurde, zeigt nun eine aktuelle Studie.
Die Forscher untersuchten die Wirkung von Alkoholplacebos auf soziale und nicht soziale Erinnerungen. Das Dumme für die Probanden war an dieser Untersuchung, dass dabei mal nicht auf Kosten der Forschergemeinschaft gezecht werden konnte. Bei diesem Experiment musste keine Probandengruppe Alkohol konsumieren. Die rund hundertfünfzig Testteilnehmer tranken einfaches Tonicwater, wobei der einen Hälfte glaubhaft gemacht wurde, es handele sich dabei um einen echten Wodka-Tonic. Man versicherte den Probanden außerdem, dass die Menge an Alkohol proportional zu ihrem Gewicht bemessen würde, um sie so optimal betrunken zu machen. Die Versuchsleiter mixten den Cocktail direkt vor den Augen der Teilnehmer; das Alkoholplacebokam aus der Flasche einer bekannten Wodkamarke – ihr verdankt die Studie übrigens auch ihren Titel. So machte man die Show noch glaubwürdiger.
Die Wissenschaftler erzählten ihnen, es handle sich um eine Studie über den Einfluss von Alkohol. Nicht erwähnt wurde, dass es eigentlich eine Gedächtnisstudie war. Wenn Wissenschaftler einen Drink ausgeben, sollte man also lieber skeptisch sein.
Für den eigentlichen Gedächtnistest verwendeten die Forscher ein Verfahren, bei dem die Probanden zu Augenzeugen einer simulierten kriminellen Handlung wurden. Um die Erinnerungsfähigkeit der Probanden zu beeinflussen, mussten diese anschließend eine Beschreibung des Ereignisses lesen, die voller Fehlinformationen war. Daraufhin hatten sie sich einer Befragung zu stellen, in der sie ihre eigene Version des ursprünglichen Ereignisses vortragen sollten.
Konkret sah das so aus: Während die Probanden den Placebococktail tranken, schauten sie zur Ablenkung einen Actionfilm. Als Nächstes zeigte man ihnen Bilder eines Ladendiebstahls in einer Buchhandlung. Dabei gab es eine Reihe wichtiger Gegenstände, an die sich die Probanden später erinnern sollten. Anschließend mussten sie aber noch einen mehr als fünfhundert Wörter umfassenden Text lesen, der angeblich dieselben Inhalte der Bilder schriftlich schilderte, aber eigentlich voller Fehlinformationen war. Dann stand der eigentliche Gedächtnistest an, in dem sie nach den Gegenständen auf den vorher gezeigten Bildern gefragt wurden. Außerdem bewerteten die Testpersonen auf einer Skala jeweils, wie sicher sie sich ihrer Antworten waren und wie sehr sie ihrem Erinnerungsvermögen vertrauten. Die Forscher verglichen anschließend die Erinnerungsqualität für dieDetails aus dem mit den nachträglichen Fehlinformationen versehenen Text.
Das Experiment zeigte, dass sich die Probanden, die glaubten, Alkohol getrunken zu haben, im Vergleich zur Kontrollgruppe wesentlich leichter manipulieren ließen. Je stärker sich die Erinnerung der Probanden manipulieren ließ, desto sicherer waren sich diese außerdem, sich nicht zu irren. Zwar ist der Gedächtnisschwund nicht ganz so vollständig ausgeprägt wie derjenige, der von nackten Körpern ausgeht (siehe Seite 188 ), dafür beruht er aber auf reiner Einbildung. Hier kamen also soziale Gründe zum Tragen: Den Testpersonen wurde gesagt, sie hätten getrunken, also verhielten sie sich dann ungewollt dementsprechend – und wurden den vermeintlichen Erwartungen ihrer Mitmenschen gerecht.
Quelle: Assefi, Seema L./Garry, Maryanne (2003): Absolut® memory distortions: alcohol placebos influence the misinformation effect, in: Psychological Science , Nr. 14, S. 77–80.
Die Studie, die zeigt, dass »Teddybären« menschliche Fingerabdrücke haben
Nicht wirklich der Teddybär ist gemeint, wohl aber eines seiner niedlichen Vorbilder aus der Realität – der Koala. Wahrscheinlich gibt es keine zwei Menschen mit denselben Hautmustern an ihren Fingerkuppen – Fingerabdrücke sind eine individuelle Besonderheit. Sie sind aber keine rein menschliche Besonderheit. Man hat Papilarrillen, die kleinen Hautleisten und -rippen, aus denen Fingerabdrücke bestehen, auf Handflächen, Fußsohlen und sogar Greifschwänzen zahlreicher Tierarten gefunden.
Unbekannt war bisher aber, dass Koalas und Menschen ganz ähnliche Fingerabdrücke besitzen. Die Forscher schauten den Koalas mit einem Elektronenmikroskop genauer auf die Finger. Die Forscher verglichen in einer anatomischen Studie die Fingerabdrücke von Koalas mit denen von Menschen. Dabei stellte sich heraus, dass die Muster, aus denen die Fingerabdrücke
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