Feuer Und Stein
an
seinen Schultern festhielt und mich weiter unten eng und fest über ihn schmiegte.
»Das ist sogar noch besser«, seine Stimme war ein heißes Murmeln in meinem Ohr, »wenn ich mit meinem ganzen Begehren in dich hineinstoße und du wimmerst und kämpfst, als wolltest du von mir fort, und ich weiß, daß du mich nur noch tiefer in dir haben willst, daß wir denselben Kampf kämpfen.«
Mit den Händen erforschte er jede Wölbung, jede Höhlung meines Körpers, so sachte, als wollte er eine Forelle anlocken, seine Finger glitten zwischen meine Pobacken und tiefer, liebkosten den gedehnten, sehnsuchtsvollen Punkt unserer Vereinigung. Ich schauderte, und mein Atmen wurde zu einem unwillkürlichen Keuchen.
»Oder wenn ich zu dir komme, weil ich dich brauche, und du mich mit einem Seufzer in dich hineinnimmst und leise summst wie ein Bienenschwarm in der Sonne, wenn du mich mit dir trägst, bis wir beide mit einem kleinen Stöhnen Frieden finden.«
»Jamie«, sagte ich heiser, und meine Stimme wurde vom Wasser zurückgeworfen. »Jamie, bitte.«
»Noch nicht, mo duinne .« Seine Hände faßten mich fest um die Taille, hielten mich, drückten mich nach unten, bis ich mich stöhnend in die langsamere Bewegung fügte.
»Noch nicht. Wir haben Zeit. Und ich möchte dich noch einmal so stöhnen hören. Und ächzen und schluchzen, obwohl du es nicht willst, einfach, weil du nicht anders kannst. Du sollst seufzen, als würde dir das Herz brechen, und vor Begehren flehen, und schließlich in meinen Armen aufschreien. Dann weiß ich, daß ich dir gut gedient habe.«
Das Aufwallen begann zwischen meinen Schenkeln und schoß mir wie ein Pfeil in den Bauch; meine Gelenke wurden führungslos, und meine Hände glitten schlaff und hilflos von seinen Schultern. Mein Rücken bog sich durch, und meine glatten, festen Brüste preßten sich gegen ihn. Ich erschauerte in der heißen, nassen Dunkelheit, und nur Jamies kraftvolle Hände bewahrten mich vor dem Ertrinken.
Ich lehnte mich an ihn und fühlte mich knochenlos wie eine Qualle. Ich wußte nicht, welche Töne ich von mir gegeben hatte, und es war mir auch egal. Ich fühlte mich unfähig, einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen. Bis er sich, stark wie ein Hai, wieder unter Wasser zu bewegen begann.
»Nein, Jamie, nein. Noch mal kann ich das nicht aushalten.« Das Blut pochte mir immer noch in den Fingerspitzen, und seine Stöße waren eine genußvolle Folter.
»Du kannst es, denn ich liebe dich.« Seine Stimme kam gedämpft durch meine nassen Haarsträhnen. »Und du wirst es auch, denn ich will dich. Aber diesmal komme ich mit dir.«
Er drückte meine Hüften gegen sich und riß mich mit der Kraft einer unwiderstehlichen Strömung mit sich fort. Ich brach haltlos über ihm zusammen wie Wellen über einem Felsen, und er begegnete mir mit der brutalen Härte von Granit. Er war mein Anker im stampfenden Chaos.
Aufgelöst und flüssig wie das Wasser um uns herum und nur noch von seinen Händen gehalten, schrie ich auf, den gurgelnden, halb erstickten Schrei eines Matrosen, der vom Meer verschlungen wird. Und ich hörte seinen Schrei, und ich wußte, daß ich ihm gut gedient hatte.
Wir kämpften uns nach oben, hinaus aus dem Schoß der Welt, feucht und dampfend, mit gummiweichen Gliedern. Auf dem ersten Treppenabsatz fiel ich auf die Knie, und Jamie, der mir aufhelfen wollte, landete neben mir. Hilflos kicherten wir vor uns hin, rafften uns auf und krochen mehr, als daß wir gingen, die schmale Stiege hinauf, bis wir auf dem zweiten Treppenabsatz wieder zusammenbrachen. Hier befand sich ein uraltes, glasloses Erkerfenster, und das Mondlicht tauchte uns in Silber. Dampfend und eng umschlungen lagen wir in der kühlen Winterluft und warteten darauf, daß unsere rasenden Herzen und unser Atem sich wieder an die Oberwelt gewöhnten.
Der Mond über uns war voll und rund und füllte fast das ganze Fenster aus. Es war kein Wunder, daß das Meer und die Frauen dem Wirken dieses erhabenen Gestirns unterworfen waren, das so nah und so beherrschend war.
Aber mein Blut folgte nun einem anderen Gesetz, und das Wissen um meine Freiheit durchzuckte mich wie eine Gefahr.
»Ich habe auch ein Geschenk für dich«, sagte ich plötzlich zu Jamie. Er drehte sich zu mir, und seine Hand glitt groß und sicher über meinen noch flachen Bauch.
»Ach ja?«
Und die Welt um uns herum war voller neuer Möglichkeiten.
Danksagung
Die Autorin möchte folgenden Personen danken:
Jackie Cantor,
Weitere Kostenlose Bücher