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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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entgegenhielt. Doch ihr Prüfer runzelte die Stirn. »Das hat deine Mutter besser gemacht.«
    Ein Strudel von Gefühlen wirbelte in Alena. Doch dann schaute sie auf und blickte in das erwartungsvolle Gesicht des Zeugen. Ihr wurde klar: Das war Absicht. Sie wollen sehen, wie du auf Provokationen reagierst. Ob du wieder die Fassung verlierst.
    Auf einmal kostete es Alena keine Mühe mehr, gelassen zu bleiben. »Meine Mutter war eine Meisterin vierten Grades, Meister Aron«, sagte sie. »Ich hoffe, eines Tages so gut zu werden wie sie. Aber das wird noch eine Weile dauern.«
    Ihre Nervosität war weg. Auf einmal hatte sie das Gefühl, alles schaffen zu können. Als Aron nun selbst seine Klinge zog um sie im Schwertkampf zu prüfen, fuhr das Smaragdschwert fast von selbst in ihre Hand. Es fühlte sich an wie ein Teil ihres Körpers, eine Verlängerung ihres Arms. Es ist auf mich geprägt, fuhr es Alena durch den Kopf, und eine Welle des Glücks durchflutete sie. Wir sind eins. Nichts kann uns mehr trennen!
    Als sie schließlich die Schwerter sinken ließen, blickte Aron sie lange an. »Du hast dich verändert.«
    »Ja, das habe ich.« Alena erwiderte seinen Blick ruhig und fest.
    »Meinen Glückwunsch«, sagte Aron und es war das erste Mal, dass sie ihn lächeln sah. Er öffnete die Faust. In seiner Handfläche lag ein neues Gildenamulett. Eins, das sie als Meisterin auswies.
    Rena und Tjeri umarmten sie zum Abschied. In Alenas Kehle war ein großer Kloß.
    »Pass gut auf dich auf«, sagte Rena und ihre Augen glänzten ganz eigenartig dabei.
    »... und falls du mal Lust auf ein erfrischendes Bad in einem See hast, schau einfach bei uns vorbei«, sagte Tjeri mit einem unschuldigen Blick. Alena schüttelte sich beim Gedanken an so viel Wasser und schnell fügte Tjeri hinzu: »Nein, jetzt mal im Ernst. Wenn du mal irgendwas brauchst, dann schick einen Wühler. Dann kriegst du ganz viele überflüssige Ratschläge und je nach Dringlichkeit umgehend Besuch.«
    »Das gilt umgekehrt auch«, sagte Alena ernst. Es gab schließlich Situationen, in denen man eine Meisterin der Feuer-Gilde ganz gut gebrauchen konnte. Auch wenn sie erst sechzehn war.
    Sie half ihren Freunden ihr Gepäck auf das Dhatla zu hieven und blickte ihnen nach, als sie davonritten. In Gedanken versunken machte sich Alena auf den Weg zu Ralissa, um sich bei ihr neuen Stoff zu holen. In Ekaterin hatte sie drei Hemden und ihre gute Tracht ruiniert, nach dem Kampf im Palast der Trauer taugten die Sachen nicht mal mehr als Putzlumpen.
    Auf dem Dorfplatz lungerten Zarko und seine Gefährten herum. Sie beobachteten Alena mit großen Augen, trauten sich aber nicht näher heran. Haben die etwa Schiss vor mir?, fragte sich Alena und musste lächeln. Vorher haben sie mich gehasst, jetzt bin ich ihnen nicht geheuer. Soll mir recht sein, dann lassen sie mich wenigstens in Ruhe.
    Zum Spaß nickte sie ihnen freundlich zu, dann ging sie weiter. Wieso waren eigentlich Kilian und Jelica nicht bei Zarko und seinen Leuten?, überlegte sie. Aber sie vergaß die beiden schnell wieder und dachte darüber nach, was sie sich aus dem neuen Stoff schneidern würde.
    Auf halbem Weg zu Ralissa spürte sie, dass jemand in der Nähe war, und hob den Kopf. Es waren Kilian und Jelica. Wachsam straffte sich Alena. Aber die beiden schienen ihr nicht feindlich gesinnt zu sein, sie winkten und kamen zu ihr.
    »Na, hast du bestanden?«, fragte Jelica neugierig.
    Hat sich mal wieder schnell rumgesprochen, dachte Alena. »Ja«, meinte sie. »Es ist nur ein bisschen schade, dass ich nicht mit euch und allen anderen zusammen Prüfung gemacht habe. Dann hätten wir jedes Jahr am gleichen Tag feiern können.«
    »Können wir ja trotzdem machen«, sagte Kilian. »Dann feierst du eben zweimal Prüftag.«
    »Klingt gut«, sagte Alena und hatte spontan eine Idee. »Apropos feiern - habt ihr Lust, heute Abend in den Phönixwald zu gehen? Mal schauen, ob ich irgendwo einen Krug Polliak herbekomme.«
    »Klar«, antwortete Jelica und schaute sich schnell um. »Ich könnte ein bisschen Beljas mitbringen.«
    »Ich würde auf jeden Fall gerne hören, wie du den Heiler vom Berge besiegt hast«, sagte Kilian. »In welchem Stil hat er gekämpft?«
    »Jedenfalls in einem besseren als ich«, gestand Alena. »Ich lag schon mit der Nase im Dreck und dachte, jetzt bin ich jeden Moment hinüber, als der Palast der Trauer Cano erledigt hat.«
    Jelica blickte sie seltsam an, lachte dann. »He, sag mal, was genau haben sie da

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