Feuergipfel
seufzte er bedrückt.
Elyssa wußte, Hunter hatte recht. Sie spürte auch, daß ihn die Wahrheit noch mehr schmerzte als sie.
»Wäre es ...« Ihre Stimme brach.
Sie holte tief Luft und zwang sich, die Worte über die Lippen zu bringen, die sie lieber für sich behalten hätte.
»Wäre es ein Trost für dich, wenn du mit ihm reiten könntest?« fragte sie gepreßt.
Hunter schloß die Augen. Er wußte, wieviel Elyssa dieser Vorschlag kostete.
Noch bis vor kurzem hatte die Situation ihm selbst zu schaffen gemacht.
»Ich liebe dich«, hauchte er ihr ins Ohr und hob sie auf seine Arme.
»Hunter?« flüsterte Elyssa.
»Case hat gesagt, wenn ich mitginge, dann nur über seine Leiche. Es war sein voller Ernst. Tja, jetzt hast du mich am Hals, Liebste.«
Case William Maxwell wurde im darauffolgenden Jahr geboren, als der Herbst die Espenblätter in Feuer verwandelte. Wie sein Vater, so wuchs der Junge zu einem aufrechten mutigen Burschen heran, mit ruhigen, unbestechlichen Augen. Wie seine Mutter hatte Case William ein tiefes Empfinden für das Land und eine sanfte Hand selbst bei den wildesten Pferden.
Es folgten noch weitere Kinder. Mädchen mit Intelligenz und Charme und großer Entschlossenheit. Jungen mit Kraft und Wärme. Wie ihre Eltern lebten die Kinder glücklich und zufrieden in der Wildnis am Fuße der Ruby Mountains.
Am Ende jeden Tages - ob die heißen Winde des Sommers über die Ladder S hinwegwehten oder die wilden Stürme des Winters das Haus umtosten - zog Hunter seine Ehefrau an sich und fand Trost und Frieden bei ihr.
Und jede Nacht schlief Elyssa in den Armen ihres Herbstgeliebten ein in der köstlichen Gewißheit, daß längst alle Jahreszeiten ihnen beiden gehörten.
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