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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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warmen und gemütlichen Zimmer sitzt, noch dazu in so ansehnlicher und liebenswerter Gesellschaft, könnte man sich fast vorgaukeln, dass man noch so etwas wie ein Leben hätte.
Beinahe lag ein Lächeln auf seinen Zügen, als er weiter sprach. »Es wird im Offenen Rat zu einer Wahl kommen. Was zweifelsohne bedeutet, dass zuvor eine Orgie von Erpressung, Bestechung, Korruption und Betrug stattfindet. Ein wilder Reigen von geschlossenen Abkommen, gebrochenen Bündnissen, Intrigen und Mord. Ein fröhlicher Tanz von Schiebung, Absprachen, Drohungen und Versprechen. So wird es weitergehen, bis der König stirbt. Und
dann
wird im Offenen Rat gewählt.«
    Ardee lächelte ihn auf ihre schräge Weise an. »Selbst die Töchter gemeiner Bürger sagen bereits, dass der König nicht mehr lange leben wird.«
    »Nun ja«, erwiderte Glokta mit gehobenen Augenbrauen, »wenn schon die Töchter gemeiner Bürger so etwas sagen, dann wird es wohl stimmen.«
    »Wer sind die Favoriten?«
    »Warum sagen Sie es mir nicht?«
    »Gut, dann tue ich das.« Sie lehnte sich zurück und rieb sich mit der Fingerspitze nachdenklich das Kinn. »Brock natürlich.«
    »Natürlich.«
    »Dann Barezin, nehme ich an, Heugen und Ischer.«
    Glokta nickte.
Sie ist nicht dumm.
»Das sind die großen vier. Und wer käme wohl noch in Frage?«
    »Ich nehme an, Meek hat sein Glück durch die Niederlage gegen die Nordmänner verspielt. Was ist mit Skald, dem Lord Statthalter von Starikland?«
    »Sehr gut. Zwar vermute ich, dass er eher als Außenseiter gehandelt wird, aber er steht dennoch sicher mit auf der Liste …«
    »Und wenn die Kandidaten aus Midderland die Stimmen genügend spalten …«
    »Wer weiß, was dann passieren könnte?« Sie lächelten einander verschwörerisch an. »Im Augenblick käme wohl jeder in Frage«, sagte er. »Dann könnte man auch noch die unehelichen Kinder des Königs in Betracht ziehen …«
    »Bastarde? Gibt es welche?«
    Glokta hob eine Augenbraue. »Ich glaube, ich könnte schon einige nennen.« Sie lachte, und er beglückwünschte sich dazu. »Es gibt natürlich Gerüchte, wie das immer so ist. Carmee dan Roth, haben Sie schon einmal von ihr gehört? Eine Dame bei Hofe, die als außergewöhnliche Schönheit galt. Sie war eine Zeit lang die Favoritin des Königs, vor vielen Jahren. Plötzlich dann verschwand sie, und später hieß es, sie sei gestorben, vielleicht im Kindbett, aber wer weiß das schon? Die Leute lieben ein bisschen Klatsch, und schöne junge Frauen sterben nun einmal von Zeit zu Zeit, auch ohne einem königlichen Bastard das Leben geschenkt zu haben.«
    »Oh, es stimmt ganz sicher, ganz sicher!« Ardee klimperte mit den Wimpern und tat so, als werde sie ohnmächtig. »Wir schönen Unionsmädchen sind doch ein geschwächtes Gezücht.«
    »Da haben Sie Recht, meine Liebe, da haben Sie Recht. Und gutes Aussehen ist ein Fluch. Ich danke jeden Tag meinem Schicksal, dass ich davon befreit wurde.« Und er zeigte ihr sein zahnloses Grinsen. »Jetzt plötzlich drängen Mitglieder des Offenen Rates in Scharen in die Stadt, von denen die meisten, wie ich stark vermute, noch nie einen Fuß ins Fürstenrund gesetzt haben. Sie riechen die Macht, und sie wollen daran teilhaben. Sie wollen ein Stückchen davon abbekommen, solange noch etwas zu holen ist. Es könnte das einzige Mal seit zehn Generationen sein, dass die Edelleute wirklich eine wichtige Entscheidung zu fällen haben.«
    »Und was für eine Entscheidung«, murmelte Ardee und schüttelte den Kopf.
    »Das kann man wohl sagen. Es könnte ein langes Rennen geben, und der Wettkampf um die vorderen Plätze wird mit aller Härte geführt werden.«
Wenn nicht sogar mit tödlicher Entschlossenheit.
»Ich würde nicht ausschließen, dass im letzten Augenblick sogar noch ein ganz anderer Außenseiter ins Spiel kommt. Jemand ohne Feinde. Ein viel aussichtsreicherer Kandidat.«
    »Was ist mit dem Geschlossenen Rat?«
    »Sie dürfen sich natürlich nicht aufstellen lassen, damit die Wahl unbeeinflusst vonstatten geht.« Er schnaubte. »Unbeeinflusst! Sie wollen nichts mehr, als irgendeinen Niemand auf den Thron zu heben. Jemanden, den sie beherrschen und lenken können, um sich dann weiterhin ihren persönlichen Fehden zu widmen.«
    »Gibt es denn einen solchen Kandidaten?«
    »Jeder, der gewählt werden kann, kommt dafür in Frage, also rein theoretisch Hunderte, aber natürlich kann sich der Geschlossene Rat auf niemanden einigen, und so versammeln sie sich mit knapp gewahrter

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