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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Würde hinter den stärkeren Kandidaten und gewähren täglich jemand anderem ihre Unterstützung. Dabei hoffen sie, ihre Zukunft zu sichern, und sie tun alles, um an der Macht zu bleiben. Die Macht ist so schnell von ihnen auf die Edelleute übergegangen, dass ihnen noch ganz schwindlig in den Köpfen ist. Und einige dieser Köpfe werden auf alle Fälle rollen, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wird der Ihre rollen, was meinen Sie?«, fragte Ardee und sah unter ihren dunklen Brauen zu ihm auf.
    Glokta saugte langsam an seinem Zahnfleisch. »Wenn Sult fällt, kann es gut sein, dass auch ich erledigt bin.«
    »Ich hoffe nicht. Sie waren nett zu mir. Netter als irgendjemand sonst. Netter, als ich es verdiene.« Schon einmal hatte sie diese ungeschminkte Ehrlichkeit ihm gegenüber mit Berechnung eingesetzt, aber dieser Kunstgriff hatte seine Wirkung auf ihn dennoch nicht verloren.
    »Unsinn«, murmelte Glokta und bewegte, plötzlich eigentümlich befangen, seine Schultern hin und her.
Nettigkeit, Ehrlichkeit, gemütliche Wohnzimmer

Oberst Glokta hätte gewusst, was man jetzt entgegnet, aber ich bin hier auf unbekanntem Gebiet.
Er suchte noch immer nach einer Antwort, als ein lautes Klopfen vom Flur her zu ihnen hereindrang. »Erwarten Sie Besuch?«
    »Wen sollte ich wohl erwarten? Meine sämtlichen Bekanntschaften sitzen hier in diesem Zimmer.«
    Glokta lauschte angestrengt, als sich die Haustür öffnete, aber er hörte nur ein vages Gemurmel. Dann drehte sich der Türknauf, und die Dienerin steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Bitte um Verzeihung, aber es ist ein Besucher hier für den Herrn Superior.«
    »Wer?«, fragte Glokta scharf.
Severard, mit Neuigkeiten über den Leibwächter Prinz Raynaults? Vitari, mit einer Nachricht vom Erzlektor? Ein neues Problem, das der Lösung bedarf? Ein paar neue Fragen, die gestellt werden müssen?
    »Er sagt, sein Name sei Mauthis.«
    Glokta fühlte, wie die ganze linke Seite seines Gesichts zuckte.
Mauthis?
An den hatte er schon lange nicht mehr gedacht, aber jetzt drängte sich das Bild des hageren Bankiers mit Macht in seine Erinnerung, wie er Glokta ordentlich und gewissenhaft das Papier für die Unterschrift herüberreichte.
Die Bestätigung über den Erhalt von einer Million Mark. Möglicherweise wird irgendwann einmal ein Vertreter des Bankhauses Valint und Balk bei Ihnen erscheinen und Sie … um einen Gefallen bitten.
    Ardee sah ihn besorgt an. »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, es ist nichts«, krächzte er und bemühte sich, seine Stimme nicht allzu erstickt klingen zu lassen. »Ein alter Geschäftsfreund. Könnten Sie mir dieses Zimmer einen Augenblick überlassen? Ich müsste mit dem Herrn einige Worte wechseln.«
    »Natürlich.« Sie stand auf und ging aus der Tür. Ihr Rock streifte hinter ihr über den Teppich. Auf halbem Weg blieb sie stehen, sah über ihre Schulter und biss sich auf die Lippe. Dann ging sie zu dem Schränkchen und öffnete es, nahm die Flasche und das Glas heraus. »Ich brauche einen Schluck.«
    »Tun wir das nicht alle«, flüsterte Glokta hinter ihrem Rücken, als sie hinausging.
    Mauthis trat wenig später ein. Dasselbe knochige, scharf geschnittene Gesicht, dieselben kalten Augen in ihren tiefen Höhlen. Aber in seiner Haltung lag nun noch etwas anderes.
Eine gewisse Unruhe. Eine gewisse Anspannung vielleicht?
    »Nun, Meister Mauthis, welch eine beinahe unerträgliche Ehre, Sie hier …«
    »Sparen Sie sich die Nettigkeiten.« Seine Stimme war schrill und knarrend wie eine rostige Türangel. »Mein Selbstbewusstsein muss nicht derart gekitzelt werden. Ich ziehe es vor, offen zu sprechen.«
    »Nun gut, was kann ich …«
    »Meine Auftraggeber, das Bankhaus Valint und Balk, sind nicht angetan von Ihren derzeitigen Ermittlungen.«
    Gloktas Verstand schlug Purzelbäume. »Meinen Ermittlungen in welcher Sache?«
    »Bezüglich des Mordes an Kronprinz Raynault.«
    »Diese Untersuchungen sind abgeschlossen. Ich versichere Ihnen, dass ich keinerlei …«
    »Wir sollten offen sprechen, Herr Superior. Meine Auftraggeber wissen es. Es wäre einfacher für Sie, wenn Sie davon ausgingen, dass sie alles wissen. Das tun sie immer. Der Mord wurde mit beeindruckender Geschwindigkeit und großer Sachkenntnis aufgeklärt. Meine Auftraggeber sind mit den Ergebnissen höchst zufrieden. Der Schuldige wurde seiner gerechten Strafe zugeführt. Niemandem ist damit gedient, wenn Sie nun in dieser unerfreulichen Angelegenheit noch tiefer graben.«
    Das ist

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