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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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wahrlich offen gesprochen. Aber wieso stören sich Valint und Balk an meinen Fragen? Sie haben mir Geld gegeben, um den Gurkhisen zu trotzen, und jetzt sind sie offenbar dagegen, wenn ich eine gurkhisische Verschwörung aufdecken will? Darin liegt keinerlei Sinn … es sei denn, dass der Mörder Prinz Raynaults gar nicht aus dem Süden kam. Sondern vielmehr in der Nähe zu suchen ist …
    »Es gibt ein paar lose Enden, die noch zusammenzubinden sind«, brachte Glokta heraus. »Aber Ihre Auftraggeber sollten keinen Grund haben, um verärgert zu sein …«
    Mauthis machte einen Schritt nach vorn. Seine Stirn glänzte verschwitzt, obwohl es im Zimmer nicht warm war. »Sie sind nicht verärgert, Herr Superior. Sie konnten ja nicht wissen, dass sie nicht damit einverstanden sein würden. Jetzt wissen Sie es. Wenn Sie Ihre Ermittlungen fortführen würden, in dem Wissen, dass es ihnen nicht gefällt … dann wären sie verärgert.« Er beugte sich zu Glokta herüber und flüsterte beinahe. »Bitte lassen Sie mich Ihnen eines sagen, Herr Superior, als ein Bauer auf diesem Schachbrett zum anderen. Wir wollen sie nicht verärgern.« In seiner Stimme schwang ein seltsamer Ton mit.
Er droht mir nicht. Er fleht mich an.
    »Wollen Sie damit andeuten«, murmelte Glokta, wobei er kaum die Lippen bewegte, »dass sie Erzlektor Sult ansonsten von ihrem kleinen Geschenk an die Verteidiger von Dagoska informieren würden?«
    »Das wäre das Wenigste, das sie dann täten.« Mauthis’ Gesichtsausdruck war unverkennbar.
Angst.
Angst, in diesem gefühllosen, maskenartigen Gesicht. Etwas daran brachte einen bitteren Geschmack auf Gloktas Zunge, ließ es ihm kalt über den Rücken laufen und schnürte ihm leicht die Kehle zu. Es war ein Gefühl, an das er sich erinnerte, auch wenn er es geraume Zeit nicht mehr empfunden hatte. Tatsächlich war er schon seit langem nicht mehr so nahe an etwas Ähnliches wie Angst herangekommen.
Sie haben mich. Ganz und gar. Ich wusste es, als ich unterschrieb. Das war der Preis, und ich hatte keine Wahl, ich musste ihn zahlen.
    Glokta schluckte. »Sie können Ihren Auftraggebern mitteilen, dass es keine weiteren Ermittlungen geben wird.«
    Mauthis schloss kurz die Augen und atmete mit hörbarer Erleichterung aus. »Ich werde ihnen diese Nachricht sehr gern übermitteln. Guten Tag.« Damit wandte er sich um und ließ Glokta allein in Ardees Wohnzimmer zurück, wo er die Tür anstarrte und sich fragte, was er da gerade erlebt hatte.

DAS VERSTECK AUS FELS UND STEIN
    Der Bug des Bootes setzte knirschend auf dem steinigen Strand auf, und Kiesel stöhnten und kratzten an der Unterseite. Zwei der Ruderer sprangen in die wogende Brandung und zogen das Boot noch ein wenig weiter ans Ufer, und kaum dass es dort festsaß, sprangen sie wieder hinein, als ob ihnen das Wasser große Schmerzen bereitete. Jezal konnte es ihnen nicht verübeln. Die Insel am Rand der Welt, das Ziel ihrer Reise, dieser Ort namens Schabulyan, wirkte in der Tat so, als sei er verbotenes Land.
    Es war ein großer Buckel aus ödem, nacktem Fels, und die kalten Wellen griffen nach seinen scharfkantigen Ausläufern und nagten an den kahlen Stränden. Über ihnen erhoben sich zackige Klippen und Abhänge voll trügerischem Geröll, die sich steil zu einem bedrohlichen Berg aufschwangen, der sich drohend schwarz vor dem dunklen Himmel abhob.
    »Möchtet Ihr mit an Land kommen?«, fragte Bayaz die Seeleute.
    Die vier Ruderer blieben bewegungslos sitzen, und ihr Kapitän schüttelte langsam den Kopf. »Wir haben von dieser Insel schlimme Dinge gehört«, knurrte er in der Gemeinen Sprache, wenn auch mit so starkem Akzent, dass man ihn kaum verstand. »Sie sagen, es sei verflucht. Wir werden hier auf Euch warten.«
    »Es könnte eine Weile dauern.«
    »Wir warten.«
    Bayaz zuckte die Achseln. »Dann wartet.« Er schwang sich aus dem Boot und watete durch die kniehohe Dünung. Langsam und ein wenig zögerlich folgte ihm der Rest der Gruppe durch die eisige See an den Strand.
    Es war ein düsterer, verfluchter Ort, ein Ort, der nur zu Steinen und kaltem Wasser passte. Wasser schäumte gierig an seine Ufer und strömte eifersüchtig wieder durch die Kiesel zurück. Ein gnadenloser Wind fegte über diese Wüstenei und fuhr durch den Stoff von Jezals Hosen, schlug ihm das Haar ins Gesicht und ließ ihn bis ins Mark erschauern. Er riss jedes Gefühl der Aufregung mit sich fort, das Jezal hier am Ziel hätte verspüren mögen, und er fand Risse und Löcher in

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