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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Knie. „Und vor allem nichts, worüber du dir deinen Kopf zerbrechen müsstest. Küss mich lieber!“
    Kassandra kroch zu ihm hoch, umschlang seinen Nacken, doch er sorgte für den nötigen Abstand und erhob sich. „Lass das.“ Minutenlang lief er auf und ab. Dann blieb er vor ihr stehen. „Ich habe mir in letzter Zeit einige Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, mein Leben zu ändern. Dazu gehört auch, dass ich unsere Liaison beenden werde.“
    „Du willst was?“ Kassandras Stimme klang schrill, ihre Augen schossen giftige Blitze, ruckartig stand sie auf. „Jetzt sag bloß, du stehst plötzlich auf langweilige Frauen und Spießbürgertum? Was ist an dieser Zeitungstussi so toll, dass du urplötzlich dein Leben ändern willst?
    „Sie macht keine so albernen Szenen wie du.“
    „Und das ist alles? An mich hast du dabei wohl nicht gedacht?“
    „Anna hat im Gegensatz zu dir Klasse und Stil.“
    Kassandra begann innerlich zu toben. Dann lächelte sie nachsichtig. „Ich kann ja verstehen, dass du dir Sorgen machst. Aber das ist unnötig und noch lange kein Grund, dein komplettes Leben in Frage zu stellen.“
    „Mein Entschluss steht fest.“ Sein eindringlicher Blick ließ Kassandra zusammenzucken.
    Sie erstarrte, suchte nach Worten, nach einem Weg, zu ihm zurückzufinden. „Wenn du mich brauchst, ich bin für dich da. Und mach dir keine allzu großen Sorgen. Anna ist zu Hause, in ihrem alten Leben, ihr geht es sicherlich gut.“
    „Irgendetwas stimmt nicht, das passt alles nicht. Wenn sie bis morgen nicht auftaucht, werde ich die Polizei informieren.“
    „Die Polizei?“ Kassandras Herz stockte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihre Stimme überschlug sich. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen nestelte sie an ihrer Halskette, Hysterie breitete sich in ihr aus. Sollte alles umsonst gewesen sein? Mit einem Schlag war sie hellwach. Erst in dem Moment wurde ihr bewusst, wie wenig durchdacht ihr Plan war. Über Eventualitäten hatte sie sich nie Gedanken gemacht, hatte voll und ganz auf ihre Anziehungskraft und auf den Zaubertrank gebaut, sich immer wieder daran berauscht und im festen Glauben an ihr Glück und ihr Schicksal diesen kopflosen Plan geschmiedet. Sie brach in Tränen aus.
    „Ich habe das alles doch nur für uns getan – nur für uns.“ Sie begann haltlos zu schluchzen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Aaron packte sie an den Schultern, riss sie zu sich hoch.
    „Was hast du für uns getan? Raus damit!“
    Kassandra begann erst stockend zu erzählen … bruchstückhaft … dann immer flüssiger.
    Tränen liefen wie Sturzbäche über ihre Wangen, haltsuchend griff sie nach seinen Schultern, wurde jedoch grob zurückgestoßen. Mit langen Schritten eilte er davon.
    *** Langsam öffnete Anna die Augen. Ihr Kopf schmerzte entsetzlich.
    Eine Hand legte sich auf ihre Stirn, eine andere Hand fühlte ihren Puls Eine Stimme murmelte ein paar Zahlen, etwas Helles leuchtete in ihre Augen.
    „Der Kreislauf ist stabil. Sie wird noch etwas Ruhe brauchen, aber sonst ist sie okay.“
    Aaron begleitete den Arzt zur Tür, Jonathan saß auf einem Stuhl neben ihrem Bett.
    Anna wusste zunächst nicht, wo sie sich befand. Eine große, schwarze Leere herrschte in ihrem Kopf. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, waren Kassandras eindringliche Augen – tief über sie gebeugt – nichts Gutes verheißend. Sie fühlte sich benommen, blickte sich langsam um und erkannte Jonathan.
    Er hob die Hand, legte sie sanft auf die ihre. „Was machst du für Sachen? Uns so in Angst und Schrecken zu versetzen.“
    „Kassandra … sie …“
    „Ich weiß. Sie wird sich dafür verantworten müssen.“
    „Wieso tut ein Mensch so etwas?“
    „Unkontrollierte Eifersucht und massiver Realitätsverlust. Kein Wunder, wenn man sich regelmäßig mit diversen Substanzen berauscht.“
    „Sie trägt von Aaron ein Kind unter dem Herzen. Das war der verzweifelte Anlass, mit dem sie mich an dem Abend in ein Gespräch verwickelte, obwohl ich eigentlich abreisen wollte.“
    „Kassandra liebt dramatische Auftritte und abstruse Geschichten. Würde dies den Tatsachen entsprechen, wüsste es längst die ganze Welt, allen voran mein Enkel.“
    „Dein Enkel …“ Anna erinnerte sich an Aarons Auftritt. „Wieso hast du mir nicht gesagt, wer du bist?“
    „Hätte das etwas geändert?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Na also!“
    Ihr Blick glitt zur Tür und begegnete dem von Aaron.
    Er trat näher, musste sich

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