Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
ebenso mühelos zu lesen vermochten, wie sie es gerade bei Carla tat.
Sean schob sie in Richtung des Regals. Beschämt sah Hazel sich um. Konnte sie wirklich in der Öffentlichkeit in diesen verruchten Büchern schmökern? Die Absurdität ihrer Gedanken hallte in ihrem Kopf. Sie benahm sich wie eine prüde Jungfer. Sie straffte die Schultern und sah eine wesentlich ältere Frau, die ganz ungeniert einen Roman in die Hand nahm und mit leuchtenden Augen darin blätterte.
Seans Augen blitzten vor Belustigung. „Vielleicht sollte ich den Plug einschalten, sodass alle wissen, dass du nicht so schüchtern bist, wie du wirkst“, raunte er ihr ins Ohr.
Das würde er nicht tun!
„Du weißt genau, ich würde, Dolcezza. Funkle mich erneut an und ich stelle ihn augenblicklich auf die höchste Stufe.“
Sie senkte den Blick zu Boden und zog blind einen Titel aus dem Regal. Sean presste sich an ihre Rückseite, und sein Lachen vibrierte gegen ihren Körper.
Entnervt bemerkte sie ihre zitternden Finger, und sie packte den Roman fester, versuchte, die Inhaltsangabe zu begreifen. Doch ihr Gehirn befand sich bereits mitten in der Session mit Master Sean. Ihr fiel beinahe das Taschenbuch aus der Hand, und die Frau warf ihr einen wissenden Ausdruck zu, bevor sie weiter in den Seiten blätterte.
Sean schlenderte von einem Regal zum nächsten, während er die Kundschaft im Auge behielt. Hier war Grace das allererste Mal angesprochen worden, hatte Sebastian ihm erzählt. Der Verkaufsraum war zu voll, um Carla dort intensiv zu befragen. Er zog wahllos einen Titel aus einem Regal und ging damit zu Carla, verwickelte sie in ein Gespräch über die Autorin und drängte sie unauffällig in die hinterste Ecke des Ladens.
Er drückte ihr eine Visitenkarte in die Hand. „Carla, ruf mich bitte an. Ich untersuche den Tod von Grace Dorson.“
Schlaue kleine unerweckte Sub. Sie lachte laut und nahm geschickt Buch und Visitenkarte, bevor sie sich einer Kundin zuwandte.
Hazel kam lächelnd auf ihn zu. Nur auf Amanda hatte sie mit Eifersucht reagiert. Vielleicht sollte er auf Keith hören und Amanda an einen anderen Club verweisen. Doch er ahnte, das könnte der Devoten den Halt rauben. Amanda brauchte nicht irgendeinen Dominanten, sondern einen Partner, mit dem sie ihre Leidenschaft teilen konnte. Er brachte es nicht übers Herz und war ehrlich genug, es sich einzugestehen. Er wollte sie unter seiner Obhut wissen, sodass sie nicht in den Fängen der wahrhaft Perversen landete. Sie wäre ein perfektes Opfer oder ein erstklassiger Köder. Ihre Schmerzschwelle lag hoch, das wüssten die Ratten zu schätzen.
Hazel hielt einen Stapel Bücher in den Händen und versuchte, zu laufen wie immer. Vielleicht war es an der Zeit, dem Plug auf der kleinsten Stufe Leben einzuhauchen, das ungehorsame Biest hatte es verdient. Er drückte auf die Fernbedienung. Hazel verharrte mitten in der Bewegung, die Wangen entflammten, und sie ließ beinahe den Bücherturm fallen.
Wie sie ihn anfunkelte, um sich schaute, von Angst erfüllt, jemand könnte das Summen hören. Er quittierte ihren ungezogenen Blick, indem er die Vibration höher stellte. Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu stöhnen. Diesmal funkelte sie den Boden an. Er schaltete das Sextoy aus und nahm ihr die Romane ab.
„Du stehst auf Highlander? Master Gordon wird entzückt sein.“
Sie kniff ihm tatsächlich in den Hintern, als sie ziemlich merkwürdig laufend an ihm vorbeiging.
Ein paar der Damen wussten genau, was sich abspielte. Hazel würde vor Scham vergehen, wenn sie sich dessen bewusst würde. Doch sie war zu beschäftigt, gerade wie ein Stock zu laufen, während ihre Wangen der Farbe des Mantels in nichts nachstanden.
Hazel betrachtete den Tisch mit den SM-Schafen, entschied sich für ein schwarzes Exemplar, das eine rote Korsage, obendrein eine Augenbinde trug und über einem Zaun hing. Es war verflucht süß. „Für Master Keith“, sagte sie laut.
Sean kämpfte mit seinem Amüsement, denn Hazel glich mittlerweile glühender Kohle, als sie realisierte, was ihr entschlüpft war.
„Ist Ihnen heiß, Hazel?“, fragte Carla, als sie kassierte. Hazel murmelte etwas Unverständliches und sah ihn mit einem Blick purer Mordlust an.
Die kleine Sub ahnte nicht, welche Instinkte von ihm sie in Gang setzte.
Master Sean bedachte sie mit diesem überlegenen Ausdruck, der alles in ihr zum Kochen brachte, sie gleichzeitig davor warnte, ihrem Unmut Luft zu machen. Er hätte
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