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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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für eine Woche weg gewesen, und jedes Mal war sie nach dem gleichen Muster auf der Pirsch gewesen, um zu vollenden, was getan werden musste.
    Diese Nacht hatte sie ihre unwiederbringlich letzte Chance. Wenn sie die nutzte, konnte sie die vorangegangenen Fehlschläge getrost vergessen. Sie musste es schaffen.
    Er schaute sie an, als warte er auf eine Erklärung.
    „Ich bin zum ersten Mal hier“, räumte sie schließlich ein.
    Kritisch beäugte er sie von Kopf bis Fuß, sodass sie schon unsicher wurde und sich fragte, was mit ihr verkehrt war. Flecken auf dem T-Shirt vielleicht? Unvermittelt streckte er die Hand nach ihr aus. Instinktiv zuckte sie zurück. Er zögerte eine Sekunde, dann zog er ihr vorsichtig das Haarband heraus, mit dem sie sich einen Pferdeschwanz gebunden hatte. Das glatte braune Haar fiel ihr auf die Schultern.
    „Sieht doch so viel hübscher aus“, meinte er. „Ich würde es so lassen, wenn ich jemanden aufgabeln wollte.“ Er drehte sich wieder zur Bar und trank den letzten Schluck Bier aus seiner Flasche.
    „Kann ich Sie zu einem Drink einladen?“, platzte sie heraus.
    Sein Blick sprach Bände. „Ich warte hier auf jemanden.“ Eine Abfuhr erster Klasse. Immerhin stand er nicht gleich auf und ging. Stattdessen sah er sie wieder prüfend an, als versuchte er, irgendwie aus ihr schlau zu werden.
    „Na ja, ich könnte Ihnen ja trotzdem etwas ausgeben. Dann hätten Sie einen Drink, solange Sie warten.“ Die pure Verzweiflung sprach aus ihren Worten. Einfach nur plump. Das klang alles wie in einer drittklassigen Telenovela. Wenigstens lenkte sie so seine Aufmerksamkeit weiter auf sich, und das war es, worauf es ihr ankam. Es gab niemanden sonst in diesem Club, der für sie infrage kam, niemanden in der ganzen Stadt. Dabei hatte sie gehört, dass die Supernaturals gern nach Miami kamen. Und nach Vegas. Aber Vegas ging gar nicht.
    So hatte sie sich für Miami entschieden. Es war ihre siebte und damit allerletzte Nacht auf ihrer Suche. Der Typ neben ihr war der Erste, mit dem es klappen konnte. Entweder sie wurde heute schwanger oder überhaupt nicht mehr.
    „Möglicherweise bin ich ja diejenige, auf die Sie warten.“ Frontalangriff. Gar nicht so schlecht, dachte sie, legte den Kopf ein wenig zur Seite und stellte herausfordernd die Hüfte heraus.
    Er schaute sich wie suchend um und schüttelte dann den Kopf. „Die ganze Zeit kommt es mir so vor, als müsste hier irgendwo eine Kamera sein.“
    „Eine Kamera?“
    „Ja.“ Er musterte kurz ihre merkwürdige Pose. „Wie hieß diese Fernsehsendung noch? Candid Camera oder so ähnlich.“ Dann wanderte sein Blick zu den anderen Gästen im Club. Die Lichter, die von der Tanzfläche herüberstrahlten, zuckten über sein Gesicht. Sie geriet in Panik. Er begann, das Interesse an ihrer Unterhaltung zu verlieren. Jeden Augenblick konnte er sie an dieser Bar stehen lassen und gehen.
    So rückte sie ein Stück näher an ihn heran, aber er wich sofort zurück. „Hat Mal Sie auf mich angesetzt?“, fragte er plötzlich.
    „Mal?“ War das der Name einer Frau? Vielleicht einer, die viel besser wusste als sie, wie man einen Mann umgarnt? Mist. Ihr sank der Mut. „Wer soll das sein?“
    „Mein Bruder.“
    Ein Stein fiel ihr vom Herzen. „Ihr Bruder? Ich habe auch einen Bruder“, erklärte sie. „Das heißt, genau genommen habe ich drei Brüder. Alle ein ganzes Stück älter als ich.“
    „Ach ja?“ Ihre Auskunft schien ihn nicht sonderlich zu freuen. „Sind sie auch hier?“
    Das fehlte gerade noch. Allein daran zu denken, versetzte sie in Panik. „Nein, Gott sei Dank nicht. Ich meine …“, sie machte eine unsichere Handbewegung, „… weiß der Himmel, ob es Gott überhaupt gibt. Oder den Himmel. Was ich damit sagen wollte … das ist ja nur so eine Redensart. Also …“
    Sein Interesse war plötzlich wieder da. Das Lächeln, mit dem er sie jetzt ansah, sah richtig nett aus. „Soso, drei Brüder. Dann haben wir ja sogar etwas gemeinsam.“
    „Auch drei Brüder? Ach ja, einen erwähnten Sie ja schon. Mal, wenn ich richtig verstanden habe, nicht wahr? Sind Ihre Brüder auch älter als Sie?“
    „Oh Mann, Sie reden wie ein Wasserfall“, bemerkte er, ohne seine freundliche Gelassenheit zu verlieren. „Und Sie stellen einen Haufen neugieriger Fragen. Ist das immer so bei Ihnen?“
    Sie hatte schon Luft geholt, verstummte dann aber lieber, um sich ihre Antwort dieses Mal besser zu überlegen. „Ja“, antwortete sie dann. So war es

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