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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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huschte. „… wenngleich ich dir eine Macht verliehen habe, die sich bislang für dich noch nicht ausgezahlt hat. Du wirst es mir vielleicht nachsehen, wenn ich dir ein Angebot dafür mache – eine Seele möglicherweise. Als Zeichen meines ehrlichen Interesses an unserem künftigen Bündnis?“
    Lokan blieb die Luft weg. Eine Seele von Osiris. Er musste sich beherrschen, den mächtigen Gott nicht bei den Schultern zu packen und ihn anzuschreien, dass er doch aussprechen sollte, woran er dabei dachte. Unmöglich konnte er damit meinen …
    „Nenne die Seele, die dir gehören soll, Lokan Krayl“, sagte Osiris milde, „und du sollst in meiner Gunst stehen wie ich in deiner.“
    „In deiner Schuld“, korrigierte Lokan. Er wartete darauf, dass der Hammer fiel und Osiris ihm zwar eine Seele anbot, aber nicht Bryns.
    „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, bemerkte Osiris lakonisch.
    Und da war er wieder, dieser trügerische Funken Hoffnung, der sich in seinem Herzen regte. „Ich kann eine Seele benennen? Irgendeine, ich darf sie mir aussuchen?“
    „Hast du denn eine bestimmte im Sinn?“ Osiris machte eine beiläufige Handbewegung in Richtung des Boots, das gerade am Ufer angekommen war.
    Lokan blieb beinahe das Herz stehen, dann begann es, umso ungestümer zu schlagen. Dort stand Bryn. Sie sah nicht anders aus als das letzte Mal, da er sie gesehen hatte. Ihre Augen leuchteten ihm voller Liebe entgegen. Es war wie ein Sonnenstrahl in der Finsternis. Sie wollte vorwärtsstürmen, aber etwas bremste sie abrupt, als würde sie an einer Leine gehalten.
    „Sie kann nicht zu dir kommen, bevor du nicht ausgesprochen hast, dass sie es ist, die du forderst.“
    Sie fordern. Für sich. Für sich allein. Sie wieder in den Armen zu halten.
    Lokan hatte so einen Kloß im Hals, dass es ihn Mühe kostete zu sprechen. Zunächst war es nur ein unartikuliertes Krächzen, das er hervorbringen konnte. Dann endlich vermochte er es auszusprechen: „Dies ist die Seele, die ich von dir will. Diese Seele soll mir gehören. Brynja, die Tochter der Unterwelt.“ Sein. Sie war sein.
    Die Worte waren kaum ausgesprochen, als Bryn wie losgelassen quer über das Ufer auf ihn zustürmte. Und dann lag sie in seinen Armen. Und sie redete und redete. Obwohl Lokan kein Wort verstand, weil das Blut vor Erregung in seinen Ohren rauschte, überwältigte ihn der Klang ihrer Stimme, drang in ihn ein. Es war die Stimme, die ihn in seinen schwärzesten Stunden am Leben gehalten hatte.
    Er schlang seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Dann beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie. Sie erwiderte seinen Kuss. Ihre Lippen waren warm und weich und wirklich. Sie war hier bei ihm.„Du hast dein Leben für mich hingegeben“, sagte er. „Und nun schenke ich dir meines. Dir und Dana.“
    Es gab so viel, so viel, was er ihr zu sagen hatte.
    Aber sie hielt einfach sein Gesicht zwischen den Händen und sagte den Satz, der einzig nur zählte.
    „Ich liebe dich, Lokan Krayl.“
    –ENDE–

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