Feuertango
bereits, und wenn du das nicht möchtest, dann sollten wir uns nicht mehr wiedersehen.“
Verflucht! Wieso hatte sie das jetzt gestammelt? Sie trug ihr Herz doch sonst nicht auf der Zunge, eher das Gegenteil. Bei Trevor hatte es Monate gedauert, bis sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Und es war halbherzig gewesen. Bei Keith hatte sie nach dem Orgasmus die Lippen aufeinandergepresst, um ihm nicht diese drei schicksalhaften Worte an den Kopf zu werfen. Anscheinend hatte er sprichwörtlich den Verstand aus ihr gevögelt.
Keith starrte sie einen Moment mit der unergründlichen Mastermimik an, und sie befürchtete bereits, er würde sie zum Abschied züchtig auf den Mund küssen, sie anschließend auf ihr Zimmer schicken und sie morgen früh von Sean nach Hause fahren lassen. Stattdessen setzte er sich auf die Bettkante, um sie in seine Arme zu ziehen, sodass sie halb über seinem Schoß lag. „Glaubst du wirklich, ich würde es dir so einfach machen, nachdem ich dich gekostet habe? Auch ich fühle, dass zwischen uns etwas Besonderes herrscht. Eine spezielle Zutat, die ich noch nie vorher geschmeckt habe“, sagte er so unglaublich zärtlich. Seine Stimme war ein Zeugnis, wie sehr ihn ihre Worte bewegten.
Das Herz wollte ihr vor Freude aus der Brust springen, aber wie sollte sie ihm erklären, dass sie nicht die Frau war, die sie vorgab zu sein? Konnte sie ihm die Bürde ihrer Vergangenheit aufladen? Bei Trevor hatte sie anfangs darüber nachgedacht, ihm die Wahrheit zu sagen, allerdings hatte sie sich nach den ersten Wochen dagegen entschieden und es hatte sie nicht belastet, dieses Vorhaben niemals in die Tat umgesetzt zu haben. Im Nachhinein begriff sie, dass sie ihm weder vertraut noch ihn geliebt hatte. Doch bei Keith war alles anders. Innerlich seufzte sie, sie würde einfach abwarten, wie es sich zwischen ihnen weiterentwickelte, obwohl sie wusste, auf was für einem schmalen Pfad sie wandelte. Keith verabscheute Lügen.
Nach der Dusche lag sie an ihn gekuschelt auf der Couch, während sie gemeinsam in die Nacht starrten. Sie war unglaublich müde, und die Schatten ihrer Vergangenheit schafften es nicht, sie zu überwältigen.
Kapitel 7
Vogelgezwitscher und Sonnenstrahlen, die durch einen Spalt in der Gardine fielen, weckten Alexis auf. Sie musste gestern auf der Couch eingeschlafen sein, und Keith hatte sie ins Bett gelegt. Was für eine Nacht! Sie war ebenso berauschend gewesen, wie es Keith als Mann und Master war. Sie streckte den Arm aus und fühlte, dass der leere Platz neben ihr noch warm von seinem Körper war. Das Rauschen der Dusche verriet ihr, wo er steckte.
Sie setzte sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und lief zu der Balkontür hinüber. Die Tür stand weit offen. Sie zog die Gardine zur Seite, erinnerte sich im letzten Moment daran, dass sie nackt war, auch wenn das im Sadasia keine große Rolle spielte. Dennoch … Sie nahm sich Keiths T-Shirt, das über einem Stuhl hing. Sie schnupperte an dem hellblauen Stoff. Keith roch gut, so wie der Frühlingstag, der sie lockte. Der Saum reichte ihr fast bis zu den Knien. Lächelnd trat sie hinaus, ging hinüber zur Balustrade und stützte sich mit den Händen ab. Selbst hier spürte sie die blöde Höhenangst, obwohl sie sich nur im ersten Stock befand. Giotto und Vino tollten auf dem Grundstück herum, und kurz darauf entdeckte sie Sean, der ihr zuwinkte. Für einen Moment wäre sie am liebsten zurück in Keiths Schlafzimmer geflüchtet, doch das wäre albern gewesen. Er hatte sie nur nackt gesehen, und sie war noch immer dieselbe Person.
Na klar! Deswegen brennen dein Gesicht und dein Po um die Wette.
Sean kam mit der Zielstrebigkeit eines Panthers näher – ein mehr als zutreffender Vergleich. Er lief nicht, Sean glitt über den Rasen, würde nicht aufgeben, bis er seine Beute gestellt hatte. Sie winkte zurück, atmete erleichtert auf, als sie Keith zunächst hörte und Sekunden später an ihrer Rückseite spürte.
„Guten Morgen, Cara.“ Seine Anwesenheit gab ihr die nötige Stärke, um ihre Verlegenheit zu verbergen. Der fiese Grinch schob seine Hand unter das T-Shirt, um ihre Pobacke zu umfassen. Die Wärme der Berührung erinnerte sie deutlich daran, was er gestern mit ihrem Po angestellt hatte. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihre Finger in den Beton gebohrt. Sean schmunzelte und tat erst gar nicht, als wüsste er nicht, was Keith berührte. Keith küsste sie auf die empfindliche Stelle auf ihrem Nacken,
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