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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Farben, und seine Putzfrau sorgte dafür, dass es bei ihm jederzeit wie in einem Möbelkatalog aussah. Sie dagegen liebte es bunt, verschnörkelt und aufgeräumt durcheinander. Eigentlich passten sie nicht gut zueinander, das wurde ihr in letzter Zeit immer deutlicher bewusst; auch, dass sie die Trennung aufschob. Aber an ihrem Geburtstag die Beziehung mit ihm zu beenden …
    Sie würde es gleich morgen tun, doch zuerst würde sie, anstatt eine lustige Party zu feiern, sich ihrer dämlichen Höhenangst stellen. Alexis betrachtete die Rötungen an ihren Handgelenken. Das Kapitel BDSM hatte sie für sich abgeschlossen. Nie im Leben würde sie sich wieder von jemandem fesseln lassen, sodass er sie wie ein Ding benutzen konnte.
    Draußen lockte eine strahlende Sonne, und der Frühling vertrieb ihre düsteren Gedanken. Sie glaubte daran, dass nichts ohne Grund geschah, und Trevor hatte recht – Höhenangst war lächerlich. Doch ihre zitternden Finger bewiesen ihr das Gegenteil, als sie in Shorts und T-Shirt schlüpfte. Trevor kam mit einem Lächeln aus dem Bad, das Handtuch lässig um die Hüfte geschlungen.
    „Ich habe noch zwei Geschenke für dich.“ Er drückte ihr das erste Päckchen in die Hände. Sie öffnete vorsichtig die Schleife und löste den Klebefilm. Ihr stockte der Atem. Es war eine Sonderbindung ihres Lieblingsromans Watership Down . „Happy Birthday, Lexie.“ Er küsste sie sanft auf den Mund, und ihr Gewissen hätte nicht schlechter sein können. Das zweite Paket enthielt einen Klettergurt.
     
    Eine Stunde später hielten sie vor dem Kletterpark mit dem passenden Namen Step by Step zeitgleich mit drei Geländewagen an. Zuerst stiegen fünf Kerle aus, die offenkundig zusammengehörten, und Alexis merkte selbst, dass sie sie anstarrte. Mein Gott, aus welchem Lustschloss waren diese Männer ausgebrochen? Zwei waren offensichtlich Brüder, dunkel wie die Nacht. Einer war blond, die anderen beiden waren dunkelhaarig. Allesamt waren sie groß und kräftig. Galant öffneten sie die Wagentüren und halfen ihren vier Begleiterinnen beim Aussteigen. Trevor erwies ihr diesen Dienst nicht. Sie kletterte aus dem unbequemen Sportwagen. Der Muskulöseste von ihnen fing ihren Blick auf und grinste sie an. Ihr war, als würde der Boden unter ihren Füßen schwanken, und gleichzeitig schien alles um sie herum stillzustehen. Sie stolperte. Einer der dunklen Brüder bewahrte sie vor einem Sturz.
    „Vorsichtig, Kleines.“ Er stützte sie an den Oberarmen, bis sie sicher stand, nickte ihr zu und ließ sie los.
    „Komm, Dean. Dein Arsch gehört mir“, sagte die Rothaarige, deren beneidenswerte Beine in engen Shorts steckten. Sie lächelte Alexis zu, ehe sie Dean den Arm um die Hüfte legte.
    „Schiava, das mit dem Arsch werden wir später diskutieren.“ Kichernd und lachend setzte sich die Gruppe in Bewegung. Noch immer sah der beeindruckende Mann sie an, und seine Aufmerksamkeit erhitzte ihre Wangen.
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Trevor mit diesem Unterton, den sie zu fürchten gelernt hatte. „Du bist manchmal so tollpatschig, als wärst du noch so fett wie früher.“
    „Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie du.“ Die Worte rutschten ihr mit Inbrunst heraus, und Trevors Miene verfinsterte sich weiter. Aber nicht nur sie hatte seine Beleidigung gehört, auch der kräftige Dunkelhaarige. Sein Blick rammte förmlich in Trevor, und er verzog den Mund, als sähe er etwas Ekliges. Alexis schämte sich, dabei sollte Trevor sich schämen. Sie war froh, als die Gruppe verschwand. Mühsam zwang sie ein Lächeln auf ihr Gesicht und schlang die Arme um Trevors Hals, da sie die Stimmung entschärfen wollte. „Bekomme ich einen Geburtstagskuss?“
    Flüchtig berührten seine Lippen ihre, doch wenigstens verloren seine Augen ein wenig von der Härte. Er fasste nach ihrer Hand, und sie schlenderten zu der Holzhütte, an der man den Eintritt bezahlte sowie seine Kletterausrüstung erhielt.
    „Du warst schon mal hier?“
    „Ja, mit den Jungs und Mädels aus der Firma.“
    Ob Peggy dabei gewesen war? Manchmal argwöhnte Alexis, dass mehr zwischen ihnen war als ein reines Freundschaftsverhältnis. Sie ermahnte sich innerlich. Heute belasteten sie negative Gedanken, die sie umschwirrten wie ein Schwarm hungriger Moskitos. Sie war zu jung für eine Midlife-Crisis, aber Geburtstage hatten sie schon immer in eine melancholische Stimmung versetzt. Dieses Jahr war es besonders schlimm. Sie hatte das Gefühl,

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