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Feuertaufe

Feuertaufe

Titel: Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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egoistisch der Gefahr ausgesetzt...«
    »Du bist dumm!«, unterbrach sie ihn scharf. »Sorg dich um dich selber, nicht um mich. Um das Mädchen sorg dich!«
    Sie lächelte spöttisch. Denn diesmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Sie schwieg absichtlich, wartete auf weitere Fragen.
    »Was weißt du?«, fragte er schließlich. »Und von wem?«
    »Du hattest deinen Codringher«, fauchte sie mit stolz erhobenem Kopf, »ich hab meine Bekannten. Solche, die schnelle Augen und Ohren haben.«
    »Rede. Bitte, Milva.«
    »Nach der Revolte auf Thanedd«, begann sie, nachdem sie einen Augenblick gewartet hatte, »fing es überall an zu brodeln. Sie fingen an, Jagd auf Verräter zu machen. Vor allem auf jene Zauberer, die auf Seiten Nilfgaards standen, und auch auf andere, die sich verkauft hatten. Manche wurden ergriffen. Andere verschwanden spurlos. Man braucht nicht besonders schlau zu sein, um zu erraten, wohin sie gegangen sind, unter wessen Fittichen sie sich verborgen haben. Doch nicht nur auf Zauberer und Verräter wurde Jagd gemacht. Bei der Rebellion auf Thanedd war den aufständischen Zauberern ein Eichhörnchen-Kommando zu Hilfe gekommen, angeführt von dem berühmten Faoiltiarna. Nach ihm wird gesucht. Es ist befohlen, jeden gefangenen Elfen unter der Folter nach dem Kommando Faoiltiarnas zu befragen.«
    »Wer ist dieser Faoiltiarna?«
    »Ein Elf, ein Scioa'tael. Er hat den Menschen wie kaum ein andrer zugesetzt. Es steht ein hoher Preis auf seinen Kopf. Aber nicht nur ihn suchen sie. Auch einen Nilfgaarder Ritter, der auf Thanedd war. Und dann noch...«
    »Sprich.«
    »Die Aan'brengar fragen nach einem Hexer namens Geralt von Riva. Und nach einem Mädchen namens Cirilla. Es ist befohlen, diese beiden lebendig zu ergreifen. Es ist bei Todesstrafe verboten, beiden auch nur ein Haar zu krümmen, kein Knopf darf ihnen vom Rock gerissen werden. Ha! Du musst ihnen sehr am Herzen liegen, wenn sie sich so um deine Gesundheit sorgen...«
    Sie hielt inne, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, aus dem die unmenschliche Ruhe auf einen Schlag verschwunden war.
    Ihr wurde klar, dass es ihr bei aller Mühe nicht gelungen war, ihm Angst einzujagen. Zumindest nicht um die eigene Haut. Unerwartet verspürte sie Scham.
    »Nun ja, was diese Verfolgung angeht, so ist das jedenfalls vertane Müh«, sagte sie freundlicher, aber immer noch mit einem leicht spöttischen Lächeln. »Im Brokilon bist du in Sicherheit. Und das Mädchen werden sie auch nicht lebendig kriegen. Als sie die Steinbrocken auf Thanedd durchgewühlt haben, die Trümmer von diesem magischen Turm ... He, was ist mit dir?«
    Der Hexer wankte, lehnte sich an eine Zeder, ließ sich schwer am Stamm herabsinken. Milva sprang zurück, über die Blässe erschrocken, die plötzlich sein Gesicht überzog.
    »Aglai's! Sirssa! Fauve! Zu mir, schnell! Verdammt, der will anscheinend die Mücke machen! He, du!«
    »Ruf sie nicht... Es ist nichts... Sprich. Ich will es wissen ...«
    Auf einmal begriff Milva.
    »Nichts haben sie in dem Trümmerhaufen gefunden!«, schrie sie und fühlte, wie sie ebenfalls erbleichte. »Nichts! Obwohl sie jeden Stein umgedreht und Zaubersprüche gewirkt haben, haben sie nichts gefunden ...«
    Sie wischte sich den Schweiß von den Brauen, hielt mit einer Handbewegung die herbeieilenden Dryaden zurück. Sie packte den sitzenden Hexer bei den Schultern, beugte sich so über ihn, dass ihre langen hellen Haare auf sein erbleichtes Gesicht fielen.
    »Du hast mich nicht richtig verstanden«, wiederholte sie schnell, stockend, fand mit Mühe die Worte unter all denen, die aus ihr herausdrängten. »Ich wollte nur sagen, dass ... Du hast mich falsch verstanden. Weil ich ... Woher sollte ich denn wissen, dass du so sehr... Das hab ich nicht gewollt. Ich meinte nur, dass dieses Mädchen... dass sie nicht gefunden worden ist, weil sie spurlos verschwunden ist, wie diese Zauberer ... Verzeih mir.«
     
    Er gab keine Antwort. Blickte zur Seite. Milva biss sich auf die Lippen, ballte die Fäuste. »In drei Tagen verlass ich den Brokilon«, sagte sie freundlich nach langem, sehr langem Schweigen. »Der Mond soll noch ein bisschen abnehmen, die Nacht ein bisschen dunkler werden. Bis zum zehnten Tag komm ich zurück, vielleicht früher. Gleich nach Lammas, Anfang August. Mach dir keine Sorgen. Ich werd Himmel und Hölle in Bewegung setzen, alles herausfinden. Wenn jemand etwas von diesem Fräulein weiß, wirst du es erfahren.«
    »Danke, Milva.«
    »Bis in zehn

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