Feuertod
nach der Hintertür im System suchte – bislang erfolglos.
Als General Rodriguez durch das Tor trat begrüßte sie ihn mechanisch und bemerkte kaum, dass er sich vor Schmerzen krümmte. Stattdessen starrte sie weiter auf das Tor.
Wo bleibt Helena?
Sie starrte noch einige Sekunden in Richtung des Tors, bevor sie den Blick zu Boden richtete. General Rodriguez war allein zurückgekehrt. Sie wusste, was das bedeutete.
„Private Faros, was gibt es zu berichten?“, riss die Stimme des Generals sie aus ihren Gedanken.
„Sir, dürfte ich fragen…?“
„Sie ist tot.“, antwortete er mit trauriger Stimme, ihre Frage offenbar erahnend.
Leni nickte stumm, während General Rodriguez sie aus dem Sprungraum führte.
„Besprechen wir die Situation in meinem Büro, einverstanden?“
Sie brachte immer noch kein Wort hervor, sondern nickte wieder nur.
Als sie das Büro zwei Stunden später wieder verließ, hatte der Admiral sie über seine Pläne informiert. Sie würden nicht zurück in das Rateri Protektorat springen, sondern in ein abgelegenes System, in dem sie eine Operationsbasis errichten würden.
In dieser Basis würden sie an Technologien forschen, um die Ix, die Rasse hinter dem Schatten, zu besiegen.
Woher weiß er all das? Wer hat ihm diese Informationen gegeben?
Sie hatte ihm diese Fragen gestellt, aber er hatte sie nicht beantwortet. Es wäre noch nicht an der Zeit, ihr seine Quellen zu offenbaren, hatte er gesagt. Das wirklich faszinierende war jedoch, dass sie ihm vertraute. Sie glaubte ihm, was er ihr erzählte.
Er hatte schon immer ein Talent dafür gehabt, Leute von etwas zu überzeugen – zumindest sagte das die gesamte Besatzung, die schon länger auf der
Lupardus
diente – aber das war das erste Mal, dass sie dieses Talent erlebt hatte.
Der Plan war wahnsinnig. Er konnte nicht funktionieren. Er grenzte an Hochverrat. Und doch vertraute sie ihm, dass er Recht hatte. Dass er wusste, was er tat.
Dass es ihre einzige Chance war, die Menschheit zu retten.
Das war der wirkliche Knackpunkt. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie das Gefühl hatte, jemand habe einen Plan und wüsste, was zu tun sei.
Der Plan hatte allerdings ein Problem, auch wenn General Rodriguez ihr versicherte, dass es keines war, ganz im Gegenteil.
Sie sah an ihrer Uniform hinunter auf die neuen Rangabzeichen auf ihrer Brust. Kapitän Faros.
Sie fühlte sich noch nicht bereit dazu, das Kommando über die
Lupardus
zu übernehmen.
Epilog
06. März 2270
Kriegsschiff
Hagner
– Im Esatris-System treibend
Als Roberto/Thar’ara’tedos seine Geschichte zu Ende erzählt hatte, steckte Zetoras seine Waffe weg. Zwar hatte er das Gefühl, dass er nicht alles erfahren hatte, aber er glaubte ihm/ihnen. Die Geschichte deckte sich auch mit dem, was er von den Vorgängen wusste. Auch nach seinem Ruhestand hatte er noch immer genug Quellen im Militär und im militärischen Geheimdienst gehabt, um über derartige Vorgänge informiert zu sein.
Roberto/Thar’ara’tedos war am 02. März 2253 alleine von seiner Mission zurückgekehrt. Er hatte damals erzählt, dass Kapitän Kores Rasmus sie verraten hatte. Angeblich hatte er das Tarnfeld der
Lupardus
sabotiert und ihre Mission an den Orion Pakt verraten. Es war pures Glück gewesen, dass er überlebt hatte und entkommen konnte.
Wäre Admiral Rasmus nicht zwei Tage zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen, hätte er die Geschichte wohl in Frage gestellt, aber durch seinen Tod war das unmöglich. Stattdessen hatte man Roberto, als ranghöchsten Offizier, zum Admiral befördert.
Eine Woche später war James durch ein Sprungtor gekommen und hatte die Geschichte des frischgebackenen Admirals bestätigt. Nach der Sabotage des Tarnfeldes hatte der Orion Pakt die Lupardus beschossen und zerstört. Er hatte nur mit Glück entkommen können, weil er auf einem Spaziergang durch das Schiff vor dem Sprungraum vorbeigekommen war als sie plötzlich unter Beschuss waren. Soweit er wusste, war er der einzige Überlebende.
Selbst wenn ich ihm nicht glauben würde? Welche Wahl habe ich denn? Die Ix haben uns überrannt, das Rateri Protektorat ist gefallen. Wenn er wirklich eine Möglichkeit hat, sie zu besiegen… Seine Geschichte macht Sinn. Vorerst.
Laut fragte er: „Wie soll ich dich nennen?“
„Roberto ist in Ordnung. Wir denken von uns selbst auch mit diesem Namen. Es ist eine faszinierende Erfahrung. In all unseren Jahren, haben wir noch nie eine derart
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