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Feuerwogen

Feuerwogen

Titel: Feuerwogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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Danke.«
    Der Junge glaubte ihm kein Wort. Warum sollte er auch? Nick brauchte keinen Fremden, der ihm sagte, dass alles gut werden würde. Er brauchte seine Mutter.
    Dylans Blick wanderte über ihn hinweg auf die stille Straße. Das gelbe Absperrband hatte ebenso viele Leute angelockt, wie es abgehalten hatte. Als die Stunden vergingen, ohne dass sich ein Durchbruch in dem Fall oder dem Klatsch und Tratsch abzeichneten, waren jedoch die meisten Inselbewohner, die sich nicht an der Suche beteiligten, zu ihren Einkäufen oder ihrer Arbeit oder ihrem Leben zurückgekehrt.
    »Du solltest nicht allein sein.« Selbst in seinen eigenen Ohren klang Dylan wie ein wohlmeinender, aber ahnungsloser Erwachsener. Er nahm einen zweiten Anlauf. »Wo ist deine Großmutter?«
    Nick zog eine Schulter hoch.
    »Weiß sie, dass du hier bist?«
    Der Junge senkte den Blick. »Chief Hunter hat gesagt, dass er mit mir reden will«, murmelte Nick.
    Plötzlich fiel Dylan ein, wie er selbst im Alter von vierzehn Jahren ängstlich und allein auf Caer Subai die Rückkehr seiner Mutter aus dem Meer erwartet hatte. Sie war nie wiedergekommen. Conn hatte Dylan unter seine Fittiche genommen. Nick brauchte jemanden wie ihn, jemanden, von dem er zuverlässig wusste, dass er ihn beruhigte und ihm Antworten lieferte.
    Jemanden wie … Caleb.
    »Ich gehe ihn holen«, sagte Dylan und duckte sich unter dem Absperrband durch.
    Die Glocke ertönte über seinem Kopf, als Dylan die Eingangstür zum Restaurant aufdrückte. Ein Mann, der die marineblaue Windjacke der Staatspolizei trug, lag vor einer der Vinylsitzecken auf den Knien.
    Er sah verdrossen auf. »Was suchen Sie hier?«
    »Caleb.«
    »Haben Sie Informationen, die den Fall betreffen?«
    »Nein.«
    »Dann machen Sie, dass Sie vom Tatort verschwinden.«
    Dylan ging einfach an ihm vorbei.
    »Hey!« Der Ruf des Mannes folgte ihm bis in die Küche.
    Er traf Caleb am Edelstahltisch an, wo er zusah, wie ein weiterer Mann einen glänzenden Gegenstand in einen Umschlag schob.
    Jeder Muskel in Dylans Körper spannte sich an. »Woher habt ihr das?«
    »Kennst du es?«, fragte Caleb.
    Dylan starrte auf das kleine Goldkreuz, das aus dem Nest einer zusammengelegten feinen Goldkette hervorschimmerte. Sein Mund wurde trocken. Sein Kopf schwirrte. »Das gehört Regina. Sie muss die Kette getragen haben, als er sie angegriffen hat. So hat er sich die Hand verbrannt. Wo habt ihr es gefunden?«
    »Im Putzeimer«, antwortete Caleb knapp. »Ich habe es beim ersten Durchgang übersehen.«
    Der Blick des anderen Manns huschte von Dylan zu Caleb. »Wer ist dieser Kerl, und warum erzählen Sie ihm Einzelheiten über den Fall?«
    Caleb straffte die Schultern. »Mein Bruder Dylan – Detective Sam Reynolds von der Kriminalpolizei Maine.«
    Dylan scherte es wenig, wer er war. Der Lärm in seinem Kopf übertönte alles andere. Er streckte die Hand nach der Kette aus. »Gib sie mir.«
    »Warum?«
    »Ist er verrückt?«, wollte Reynolds wissen.
    »Sie hatte sie immer an«, erklärte Dylan. Das Amulett ihres ermordeten Christus hatte immer auf der glatten Haut ihrer Brust gelegen und war ein viel mächtigerer Schutzzauber als die Triskele gewesen, die in ihre Haut eintätowiert war. Es hätte sie beschützen sollen. Vielleicht hatte es das ja sogar. Aber ihr war dieser Schutz genommen worden, und nun war sie hilflos irgendwo da draußen.
    Nicht ganz hilflos, dachte er, als ihm ihr starker Wille und ihre scharfe Zunge einfielen. Aber trotzdem blieb sie ein Mensch und allein.
    Er hoffte zumindest, dass sie allein war. Denn wenn sie in den Händen eines Dämons war …
    »Sie ist eine Verbindung zu ihr«, erläuterte er, während ihm die panische Eile bewusst wurde, die in seinen Adern aufwallte und in seine Stimme drängte. »Ich kann sie einsetzen, um Regina aufzuspüren. Gib sie mir.«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte Caleb bedauernd. »Sie ist ein Beweisstück. Wir schicken die Kette zur Untersuchung ins Kriminallabor, und dann …«
    »Die Kette wird dir nichts erzählen, was du nicht sowieso bereits weißt«, sagte Dylan.
    Caleb hob die Augenbrauen. »Aber dir schon?«
    Dylan hielt seinem Blick stand. »Ja.«
    »Nein«, schaltete sich Reynolds ein. »Wir werden keinen hirnrissigen Hokuspokus dulden, selbst wenn er Ihr Bruder ist. Schaffen Sie ihn gefälligst hier raus.«
    Dylan ignorierte ihn. Er starrte seinen Bruder eindringlich an. Das Blut hämmerte ihm in den Ohren.
    »Okay«, entschied Caleb.
    Und dann ließ er die Kette in

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