Feurige Offenbarung - Dämonenglut 1
sehr „männliche“ Dinge getan hatten. Mark und Alan entsprachen kein bisschen dem Bild, das er von Schwulen hatte. Kein bisschen! Nicht selten hatte er ihren Mut und ihr kämpferisches Können bewundert.
Verdammt, wieso musste ich so genau hinsehen? Es würde schwer werden, das Bild aus dem Gedächtnis zu löschen. Doch es war noch etwas anderes gewesen, das ihn so an der Szene fasziniert hatte. Trotz aller Leidenschaft hatte Mark Alans Rücken zärtlich geküsst und gestreichelt. Dafür hatte er sogar kurz in den ekstatischen Bewegungen innegehalten. Liebe … Er war nicht nur Zeuge einer moralisch verwerflichen, lüsternen Vereinigung geworden, denn das erklärte nicht das seltsame Gefühl in seiner Herzgegend.
Brody atmete tief durch und schaute kurz auf das Display seines tragbaren Navis. Dieser Blick war ihm zur Routine geworden, doch jetzt erstarrte er, als er die Anzeige sah. Shit! Eine ganze Ansammlung roter Punkte direkt vor dem Hotel versetzte ihn augenblicklich in Alarmbereitschaft und vertrieb seinen desolaten Zustand. Noch auf dem Weg durch das enge Treppenhaus schob Brody seinen Faustdolch über die Knöchel der linken Hand und schraubte dann den Schalldämpfer auf die Beretta.
Als er in vollem Lauf durch die Lobby rannte, rempelte er einige Hotelgäste an, doch das war ihm egal. Brody hatte die Waffen im Anschlag und manövrierte sich geschickt durch den dichten Verkehr, um auf die andere Straßenseite zu kommen.
Er hatte schon aus der Ferne gesehen, dass sich eine Horde wild aussehender Kerle – eindeutig Dämonen – auf einen jungen Mann gestürzt hatte. Sie schlugen und traten nach ihm, anscheinend wagten sie es nicht, andere Kräfte einzusetzen, da sie sich in der Öffentlichkeit befanden. Es war allerdings auffällig, wie betont passiv sich alle Passanten verhielten und an dem Gerangel vorbeiliefen, als wenn sie nichts Außergewöhnliches wahrgenommen hätten. Ein Hoch auf die Zivilcourage! , dachte Brody, doch dann hatte er die Gruppe bereits erreicht, die sich gerade in eine Seitengasse verzog. Da er sich nach einem flüchtigen Blick auf den Dämonendetektor sicher war, dass er es mit Unterweltlern zu tun hatte, machte er nicht viel Federlesens.
Brody umfasste die Schultern des Dämons, der den hellbraunen Schopf des jungen Mannes gepackt hielt, und drehte ihn zu sich um, wobei er ihm mit einer blitzschnellen Bewegung den Faustdolch tief in den Hinterkopf trieb. Sein Opfer hatte noch nicht einmal Zeit zu schreien, da löste es sich schon in Staub auf. Die Durchbohrung des Kleinhirns war der einzige Weg, die Höllenwesen umzubringen, und Brody liebte es, sie in ein kleines Häufchen Asche zu verwandeln.
„ Ah, einer unserer geschätzten Jäger“, sagte der Dämon, der offensichtlich ihr Anführer zu sein schien. Das Feuermal in seinem Gesicht erinnerte Brody wieder an die Ereignisse im Hotelzimmer. In seiner Vision hatte er genau diesen Kerl gesehen, während er Mark und Alan beobachtete. Für einen Wimpernschlag sickerte das Bild der beiden nackten Körper in sein Bewusstsein, doch der Krieger verstand es ausgezeichnet, in Extremsituationen einen klaren Kopf zu bewahren. Das fiel ihm wesentlich leichter, als sich mit Gefühlen auseinandersetzen zu müssen.
„ Lasst den Mann in Ruhe!“ Brody vergewisserte sich, dass der Geschlagene wohlauf war; außer dem Schreck in seinen Augen konnte er nur ein paar Kratzer entdecken.
„ Aber gern!“ Auf die höhnische Bemerkung des Dämons folgte ein Zeichen und alle Schattenwesen stürzten sich gemeinsam auf Brody. Dieser hatte die Beretta in der Jackentasche verstaut, denn der Gebrauch einer Schusswaffe wäre in der Nähe der öffentlichen Straße ein viel zu großes Risiko gewesen. Dafür war der Dolch in Bereitschaft und Brody in ausgezeichneter Form.
Ihr kommt mir gerade recht! Wie ein Wirbelwind fegte er durch die Reihe der finsteren Wesen, die mit Messern und dämonischer Magie auf ihn losgingen, und trieb sie so immer tiefer in die düstere Gasse hinein. Funken stoben und Stahl krachte klirrend aufeinander, während er sich verteidigte.
„ Hinter dir!“, rief der junge Mann plötzlich, worauf sich Brody augenblicklich duckte und zur Seite auswich. Keinen Moment zu früh, denn ein hagerer Dämon hatte ihm eine knisternde Energiekugel entgegengeschleudert, die von der Hauswand zurückprallte und dabei den Putz absprengte, bevor sie erlosch.
Blitzschnell zog der Jäger die Beretta aus dem Brusthalfter und erledigte den Angreifer
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