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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gemacht.
    Aber dieses Geschöpf hier hatte in der königlichen Familie gelebt und besaß immer noch zwei funktionierende Verbindungen.
    Rugad konnte den Körper des Golems nicht betreten, dafür hätte er eine eigene Verbindung benötigt, aber er konnte in eine bereits bestehende Verbindung eindringen. Das hatte er sich schon vor Jahren beigebracht und es auch mehrere Male angewendet, zuletzt, als er Gabes Verbindung zum Schattenland benutzte, um zu seinem Urenkel zu gelangen.
    Und hinausgeworfen zu werden.
    Rugad fühlte, wie der Golem an seiner Hand zerrte und kraftlos nach ihm schlug. Offensichtlich verstand das Geschöpf nicht, was Rugad vorhatte. Die einzige Verbindung, die benutzt aussah, war die zu Gabe. Die anderen existierten zwar, waren aber lange nicht mehr genutzt worden.
    Doch dieser Golem war schlau, und Rugad hatte sich geschworen, ihn nicht zu unterschätzen. Er bohrte seinen Finger in die erste noch intakte Verbindung, die er finden konnte. Es war die größte, ein weißer Strang mit einer Spur Purpurrot in der Mitte.
    Dann glitt Rugad in die Verbindung hinein, jedenfalls der Teil von ihm, der nicht fest mit seinem Körper verbunden war. Sein innerstes Wesen. Das, was so viele Kulturen die Seele nannten.
    Die Verbindung war breit, von großer Zuneigung geprägt und leicht zu bereisen, sogar durch den neuen Pfad, den Rugad sich erschlossen hatte.
    Während er an der Verbindung entlangglitt, merkte er, zu wem sie führte.
    Zu Arianna.
    Seiner Urenkelin.
    Er konnte herausfinden, wohin Nicholas das Mädchen gebracht hatte.
    Rugad hatte nicht erwartet, daß es so leicht sein würde.
    Gleich der erste Versuch war ein Volltreffer.

 
2
     
     
    Es war schon viele Jahre her, seit Boteen zuletzt in einer Kutsche gesessen hatte. Noch weiter lag es zurück, daß er in einer gefahren war, die von Pferdereitern gezogen wurde. Ein majestätisches Ehepaar, Mann und Frau, hatten sich in die gebräuchlichen Deichseln spannen lassen. Dann waren sie losgetrabt, als seien sie gewöhnliche, dumme Zugtiere statt Anführer ihrer Einheit, angesehene Fey mit eigener Machtbefugnis.
    Zu so etwas konnte nur Rugad seine Leute überreden.
    Boteen streckte behaglich die Beine aus. Er war nicht allein, denn die Truppe bestand aus mehreren anderen Fey, aber er war der einzige Insasse dieses Gefährts. Über seinem Kopf flogen ein paar Irrlichtfänger und Vogelreiter, und ein ganzes Infanterieregiment marschierte mit einigem Abstand hinterher. Wie bei allen derartigen Unternehmungen diente die Infanterie als Nachhut. Blieb Diplomatie wirkungslos – und die Diplomatie in diesem Fall sah recht einfach aus: Rugad nannte sie die »Ergib-dich-oder-stirb-Taktik« –, würde sich die Infanterie mit dem Gegner beschäftigen, während die Irrlichtfänger die Fußsoldaten holten.
    Eine weitere, ebenfalls von Pferdereitern gezogene Kutsche folgte Boteens Kutsche. Sie beförderte eine von Rugad bevorzugte Hexerin, einen Domestiken (den Grund dafür konnte Boteen nur raten) und einen Schreiber. Letzteres war ungewöhnlich. Rugad hatte drei Schreiber auf diesen Feldzug mitgenommen, die die meiste Zeit arbeitslos waren. Aber Rugad wollte unbedingt auf dem laufenden gehalten werden und außerdem Botschaften zurück ins Imperium schicken. Dafür brauchte er die Schreiber.
    Boteen fand das überflüssig. Schreiber verfügten nur über geringe Magie und fast ebensowenig Hirn. Rugad behauptete, gerade das mache sie zu so ausgezeichneten Berichterstattern. Manchmal faßten die Schreiber ihre Berichte auf kostbarem Papier ab, aber meistens gaben sie Unterredungen Wort für Wort mündlich wieder, ein ermüdender Vorgang, der Stunden dauern konnte, in Fällen wie diesem sogar Tage. Boteen hatte mehreren Berichterstattungen der Schreiber beiwohnen müssen, und am Ende jeder Sitzung hatte er den dringenden Wunsch verspürt, diesen dürren Geschöpfen die Stimmbänder aus der Kehle zu reißen.
    Natürlich hatte er es nicht getan. Zaubermeister galten schon als gefährlich genug. Gingen sie mit ihrer Magie nicht sorgsam um, verloren sie endgültig ihren strapazierten Verstand. Boteen pflegte sich selbst sorgfältig auf eventuelle Anzeichen zu beobachten. Zu viele magische Systeme verliefen durch sein Inneres, zu viele, um sie alle unter Kontrolle zu halten, und der Druck, unter dem er stand, hatte ihn schon oft zur Unvernunft verleitet. Wenn Unvernunft das Schlimmste war, was ihm passierte, konnte er sich noch glücklich schätzen.
    Ihn schauderte. Die

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