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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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den Schwarzen König vertreiben.
    Lukes Aufgabe bestand lediglich darin, dafür zu sorgen, daß Gabe auch die Gelegenheit bekam, seinen Urgroßvater zu vertreiben. Er mußte die Fey dazu bewegen, die Blaue Insel freiwillig wieder zu verlassen. Nur wenige Leute konnten das bewerkstelligen.
    Einer von ihnen war Luke.
    Er hatte zwar nicht selbst bei den Fey gelebt, aber sein Vater war lange ihr Gefangener gewesen. Adrian hatte oft erzählt, daß der größte Schwachpunkt der Fey ihre felsenfeste Überzeugung von der eigenen Unbesiegbarkeit war.
    Auf diese Weise hatten die Inselbewohner schon der ersten Invasion Einhalt geboten. Die Fey hatten sich bereits viele andere Länder mit nur einem kleinen Truppenaufgebot und durch bloße Einschüchterung unterworfen. Die Bewohner der Blauen Insel dagegen hatten ihrerseits die Fey eingeschüchtert, indem sie Angst und Schrecken verbreiteten und ihr Weihwasser als Waffe benutzten, obwohl nicht einmal jeder Inselbewohner über Weihwasser verfügte.
    Das Weihwasser hatte seine Wirkung inzwischen leider verloren.
    Angst und Schrecken dagegen nicht.
    Heute nacht würde Luke damit beginnen.
    Allein.
    Er schmierte sich noch eine letzte Handvoll lehmiger Erde in das blonde Haar und auf seine Kleider, dann ließ er es gut sein. Wenn jemand nach ihm Ausschau hielt, würde er ihn trotzdem noch sehen können.
    Er mußte allerdings eigens Ausschau halten.
    Mit langsamem Schritt verließ Luke das Maisfeld. Es befand sich am südlichen Rand der Ländereien seines Vaters. Der Hof, den die Fey vermutlich besetzt hielten, war nicht allzuweit entfernt, wenn Luke die Straßen mied und quer über die Felder ging. Sein Problem war, daß er die Ernte nicht beschädigen durfte. Zu viele verärgerte Bauern könnten die Fey für die Schuldigen halten und sich bei ihnen darüber beschweren. Dann würden die Fey sofort Verdacht schöpfen.
    Der Himmel war mondlos. Über Luke blinkten die Sterne, aber ihr Licht war schwach. Das war gut so. Er hätte sich keine bessere Nacht aussuchen können.
    Luke überquerte ein brachliegendes Feld, das das Land seines Vaters von dem des nächsten Nachbarn trennte, und bemerkte, daß jemand die Erde umgegraben hatte. Dieses Feld war uneben und steinig und der Boden schon seit langer Zeit ausgelaugt. Lukes Vater und der Nachbar hatten in den letzten Jahren überlegt, wie man das Feld wieder fruchtbar machen könnte. Entweder hatten die Fey andere Pläne damit, oder sie kümmerten sich nicht darum.
    Normalerweise duldeten die Fey keine brachliegenden Felder.
    Luke sah im Geiste die folgenden Jahre vor sich: Die Fey würden von den Inselbewohnern verlangen, immer mehr zu produzieren. Die Erträge würden von der Blauen Insel aus verschifft oder Schiffen beigeladen werden, die auf dem Weg nach Leutia an der Blauen Insel vorbeifuhren. Der Anteil der Inselbewohner an ihren eigenen Ernten würde immer weiter schrumpfen, bis schließlich die ersten von ihnen verhungerten. Dann erst würden die Fey bemerken, daß sie ihre eigenen Arbeitskräfte schwächten, und ihr Regiment ein wenig lockern. Dieses Wechselspiel würde so lange andauern, bis sich kein einziger Inselbewohner mehr daran erinnern konnte, gelebt zu haben, ohne daß die Fey jede seiner Handlungen kontrollierten.
    Luke wußte selbst nicht, warum er das alles so deutlich vor sich sah. Vielleicht wegen seines Vaters. Vielleicht lag es aber auch an den Geschichten, die Fledderer über die Bevölkerung anderer von den Fey eroberter Länder erzählt hatte.
    Oder Luke steigerte sich in seine eigene Angst hinein.
    Jetzt hatte er das Bauernhaus erreicht. Alles war still. Niemand regte sich, und alle Fenster waren dunkel. Luke hatte bis zum Einbruch der Nacht gewartet, damit ihn niemand sah. Jetzt war es spät genug. Hoffentlich nicht zu spät, so daß er vor Sonnenaufgang zurück sein konnte.
    Er ging hinter dem Haus am Brunnen vorbei, bis er auf das angrenzende Feld gelangte. Dieser Nachbar hatte Gras gesät, obwohl die Heuballen vom vorigen Jahr noch auf dem Feld verrotteten. König Nicholas’ Politik war nicht immer zum Vorteil der Bauern gewesen, und viele hatten darunter gelitten, als der Handel mit Nye abgerissen war. Lukes Nachbar hatte gehofft, sein Heu an die Stallungen in Jahn verkaufen zu können, aber es war ihm offenbar nicht gelungen.
    Luke hatte gehört, daß die Fey Jahn dem Erdboden gleichgemacht hatten.
    Er Konnte es nicht glauben. Es gelang ihm einfach nicht, sich diese stolze Stadt als Trümmerwüste

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