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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Die Geisterstadt
    »Hier ruht Peter Shaw, begnadeter Detektiv, König aller Schlossknacker und Schwarm unzähliger Mädchen. Sein kurzes Leben gab er hin im aufopferungsvollen Kampf für die Gerechtigkeit!«
    »Auch nicht schlecht, Bob«, meinte Justus anerkennend. »Vor allem deine inbrünstige Vortragsart. Echt theaterreif! Aber ich wüsste noch was. Wie wär’s mit:
    Den Peter raffte einst dahin
    sein übertriebner Sportlersinn.
    Er bot dem Fels die blanke Stirne
    und schlug sich ein die hohle Birne!«
    Bob klopfte sich lachend auf den Schenkel. »Super! Das ist klasse! Das schreiben wir auf den Grabstein!«
    Peter klaubte ein Steinchen auf und warf es nach Bob. »Ha, ha, ha! Ihr seid ja sooo lustig. Könnt ihr euch überhaupt vorstellen, wie weh das getan hat?«
    »Realiter, nein«, erwiderte Justus ernst, »aber du hast uns ja deinen Todeskampf die letzten zehn Minuten in den anschaulichsten und lebendigsten Farben geschildert. Insofern können wir deine Leiden zumindest intellektuell nachempfinden.«
    »Was für ’n Liter?«, blaffte Peter.
    »Realiter«, wiederholte Justus. »Das bedeutet so viel wie in Wirklichkeit oder realistischerweise. «
    »Schön für dich«, ächzte Peter. Die komplizierte Ausdrucksweise, die Justus manchmal an Tag legte, trug ganz offenbar nicht dazu bei, dass der hämmernde Schmerz in seinem Kopf nachließ.
    »Wenigstens hast du dir einen ebenbürtigen Gegner für deinen Kopfhärtetest ausgesucht«, sagte Bob und zeigte nach oben. »Da, seht euch das mal an.«
    »Ich habe was?« Peter verdrehte die Augen und sah in die angegebene Richtung.
    »Ist ja verrückt!« Justus ging ein paar Schritte zurück. »Das sieht dort oben aus wie ein überdimensionaler Hundekopf.«
    Vor den Jungen schraubte sich ein über zwanzig Meter hoher Felsenturm in den Himmel und endete in einem gewaltigen Brocken, dessen Form unverkennbar an den Kopf eines Hundes erinnerte.
    »Nicht wahr? Verblüffend!« Bob zeichnete die Konturen mit dem Finger nach. »Schäferhund oder so etwas in der Art würde ich sagen.«
    »Eher Dobermann«, meinte Justus.
    Peter stöhnte. »Das interessiert euch. Na prima. Mir platzt fast der Kopf, und ihr diskutiert über Hunderassen!«
    »Splittert«, sagte Justus trocken, ohne Peter anzuschauen. Aufmerksam betrachtete er weiterhin die Felsformation.
    »Was?« Peter gaffte seinen Freund verständnislos an. »Wovon redest du?«
    »Holz splittert, es platzt nicht.«
    »Hä?« Peter schaute noch ein wenig verwirrter drein, und auch Bob schien nicht so recht zu wissen, worauf Justus hinauswollte. »Holz splittert? Sag mal, bin ich gerade gegen diesen Felsen gelaufen oder du? Was faselst du da für einen Unsinn von wegen Holz –«
    Urplötzlich brach Peter ab. Von einer Sekunde auf die andere hatte er kapiert, was Justus meinte. »Jetzt geht’s aber los!«, stieß er entrüstet hervor und hielt seinem Freund die geballte Faust entgegen. »Du Schwabbelmonster wagst es, meine edle Rübe mit einem Holzkopf zu vergleichen! Wenn ich nicht gerade um Haaresbreite dem Tode entronnen wäre und noch einigermaßen bei Kräften wäre, würdest du jetzt die grausame Rache des Peter Shaw zu spüren bekommen!«
    »Schwabbelmonster! Das muss ich mir merken!« Bob knuffte Justus lachend in die Schulter.
    Aber der Erste Detektiv grinste ihn nur gekünstelt an. Er konnte es gar nicht leiden, wenn man ihn auf die paar Pfunde zu viel ansprach, die er nun mal mit sich herumschleppte.
    Peter hingegen fühlte sich mit einem Mal bedeutend besser. Er hatte mit seiner Bemerkung bei Justus voll ins Schwarze getroffen. Der Schädel brummte zwar immer noch heftig, aber die Schmerzen waren plötzlich sehr viel erträglicher als noch vor ein paar Minuten. Dabei war der Rums wirklich nicht ohne gewesen und hätte leicht das Ende für ihren kleinen Ausflug bedeuten können. Die drei Detektive hatten sich nämlich für das Wochenende zu einer Tour verabredet, die sie durch das Hinterland der Küste führen sollte. Sie wollten mal wieder so richtig abschalten, nicht an die Schule denken, keine kniffligen Fälle lösen, kein Radio, kein Fernsehen, nichts.
    Bewaffnet mit ihren Rucksäcken, einem Drei-Mann-Zelt und den überlebenswichtigsten Ausrüstungsgegenständen wie Schokoriegel, Schokoriegel und Schokoriegel waren sie am Morgen in Bobs gelbem Käfer aufgebrochen. Sie waren ein paar Meilen ins Landesinnere gefahren, hinauf in die Santa Monica Mountains, hatten den Käfer in einem kleinen Kiefernwäldchen stehen

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