Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)
Schriftstück einige Schritte rückwärts.
Cordelieff lief rot an. »Wir beabsichtigen nichts Böses«, beteuerte er. »Ganz im Gegenteil.«
»Das werden wir sehen«, sagte Coracun. Er öffnete die rote Schleife, las die ersten Zeilen und seine Mundwinkel bebten. Dann reichte er das Dokument Rial. »Das möchtet vielleicht Ihr Seiner Erhabenheit präsentieren.«
Rial sah auf den Text, neigte den Kopf, und bot das Papier Thanaton. »Die Deklaration Eurer Köche, Erhabenheit.«
Er nahm sie entgegen und Rial hatte sofort die Lesebrille zur Hand. Auf Papier, auf dem sonst die Menüfolgen ausgedruckt wurden, prangte in schöner, klarer Schrift der erstaunlich kurze Text.
Die Küchenmeister, die dank der unendlichen Güte Seiner Allerhöchsten Erhabenheit, des Kaisers, an den Hof berufen wurden, erklären hiermit, dass sie aus dem Bedürfnis, die Gesundheit der Nobilität sowohl aller Bürger des Reiches nach Kräften zu fördern, nur noch naturbelassene, frische Rohstoffe zu verwenden beabsichtigen, die auf schonende und die Nährstoffe bewahrende Weise zubereitet werden. Als Prüfungsmeister der Innung und Autoren diverser Magazine, Artikel und als Mitwirkende in systemweit ausgestrahlten Kochsendungen werden sie darauf hinwirken, solche Prinzipien zu verbreiten und zu fördern. Die Küchenmeister des goldenen Quartiers versichern Seiner Allerhöchsten Erhabenheit ihre außerordentliche Ergebenheit und bitten des Weiteren darum, die Verantwortung für diesen Sektor einem Mann zu übertragen, der sich bereits viele Verdienste erworben hat, indem Seine Allerhöchste Erhabenheit so gütig wäre, Sir Adrian Koeg zum Minister für Ernährung zu berufen.
Thanaton gelang es, nicht zu lachen. Er rollte das Papier wieder zusammen und reichte es Rial. »Ich danke den Küchenmeistern für ihre guten Vorsätze. Ich werde diese Deklaration gründlich erwägen.«
»Vielen Dank, Allerhöchste Erhabenheit.« Cordelieff ging unter mehrfachen Verbeugungen rückwärts, bis er gegen den Kaffeemeister prallte.
»Was ist das nun?«, fragte Thanaton seinen Kämmerer.
»Politik«, erklärte Rial. »Die Fähnchen werden nun wieder in unseren Wind gehängt. Das ist ein gutes Zeichen. Die Köche müssen nach den Vorgängen der letzten Wochen natürlich am meisten fürchten, einem gewissen Missbehagen zum Opfer zu fallen und bemühen sich entsprechend, Vergangenes vergessen zu machen.«
»Und was meinst du, Rial? Soll ich Koeg zum Minister ernennen, wie ich es ohnehin damals beabsichtigt hatte, als wir die Liste der künftigen Amtsträger erstellt haben?«
»Das dürfte nun gar nicht mehr zu vermeiden sein.« Rial ließ sich von einem der Robos Champagner nachschenken.
Kapitel 22
Korona
A drian kniete vor dem Thron.
Thanaton hatte für den Anlass das große Amtsgewand angelegt und zwei Pagen hielten die schwere Schleppe. Rial stand daneben. Ein gesiegeltes Papier mit eindrucksvollen Bändern lag auf einem Pult bereit.
Adrian sah zum Kaiser auf. »Nein.«
Thanaton kratzte sich an der Augenbraue. »Was meint Ihr mit Nein?«
Adrian kam rückwärts auf die Füße. »Ich möchte nicht.«
Thanaton warf seinem Kämmerer einen Hilfe suchenden Blick zu, woraufhin sich Rial räusperte und vortrat. »Es ist eigentlich nicht üblich, Ernennungen abzulehnen.«
Adrian sah ihn fest an. »Trotzdem.« Er verneigte sich tief vor Thanaton. »Es ist sehr freundlich von Euch, Majestät. Mehr als freundlich. Aber wenn es recht ist, möchte ich bleiben, was ich war: Maître de table des Kaisers. Ich fürchte, ich verstehe nur wenig von dem, was ein Minister zu tun hat und Büroluft würde mir bestimmt nicht bekommen. Außerdem würde mich niemand als Minister haben wollen.«
Thanaton betrachtete Adrian, der den Arm in einer Schlinge trug und immer noch blass aussah. »Meine Küchenmeister haben mir eine Erklärung unterbreitet, die das Gegenteil besagt.«
»Auch eine Art, mich loszuwerden«, sagte Adrian. »Wie raffiniert von meinen Kollegen. Wenn Ihr nicht meint, dass Ihr genug von meinen Kochkünsten habt, dann möchte ich bitte meine Küche und meine Assistenten wiederhaben. Und sonst nichts.«
Thanaton sah auf das Laserschwert, das neben ihm auf einer samtenen Ablage ruhte. »Ihr gebt mir da ein kleines Problem auf. Ich hatte vor, Euch in den Grafenstand zu erheben, wie es das Amt eines Ministers mindestens erfordert. Grafen sind jedoch bisher nie Maître de table gewesen.«
»Mit Verlaub«, sagte Adrian störrisch. »Auch
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