FIDER (German Edition)

Führungsbunker entgegen und kontrollieren alle Geräte sofort auf ihre Funktion.
    Im Anschluss tauscht sich der Kompaniefeldwebel noch kurz mit Hauptmann Broczek aus. Dann steigt er wieder in sein Fahrzeug und fährt mit seinen Helfern davon.
     
    Wackelige Helmkameras der Soldaten. Unterschiedliche Blickwinkel. Farbfilm.
     
    Datso führt seine Gruppe diesmal selbst auf Spähtrupp. Petursson ist davon verschont geblieben, ein schweres Funkgerät zu schleppen. Datso hat ein kompaktes Gerät erhalten, kaum größer als ein Ziegelstein. Das Gerät verfügt über einen Trageriemen und lässt sich an der Splitterschutzweste befestigen. Datso zeigt es stolz bei allen Kameraden herum und lobt dabei die technischen Fortschritte, die der Süden gemacht hat.
    »Genial, dieses Ding. Ist nur halb so groß wie die Dinger, die wir bei der Volksarmee hatten. Kann aber doppelt so viel. So. Helft mal mit dran denken, dass ich mich alle halbe Stunde beim KVP melde.« Datso dreht an den Knöpfen des F unkgeräts herum. »Dann wollen wir mal sehen.« Er hebt das Gerät an und drückt die Sprechtaste. »Kardinal, hier Klosterbruder Eins. Kommen.«
    »Hier Kardinal, kommen«, knistert Oberleutnant Codyczeks Stimme aus dem Gerät.
    »Kardinal und Klosterbruder?« Vinnie grinst Petursson an. »Das ist ja herzallerliebst.«
    Petursson zuckt mit den Schultern. »Idee von Codyczek. Das scheint ein ziemlich spezieller Kandidat zu sein. Ich kannte auch mal so einen. Damals, in meiner alten Einheit.«
    Datso hat unterdessen seine Sprechprobe beendet. »Gut. Das Ding funktioniert. Dann wollen wir mal. Wir gehen in Schützenreihe. Ist ein ganz schönes Stück, das wir unterwegs sein werden. Kann sein, dass wir unterwegs umgeleitet werden. Der zweite Zug sucht noch einmal die gesamten Stellungen ab. Sollten die irgendetwas finden, dann könnte unsere Route geändert werden. Also dann: In Schützenreihe Marsch!«
    Betzendorff marschiert als erster los. Dann folgt Leisinger mit einigem Abstand und leicht nach rechts versetzt. An dritter Stelle folgt Petursson. Er sichert nach links. Danach sind Vinnie und Begerow an der Reihe. Die beiden Neuzugänge bilden die Nachhut.
    An vorletzter Position marschiert Sarac, der von einer Zuckerrübenfarm aus den Ackerbaugebieten in der Landesmitte stammt. Sarac verste ht sich vom ersten Augenblick an mit Datso. Die beiden sehen sich sogar ein wenig ähnlich. Sarac trägt zwar keinen Bart, doch auch er ist so kompakt wie ein Bierfass auf zwei Beinen.
    An letzter Position marschiert Rakovsky, der sich bereits in seiner vorhe rigen Gruppe den Spitznamen »Pfarrer« eingehandelt hat. Rakovsky vertraut oft und gerne auf göttlichen Beistand und tut dies auch entsprechend kund. Damit enden seine Gemeinsamkeiten mit einem Pfarrer allerdings, denn bei Rakovsky handelt es sich um ein Monstrum von einem Soldaten, der selbst Petursson um ein gutes Stück überragt. Dazu ein schwarzer Rauschebart, der ihn wie eine Mischung aus einem Motorradrocker und einem Piratenkapitän aussehen lässt. Das Griffstück des G3 verschwindet beinahe komplett in Rakovskys Hand. Rakovsky handhabt das gesamte fünf Kilogramm schwere Gewehr, als hantiere er mit einer Wasserpistole.
    »Sagt mal, habt ihr gehört, in welcher Gruppe Kaspa gelandet ist?«, ruft Begerow von hinten.
    »Gemeinsam mit Ragnarsson, Brilman, Iliev, Ottesen und Bob«, zählt Sarac auf. »Brilman und Ottesen war'n vorher bei mir mit drin. Hab gehört, das wär'n lauter so Tranfunzelen, die die da zusammengetan hätten.«
    »Kennst du die alle?«, fragt Petursson.
    »So bissi. Bis auf'n Kasparek, den hab ich nich' erlebt.«
    Vinnie mischt sich ein: »Unser Offizierchen in Spe. Ach, der ist schon ganz in Ordnung. Bisschen schwache Nerven, aber sonst ganz knuffig. Mal sehen, vielleicht kriegen wir ihn ja wieder.«
    »Nu ist aber gut, Mädels«, sage Datso. »Macht mal die Futterluken zu und reißt die Augen auf. Meldet alles, was euch auffällt.«
    »Abgebrochene Äste«, wirft Petursson ein. »Aufgewühltes Laub oder irgendwelche Gegenstände, die auf dem Boden herumliegen und nicht in den Wald gehören.«
    Betzendorff giftet sofort los: »Die Grundlagen des Spurenlesens sind uns durchaus bekannt.«
    »Ruhe jetzt da vorne«, fährt Datso dazwischen. »Damit uns nichts entgeht, geht unser Trapper Betzendorff auch ganz vorneweg und macht die Augen besonders weit auf, genau wie Trapper Petursson.«
    Als die Gruppe den Zufahrtsweg verlässt und sich in unwegsames Gelände begibt,