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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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it einem Flackern.
    »Beobachten, Vinnie. Beobachten. Komm schon, Vinnie, reiß dich zusammen!«
    Aus dem Inneren Bereich werden Rufe laut.
    »Feuer einstellen. Sofort Feuer einstellen.«
    Dann Hauptmann Broczek - eine Stimme wie ein Donnerschlag: »Ruhe bewahren! Beobachten und auf Befehle warten! Zugführer zu mir!«
    Plopp!
    Eine weitere Leuchtkugel segelt zu Boden. Petursson richtet seinen Blick auf den Boden. Er flüstert: »Oh Mann!«
    Hauptmann Broczek bringt es auf den Punkt: »Feuer einstellen! Der nächste, der Illum schießt, wird von mir persönlich an die Wand gestellt. Schluss damit!«
    Schließlich flackert die Leuchtkugel und erlischt. Mit ihr erlöschen auch sämtliche Geräusche.

Szene 42: Katerstimmung
     
    Originalmaterial. Versteckte Kameras. Später dann auch wackelige Bilder der Helmkameras. Farbfilm.
     
    Morgendämmerung. Es folgt eine Collage der Aktivitäten in den Kampfständen. Beinahe alle Männer sind auf den Beinen und sichern den Bereich vor ihren Kampfständen mit vorgehaltener Waffe. Einige Soldaten haben ihre Helmtarnung perfektioniert und sind kaum zu erkennen. Lediglich der kondensierte Atem verrät ihre Position. Die Kameras fangen einige Soldaten mit langem Zoom ein.
     
    Sprecher:
     
    »Bis zum Morgen bleibt es im Wald ruhig. Schlaf finden die Männer jedoch nicht – nicht nach den Geschehnissen der letzten Nacht.
    Gegen sieben Uhr zitiert Oberleutnant Codyczek die Gruppenführer in den Inneren Bereich zur Besprechung und zur Befehlsausgabe. Im Anschluss daran läuft Datso die Kampfstände seiner Gruppe ab, um die Nachrichten weiterzugeben. Wie immer, hält er sich bei Petursson und Vinnie etwas länger auf als bei allen anderen Soldaten.
     
    Schnitt auf Datsos Helmkamera.
     
    »Das war ein ganz schönes Schlamassel heute Nacht. Die Römer sind stinksauer wegen der Aktion mit der Signalpistole. Kein Mensch weiß, wer dieses blöde Ding abgefeuert hat.«
    Petursson mampft sich gerade durch eine Packung Hartkekse und ein Päckchen Schmierkäse – den Rest seiner Vorräte, die er in seiner Kampftasche gebunkert hat. »Wer immer das auch war, er hat un serem Feind einen tollen Überblick über unsere Stellungen verschafft. Nur gut, dass die Jungs vom zweiten Zug die Tarnung perfekt hingekriegt haben. Andernfalls wären wir jetzt ganz schön in den Arsch gekniffen.«
    »Kannste laut sagen.« Datso zündet sich ein e Zigarette an. »Es gibt auch gute Nachrichten: Noch heute früh soll der zweite Tonner mit Ausrüstung eintreffen. Dann haben wir auf Spähtrupp wieder Funkkontakt mit dem KVP. Aber jetzt passt mal auf, ihr beiden. Jetzt kommt eine richtig miese Geschichte. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich es euch beibringen soll.«
    »Scheiß drauf«, nuschelt Petursson kauend. »Raus damit. Wir werden das schon aushalten.«
    »Also, heute Nacht sind noch mehr Leute verschwunden. Zwei, um genau zu sein. Ein gewisser Schütze Hlutev aus unserem Zug … und der Himbeertoni.«
    Petursson verschluckt sich beinahe an seinem Hartkeks. »Was?«
    Auch Vinnie entfährt ein Keuchen.
    »Kein Scheiß. Kaminsky ist weg. Ganz seltsame Geschichte.«
    Petursson legte die Kekse weg. »Du machst mich fertig. Wie ist das denn passiert? Wie konnte jemand an seine Stellung heran? Und was ist mit Kaspa? Der hat sich doch mit unserem Himbeertoni einen Kampfstand geteilt.«
    »Das ist ja das Komische. Kaspa ist in Ordnung. Völlig durch den Wind, aber in Ordnung. Ich habe ihn heute Morgen in seiner Stellung gefunden, mit den Nerven total am Ende. Meinte, er habe die ganze Nacht alleine da gesessen, weil Kaminsky in den Inneren Bereich abkommandiert worden sei. Ich natürlich total überrascht, denn ich kam ja gerade aus dem Inneren Bereich. Da liefen alle möglichen Leute herum, aber nicht unser Himbeertoni. Ich also wieder zurück und den Oberleutnant gefragt. Der meinte, er habe Kaminsky kurz vor dem Gefecht tatsächlich befohlen, sich im Inneren Bereich zu melden. Sollte wohl den Melder für den Codyczek spielen. Weswegen er das wollte, hat Old Cody mir armem Dorfbauern nicht mitgeteilt. Jedenfalls habe Old Cody den Himbeertoni dann schnell wieder zu seiner Stellung geschickt, als das Gebrüll losging. Da ist er aber nicht angekommen. Und Kaspa dachte sich nix dabei. Der meinte, unser Himbeertoni müsse den ganzen Römern im Inneren Bereich die Schuhe putzen und hat deswegen keinen Ton gesagt.«
    Petursson blickt auf. »Um Gottes Willen, am Ende hat ihn jemand unter Feuer genommen .

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