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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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verloren gegangen sein. Aber ich bin sicher, wir werden ihn wiedersehen.
    Mehr habe ich dazu nicht zu sagen, Herr Leutnant.«
     
    Leisinger:
     
    »Keine Ahnung, was das war. Als die Leuchtkugel hochging, dachte ich, da unten wä re was am Stacheldraht. Ja, und dann brüllte da noch jemand los. Da dachte ich mir, ich jage ihm besser mal ein Ding in den Arsch. Keine Ahnung, weswegen die Jungs unten an der Fahrzeugschleuse das Feuer nicht eröffnet haben. Ist mir aber auch scheißegal. Ich halte lieber einmal zuviel drauf. Und soll ich Ihnen mal was sagen? Das hat mich richtig angemacht. Richtig angemacht. Jawohl.
    Das mit Kaminsky ist ein großer Scheiß. Klar, seine Sprüche haben schon ein bisschen genervt, aber ansonsten war er in Ordnun g. Irgendwie ganz in Ordnung. Stand schon auf der richtigen Seite, meine ich. Und jetzt ist er weg. Komische Sache. Echt komisch. Keine Ahnung. Jedenfalls ist er weg. Verdammt schade.
    Haben Sie mal mit Betzendorff gesprochen? Ja? Haben Sie gesehen, wie der das weggepackt hat? Absolut eiskalt. Ja, wie ein richtiger Profi. So muss das sein. Alle anderen haben sich garantiert in die Hosen geschissen, aber Betzendorff ist cool geblieben. Hoffentlich wird er bald Gruppenführer. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn er den Zug übernimmt. Das wäre schon in Ordnung. Wäre echt in Ordnung. Ja.«
     
    Petursson:
     
    (Sehr nachdenklich)
    »Das war unsere erste Bewährungsprobe. Die ist aber nicht gut gelaufen, fürchte ich. Zwei Männer weg. Und wir haben immer noch keine Ahnung, womi t wir es eigentlich zu tun haben.
    Einige haben heute Nacht zwar das Feuer eröffnet, doch die wussten anscheinend überhaupt nicht, worauf sie schießen. Datso hat uns soweit alles berichtet. Einer dachte, er hätte etwas gesehen, der andere dachte, er hätte e twas gehört. Dabei wissen wir nur eins: Irgendjemand hat herumgeschrien und einen Bodenleuchtkörper ausgelöst. Und dieser Jemand hat es anscheinend geschafft, völlig unbeobachtet bis zum zweiten Sicherungsring vorzudringen und dort Soldaten zu entführen.
    A lso … wie soll das gehen? Ich habe haufenweise Speziallehrgänge belegt. Mein Zugführer war immer froh, wenn er mich zu irgendeinem Lehrgang schicken konnte. Dann war er mich jeweils für zwei oder drei Wochen los und konnte sich in Ruhe besaufen. Bei diesen Lehrgängen war so ziemlich alles dabei. Infiltration, Sabotage, Sprengungen … alles mögliche. Aber für so etwas habe ich nun wirklich keine Idee.
    Wissen Sie was? Irgendetwas stimmt hier nicht. Irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht.«
    (Petursson dreht sich zu Gromek um und schaut genau in die Kamera)
    »Aber wir werden herausfinden, was hier nicht stimmt.«
     
    Kasparek:
     
    (Sichtlich nervös)
    »Zuerst dieses Geschrei – so aggressiv. Und dann wieder nur Gejohle, als wolle sich jemand über uns lustig machen. Ich hatte … das … das war so unheimlich.
    Und dann diese fürchterliche Schießerei. Ich weiß, als Soldat gehört es zu meinem Beruf, hin und wieder zu schießen. Ich hatte allerdings vor, mit meinem Offizierspatent in den Stabsdienst zu wechseln. Das hätte mir doch sehr viel eher gelegen.
    Als der Oberleutnant kurz vor dieser ganzen Sache in unseren Kampfstand kam, war ich zunächst erfreut, weil ich annahm, er wolle uns Gesellschaft leisten. Doch dann sagte er, Kaminsky müsse als Melder einspringen. So saß ich plöt zlich ganz alleine da. Das war alles andere als erfreulich. Als dann die Leuchtkugel hochging, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Also habe ich mich abgehockt und abgewartet, was wohl passiert.
    Heute am Morgen habe ich dann erfahren, der erste Zug werde umstrukturiert. Ich bin zu einer neuen Gruppe abkommandiert. Einer sehr kleinen Gruppe, gerade einmal sechs Männer. Ich kenne keinen einzigen davon. Es ist mir aber ganz recht. Auf diese Weise gerate ich nicht weiter zwischen die Fronten, falls dieser Streit zwischen Petursson und Betzendorff weiter eskaliert.«

Szene 43: Auf die Pirsch
     
    Originalmaterial. Versteckte Kameras an der Fahrzeugschleuse und im Inneren Bereich. Farbfilm. Gedämpfter Ton.
     
    Sprecher:
     
    »Später am Morgen trifft der zweite Tonner ein. A m Steuer sitzt der Kompaniefeldwebel persönlich. Neben ihm haben noch zwei Soldaten im Führerhaus Platz genommen. Diese beiden entladen den Tonner. Der Kompaniefeldwebel hält unterdessen Wache und lässt niemanden sonst in die Nähe des Fahrzeuges kommen. Die drei Offiziere der Truppe nehmen die Ausrüstung im

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