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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Dokument; dann nahm er sich einen Stift aus einem Stifthalter neben dem Computerbildschirm. Nach einem kurzen Blick auf Beth, die fast unmerklich den Kopf schüttelte, als wolle sie sagen: »Tu's nicht!«, setzte er den Stift aufs Papier, unterzeichnete und schrieb das Datum daneben. Hunt war es zuwider, was er tat, doch ihnen blieb keine andere Wahl, wollten sie hier lebend herauskommen. Außerdem - wenn alles glatt lief, würde das hier bald vorbei sein, und sowohl seine Police als auch die des Vertreters würde unwirksam.
    »Ich würde sagen, wir sind dann hier fertig.« Der Vertreter erhob sich und schüttelte Hunt die Hand. »Danke, dass Sie vorbeigeschaut haben. Aber das nächste Mal«, wieder schien er eher für einen unsichtbaren Zuhörer zu sprechen als für Hunt und Beth, »werde ich doch lieber zu Ihnen kommen, damit Sie nicht den ganzen Weg hierher zu meinem Büro fahren müssen. Wir bieten jedem unsere Kunden eine Rundum-Versorgung und stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Schließlich ist es unser Ziel, Ihnen den Abschluss von Versicherungen zu vereinfachen, und nicht etwa, es uns selbst bequemer zu machen.«
    Er wollte gerade hinter seinem Schreibtisch hervorkommen, um sie hinauszubegleiten, doch Hunt und Beth gingen bereits zur Tür. »Wir finden allein hinaus«, verabschiedete Beth sich knapp.
    »Bis bald!«, rief der Vertreter ihnen hinterher, und dann waren sie durch die Tür und befanden sich wieder im Keller. Ohne ein Wort zu sagen, stiegen sie die Treppe hinauf und gelangten wieder an die Oberfläche. Sie schwiegen, bis sie in ihrem Wagen saßen. In Sicherheit. Oder doch nicht? Hunt wusste nicht, ob sie tatsächlich in Sicherheit waren, doch sie konnten unmöglich ihr eigenes Leben führen, wenn sie davon ausgingen, eine allwissende Versicherung würde sie vierundzwanzig Stunden am Tag beobachten.
    »Er hat eine Deluxe-Lebensversicherung«, sagte Hunt, als sie die Türen zugeschlagen und verriegelt hatten. »Das hält ihn am Leben.«
    »Das habe ich auch mitgekriegt. Was können wir dagegen tun? Sollen wir versuchen, das Original seiner Police zu finden und zu vernichten?«
    Er lächelte. »Dein Plan gefällt mir.«
    »Ich bin nicht so blöd, wie ich aussehe.« Sie legte die Stirn in Falten. »Aber warum hast du diese Police unterschrieben? Warum hast du nicht ...«
    »Gewartet? Du kennst doch seine Masche. Mich hätte an Ort und Stelle ein Blitz erschlagen können - einfach nur, um zu zeigen, zu was der Kerl alles fähig ist. Keiner von uns beiden wäre jemals wieder aus dem Büro herausgekommen.«
    Beth nickte. »Du hast recht.«
    »Aber jetzt sind wir draußen. Und wir haben die Möglichkeit, die Police zu finden und sie vorzeitig auslaufen zu lassen.« Er ließ den Wagen an, setzte zurück, wendete und fuhr auf den Highway zu. »Aber wohin?«
    Beth griff unter den Beifahrersitz und lächelte. »Na, dann wollen wir doch mal auf die Karte schauen, was?«
    »Die Karte? Er hat nicht alle Kopien gekriegt?«
    »Nur die, die zu Hause waren. Nicht die beiden, die wir mitgenommen haben. Ich glaube, er ist doch nicht so allwissend, wie er glaubt. Zu Hause werden wir die Kopien einscannen, und dann drucken wir ein paar tausend Exemplare.«
    »Ich liebe dich«, sagte Hunt.
    »Ich dich auch.«
    Sie fuhren nach Norden, in Richtung Tucson.

2.
    Stacy und Lilly saßen wohlbehalten zu Hause und warteten auf Joel, als er endlich eintraf. Er war noch nie ein sonderlich emotionaler Mensch gewesen, doch als er Frau und Tochter in die Arme schloss und fest an sich drückte, wäre er vor Dankbarkeit beinahe in Tränen ausgebrochen. »Ich dachte ...« Er schloss die Augen. »Ich dachte ...« Er brachte es nicht fertig, den Satz zu beenden.
    »Wir sind hier«, sagte Stacy. »Unversichert, aber hier.«
    Er lachte, ließ sie los, wischte sich über die Augen.
    »Der Mann war unheimlich, Dad.« Lilly klang besorgt. »Der hat mich an den Typen erinnert, der bei Kate war. Der Große mit dem Hut.«
    »Ich weiß, Schätzchen. Aber jetzt ist alles wieder gut.«
    Aber es war nicht alles wieder gut, und Stacy warf Joel einen Blick zu, den er nicht zu deuten wusste. »Was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    Joel schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich werde versuchen, noch mal Hunt anzurufen, und vielleicht ... Hat er dir seine Karte gegeben?«
    »Nein«, sagte sie.
    »Dann werden wir einfach im Haus bleiben, wie eine von diesen ach so glücklichen Familien, die gar nicht mehr vor die Tür gehen, sondern sich nur noch

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