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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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stöhnend auf die Seite; dann stemmte er sich auf die Knie, eine Hand auf das immer noch blutende Ohr gepresst. »Dann bringt mich hin ... aber keinen Krankenwagen ... keine Bullen.«
    Natürlich würden die Ärzte fragen, was geschehen sei, und wahrscheinlich wären sie sogar verpflichtet, die Polizei zu informieren, das wusste Hunt - aber das sollte der Mann selbst herausfinden. Er gab Beth die Wagenschlüssel, und schon lief sie über den Parkplatz hinter dem Kino. Hunt half dem Mann auf die Beine und stützte ihn, als er ihn zum Seitenstreifen führte, wo Beth mit dem Wagen hielt. Sie hatte bereits ein paar Taschentücher aus dem Handschuhfach geholt und reichte sie Hunt, kaum dass sie die Tür hinter dem Fahrersitz geöffnet hatte. »Versuch damit die Blutung zu stillen«, sagte sie. Hunt gab dem Mann die Taschentücher, der sie sich sofort ans Ohr presste.
    »Ganz fest drücken«, wies Beth ihn an. »Wir sind gleich da.«
    Der Mann lehnte sich im Sitz zurück, rollte sich instinktiv auf die linke Seite und schluchzte leise vor sich hin. Hunt schlug die Tür zu, lief zur Beifahrerseite, sprang in den Sitz, und schon fuhren sie los.
    Das Desert Regional Hospital lag tatsächlich in der Nähe; es war weniger als einen Häuserblock entfernt. Beth hielt mit kreischenden Reifen auf einem der Parkplätze, die für Rettungswagen reserviert waren. Dann lief sie zum Eingang der Notaufnahme. Ehe Hunt dem Mann helfen konnte auszusteigen, kamen bereits zwei Pfleger mit einer Krankentrage aus der gläsernen Schiebetür, hoben den Patienten geschickt vom Rücksitz und betteten ihn auf das weiche Kissen, das auf der Trage lag.
    Hunt folgte ihnen durch den Eingang, doch dann wurden sie alle von einer streng wirkenden Frau aufgehalten, die sich aus dem Fenster einer kleinen Wachstube lehnte und sich weigerte, den Öffner der Sicherheitstür zu betätigen, der das Wartezimmer vom eigentlichen Krankenhaus trennte. »Ich brauche Informationen über die Versicherung, ehe der Patient zugelassen werden kann«, sagte die Frau. Beth stand neben dem Fenster, aufgebracht und fassungslos.
    »Ich habe keine Krankenversicherung!«, heulte der Mann.
    »Dann tut es mir leid«, gab die Frau zurück, »dann werden Sie zum County General müssen. Mittellose nehmen wir nicht mehr auf.«
    »Ich kann bezahlen«, stöhnte der Mann. »Schauen Sie in meiner Tasche nach.«
    »Wir nehmen keine unversicherten Patienten auf.«
    »Sie müssen ihn aufnehmen!«, sagte Beth. »Das ist unverantwortlich!«
    »Es tut mir leid.«
    »Der Mann ist brutal zusammengeschlagen worden und blutet aus dem Ohr. Es könnte eine innere Kopfverletzung sein.«
    »Wie ich schon sagte, Sie müssen zum County ...«
    »Na gut«, warf Hunt ein. »Dann lassen Sie ihn dort hinbringen!«
    » Sie müssen ihn dorthin bringen«, erklärte die Frau. »Wir können keine Krankenwagen entbehren, und der Mann unterliegt nicht unserer Zuständigkeit. Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass Sie ihn ins falsche Krankenhaus gebracht haben.«
    »Sie müssen uns jetzt hier nicht anmeckern!«, fauchte Beth. Dann wandte sie sich den beiden Pflegern zu. »Können Sie uns helfen, den Mann wieder in unseren Wagen zu schaffen, oder gehört das auch nicht mehr zu Ihrem Job?«
    Die Krankentrage wurde den gleichen Weg wieder zurückgerollt, und die Pfleger, denen das alles sehr peinlich zu sein schien, legten den verletzten Mann vorsichtig und so bequem wie nur möglich auf die Rückbank; eines der Kissen aus der Krankentrage ließen sie freundlicherweise unter seinem Kopf.
    Dieses Mal setzte Hunt sich ans Steuer, doch er wusste nicht, wohin er fahren musste. »Weißt du, wo dieses Krankenhaus ist?«, fragte er.
    Beth nickte. »Bis dort sind es ungefähr zehn Minuten, wenn alle Ampeln grün sind. Fahr los.«
    Sie setzten sich in Bewegung. Von der Rückbank kam nur noch Schweigen, und Hunt verstellte den Innenspiegel. Der Verletzte hatte die Augen geschlossen. Er musste das Bewusstsein verloren haben. Hunt fuhr so schnell, wie es erlaubt war, doch nun trat er das Gaspedal tiefer durch und erhöhte die Geschwindigkeit um weitere zehn Meilen die Stunde. Beinahe hoffte er, ein Streifenwagen würde sie anhalten und anschließend mit Blaulicht zum Krankenhaus eskortieren.
    Dieses Glück hatten sie nicht.
    Die erste Ampel stand auf Grün, bei der zweiten rasten sie über Gelb, und dann wurden sie von einer roten Ampel aufgehalten. Von nun an waren sie im zähfließenden Verkehr eingepfercht und mussten fünf

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