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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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kennen gelernt habe und sie mich so lange gepiesackt hat, bis ich dann doch wieder da war. Als ich dann eine Routinekontrolle habe machen lassen, hatte ich sechs Löcher, drei davon ganz nahe am Zahnfleisch. Hat höllisch wehgetan, die behandeln zu lassen.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Beth. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, wann ich zum letzten Mal beim Zahnarzt war.«
    »Sei gut zu deinen Zähnen, dann sind deine Zähne auch gut zu dir«, erklärte Stacy den beiden.
    Joel hatte eine Flasche Sam Adams gefunden und schloss die Kühlschranktür wieder. Gespräche über Zahnärzte erinnerten ihn an seine Zahnfürsorgeversicherung, und das wiederum erinnerte ihn an diesen sonderbaren Prospekt, den er erst gestern in seinem Dienst-Postfach gefunden hatte. Darin wurden die Vorzüge der Angestellten-Versicherung gepriesen und garantiert, dass jeder, der eine solche Versicherung abschloss, davor geschützt wäre, jemals zurückgestuft zu werden, oder gar entlassen, oder auch nur vorübergehend von der Arbeit freigestellt. Das war einfach lächerlich, doch Joel musste zugeben, dass der Prospekt sehr gut gemacht war. Das war einer der Vorzüge von Heimcomputern: Sie hatten die Drucktechnologie demokratisiert. Joel hatte in den Postfächern seiner Kollegen nachgeschaut, doch er schien der Einzige zu sein, der diese Broschüre erhalten hatte. Wahrscheinlich einer meiner Studenten, dachte er.
    Kurz dachte er darüber nach, ob er Stacy und Beth davon erzählen solle, doch sie hatten bereits das Thema gewechselt - jetzt ging es um die widerliche Aufdringlichkeit der Verkäufer im Supermarkt -, und so ging Joel ins Wohnzimmer zurück. Als er sich wieder aufs Sofa hatte fallen lassen und sich den Spielstand anschaute, hatte er den Prospekt schon wieder völlig vergessen.

3.
    »Was ist das denn?«, fragte Hunt, als Edward ihm ein gedrucktes Flugblatt in die Hand drückte.
    »Betriebsratsversammlung. Die wollen darüber diskutieren, ob man die Stellen in der Landschaftspflege nicht an externe Arbeitskräfte vergeben könnte. Unsere Jobs, um genau zu sein.«
    »Ich dachte, das wäre längst vom Tisch. Und ich dachte, wir hätten gewonnen.«
    »Oh nein. Wenn Abteilungsleiter die Möglichkeit sehen, Privatfirmen anzuheuern, damit die dann die Arbeit von Angestellten im öffentlichen Dienst übernehmen und auf diese Weise ihren Freunden und Verwandten ein paar Jobs zuschustern können, geben die so leicht nicht auf.«
    Hunt las das Flugblatt. Die Sitzung war für fünf Uhr an diesem Nachmittag angesetzt, unmittelbar nachdem sie Dienstschluss hatten. »Ist 'n bisschen kurzfristig, oder?«
    »Ist ein Notfall«, sagte Edward. »Das Thema wurde gestern Abend bei der Verwaltungsratsitzung angesprochen. Es heißt, Steve hätte uns hängen lassen und denen gesagt, das County könne auf diese Weise Geld sparen - es würde die Arbeit in keiner Weise verschlechtern, wenn sie den Baumbeschnitt an Fremdfirmen übergeben.«
    »Dieser Dreckskerl!«, schimpfte Hunt.
    »Scheiße!«, fluchte Jorge.
    »Ich bin dabei«, versprach Hunt, und nach der Arbeit fuhr er zusammen mit Edward zum Cholla Community Center, wo die Versammlung stattfinden sollte. Jorge fuhr stattdessen nach Hause, wie immer in letzter Zeit.
    »Dann erzählt mir morgen mal, was nun passieren wird«, sagte er zum Abschied.
    Der Vorsitzende des Betriebsrates und der Teilzeit-Rechtsberater der Gewerkschaft standen im Eingang des großen Saales, als Hunt und Edward eintrafen. Weitere Angestellte trudelten ein und setzten sich in die Klappstühle: Büroarbeiter ebenso wie Außendienst-Angestellte. Den Männern und Frauen war die Anspannung deutlich anzumerken, und in allen Gesprächen, die bald darauf den Saal erfüllten, ging es um Haushaltskürzungen und die Sicherheit der Arbeitsplätze. In allen Abteilungen gab es Gerüchte über Stellen, die abgebaut werden sollten, vor allem aber ging es um die Jobs in der Abteilung Landschaftspflege.
    Endlich, um zwanzig nach fünf, eröffnete der Vorsitzende die Versammlung. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum und versuchte auch nicht, die Lage schönzureden. Geradeheraus sagte er, dass die Gerüchte stimmten, weil es in diesem Bilanzjahr wegen verringerter Einnahmen und falscher Planungen ein Defizit von 3,4 Millionen Dollar gab und dass im County tatsächlich geplant wurde, den Haushalt auf Kosten der Angestellten auszugleichen.
    »Derzeit liegen zwei Vorschläge vor«, erklärte er. »Bei dem einen soll an den Sozialleistungen

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