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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sollten, und der Vertreter ließ ihnen auch keine Zeit, irgendetwas zu sagen.
    »Ich habe hier ein großartiges Angebot. Derzeit zahlen Sie achthundert Dollar im Jahr für Ihre Immobilienversicherung. Auf den Monat umgerechnet sind das sechsundsechzig Komma sechsundsechzig. Wir können Ihnen eine bessere Deckungssumme mit einem geringeren Selbstbehalt für nur fünfzig Dollar im Monat anbieten. Und ich kann Ihnen garantieren - wäre Ihr Dach während unserer Zuständigkeit undicht geworden, wäre sofort das gesamte Dach ausgetauscht worden, ohne dass Sie mehr hätten zahlen müssen als Ihren Selbstbehalt von einhundert Dollar.«
    Woher weiß der Bursche, wie viel wir für die Versicherung zahlen, fragte sich Hunt. Und woher weiß er das mit unserem Dach?
    Doch Beth nickte bereits zustimmend. »Haben Sie Informationsmaterial über die Police? Eine Broschüre oder so etwas? Wir würden uns gerne ein bisschen näher damit befassen.«
    »Aber selbstverständlich.« Der Vertreter zog eine Broschüre aus seinem Aktenkoffer und reichte sie ihnen. »Hier ist eine Beschreibung unseres Deckungskonzepts. Lesen Sie sich das durch, nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Sollten Sie irgendwelche Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.« Er lehnte sich auf dem Sofa zurück und überflog das Formular, das er ausgefüllt hatte, um ihnen Zeit zu lassen, die Broschüre durchzugehen.
    Gemeinsam, die Köpfe dicht beieinander, überflogen sie das Hochglanz-Heftchen.
    »Das sieht gut aus«, sagte Beth.
    Hunt nickte zögernd.
    Enthusiastisch beugte der Vertreter sich vor. »Und das ist noch nicht alles ...«
    Die nächsten zwanzig Minuten setzte er ihnen sämtliche Details ihrer Immobilienversicherung auseinander und erklärte, inwiefern sie sich von ihrer derzeitigen Versicherung unterschied. Als er fertig war, musste Hunt zugeben, dass es tatsächlich nach einem sehr viel besseren Leistungsumfang klang als das, was sie derzeit hatten.
    Beth blickte zu ihm hinüber, die Augenbrauen gehoben. »Was meinst du?«
    »Wenn Sie beide einen Augenblick allein sein wollen ...«, sagte der Vertreter, »um sich zu besprechen ...«
    Hunt kannte Beths Meinung bereits. Und wider besseres Wissen stellte er fest, dass er es ebenso sah. »Das wird nicht nötig sein«, sagte er.
    Beth lächelte. »Wir nehmen sie.«
    »Ausgezeichnet. Wenn Sie jetzt nur noch diese Formulare unterzeichnen und datieren würden, hätten wir schon alles.« Er schob ihnen einen Stift und einen Stapel Papiere hin. Kleine rote Pfeile zeigten an, wo sie Kreuze machen und unterschreiben mussten.
    Nicht das Kleingedruckte gelesen zu haben, hatte Hunt schon einmal Ärger eingebracht, also nahm er sich die Zeit, sämtliche Seiten durchzugehen. Es war viel Kleingedrucktes. Doch alles schien im Großen und Ganzen dem Üblichen zu entsprechen. Hunt war zwar kein Rechtsanwalt, doch zu seiner großen Überraschung schien es hier keine dieser verborgenen Minenfelder zu geben und keine der geschickten Formulierungen, die sich als Zeitbomben erweisen mochten und die tatsächlichen Leistungen erheblich einschränkten.
    Beth hatte deutlich mehr Übung darin, Verträge durchzuarbeiten als Hunt, und zeitgleich mit ihm las auch sie das Kleingedruckte ihres Formulars. Doch auch sie schien keine Nachteile finden zu können. »Für mich sieht das gut aus«, sagte sie und machte sich daran, die erste Seite zu unterschreiben.
    Was tun wir denn hier?
    Einen Augenblick lang verspürte Hunt einen irrationalen Anflug von Panik und war sich plötzlich ganz sicher, dass sie lieber die Finger von der Sache lassen sollten. Dann war Beth mit den Paraphen und Unterschriften auf ihrer Kopie des Vertrages fertig und reichte Hunt den Stift, und der Augenblick der Panik war vorbei. Er hatte wirklich keinen Grund, überzureagieren. Schließlich wechselten sie bloß von einer Versicherung zu einer anderen. Das taten Leute jeden Tag ... und wahrscheinlich hätten sie selbst das ebenfalls längst tun sollen, gleich nach diesem Debakel mit dem undichten Dach.
    Woher wusste der Vertreter davon?
    Hunt setzte seine Initialen an die bezeichneten Stellen und unterschrieb dann auf der gleichen Zeile wie Beth.
    »Ich danke Ihnen.« Der Vertreter sammelte die Formulare ein, legte sie in den Ordner zurück und hob den Kopf. »Was nun Ihre Autoversicherung angeht ...«
    Die nächste halbe Stunde verbrachten sie damit, die Unterschiede in Preis, Deckungsbereich und Leistungsumfang zwischen ihrer aktuellen Police

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