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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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erneut an. Unsere Geschäftszeiten sind von acht bis siebzehn Uhr, pazifische Standardzeit.«
    Hunt legte auf und starrte einen Augenblick durchs Wohnzimmerfenster zum gegenüberliegenden Haus. Ein Foto von ihm, wie er sich den Hintern abwischte ... Es war verrückt, so etwas plötzlich zu erwähnen - es war schon bizarr, es auch nur zu denken. Hunt wusste, dass dieser Mann ihn bloß beleidigen, ihn auf die Palme bringen wollte, und er glaubte auch nicht, dass tatsächlich irgendetwas daran sei, aber ...
    Aus einem Impuls heraus griff er nach dem Branchenverzeichnis, schlug »H« auf und blätterte die hauchdünnen Seiten durch, bis er gefunden hatte, was er suchte.
    Beths Medikament begann bereits zu wirken. »Was ist denn los?«, fragte sie fast schon verschlafen.
    »Die haben geschlossen.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir fahren zu den HealthPlus-Büros hier in Tucson und reden persönlich mit denen, von Angesicht zu Angesicht.«
    »Jetzt?«
    »Morgen«, erwiderte er.
    Beth lehnte sich auf dem Sofa zurück und schloss die Augen. »Gut«, sagte sie. »Heute bin ich dafür auch zu müde.«
    Die Büroräume der HealthPlus befanden sich nicht in einem Hochhaus in der Innenstadt, wie Hunt erwartet hatte, sondern in einem einstöckigen, pinkfarbenen Stuckgebäude zwischen einer Kunstgalerie und einer Wellness-Oase auf der Ina Road. Sie stellten den Wagen auf einen grün markierten Parkplatz genau vor dem Gebäude ab, der mit PARKZEIT 20 MINUTEN beschriftet war.
    »Ich rate denen, dass das hier nicht länger als zwanzig Minuten dauert«, sagte Hunt. »Wenn wir einen Strafzettel kriegen, zahlen die ihn. Ohne deren Inkompetenz wären wir ja überhaupt nicht hier!«
    Beth griff nach seiner Hand und versuchte zu lächeln. »Die Einstellung gefällt mir. Mach sie fertig, Tiger!«
    Das weitläufige Gebäude hatte mehrere Eingänge, und sie folgten einem Schild, auf dem ein Pfeil mit der Aufschrift VERWALTUNG auf einen der Gebäudeflügel wies. Hunt verlangte, jemanden zu sprechen, der hier das Sagen hatte - den Direktor, den Geschäftsführer, den Bezirksmanager, was immer sie zu bieten hatten -, doch die Sekretärin am Empfang speiste sie mit einem gewissen Ted Peary ab. Er stellte sich als der Mitarbeiter vor, der für die »Kundenverbindung« bei HealthPlus zuständig sei. Hunt fertigte Peary kurz und schmerzlos ab und wurde an Bill Chocek verwiesen, den Leiter der Kundendienstabteilung, ehe sie schließlich ins Büro von Kenley Cansdale, dem Vizepräsidenten, vorgelassen wurden.
    In gewisser Weise konnten sie von Glück reden, dass Beth immer noch verunstaltet aussah mit den silbernen Zähnen, den angeschwollenen Lippen und dem blutigen Zahnfleisch, denn die HealthPlus-Mitarbeiter fühlten sich bei ihrem Anblick sichtlich unwohl. Sie alle schoben den schwarzen Peter weiter, bis Hunt und Beth schließlich in einen Saal gelangten, wo sie auf eine Gruppe von Managern der obersten Ebene trafen, darunter Ryan Fielding, Direktor der Südwest-Regionalvertretung von HealthPlus. Hunt und Beth standen am Fußende eines langen Kirschholztisches und erklärten zum mittlerweile fünften Mal, was geschehen war, und betonten, dass der psychopathische Zahnarzt ihnen von einem Mitarbeiter der Versicherung empfohlen worden war und zum Netzwerk von DentaPlus gehörte.
    »Ich verlange«, schloss Hunt seine Ausführungen, »dass dieser Zahnarzt gefunden und zur Rechenschaft gezogen wird.«
    »Und ich verlange, dass meine Zähne wieder in Ordnung gebracht werden«, ergänzte Beth.
    »Nun, es entspricht nicht unserer Firmenpolitik, die fachliche Meinung unserer hochqualifizierten Ärzte und Zahnärzte im Nachhinein zu kritisieren«, erwiderte Fielding. Die anderen Männer am Tisch nickten.
    Beth schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was?«
    »Wir vertrauen unseren Fachleuten in Bezug auf spezielle Behandlungsmethoden und Heilverfahren. Wir treffen keine medizinischen oder zahnmedizinischen Entscheidungen. Das überlassen wir unseren Ärzten und Zahnärzten.«
    »Sehen Sie sich doch mal meine Zähne an!«, rief Beth und brach in Tränen aus.
    »Es ist nicht unsere Schuld, wenn Sie mit dem Ergebnis Ihrer Zahnbehandlung nicht zufrieden sind.«
    »Mit dem Ergebnis nicht zufrieden?« Ungläubig schüttelte Hunt den Kopf. »Haben Sie keine Augen im Kopf?«
    »Ich bin ein Monster!«, schrie Beth sie an.
    Mr. Fielding räusperte sich. »Ich verstehe. Wir werden alles tun, um dieses bedauerliche Ergebnis eines Missverständnisses wieder

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