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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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richtigzustellen. Aber ich muss noch einmal betonen, dass wir keinen Fehler gemacht haben. Ich will damit in keiner Weise andeuten, Sie beide seien prozesssüchtige Menschen oder hätten irgendwelche Hintergedanken, aber unsere Zustimmung, eine neue Behandlung zu übernehmen - praktisch für die gleiche Behandlung zweimal zu bezahlen -, lässt keinerlei Rückschlüsse darauf zu, dass wir haftbar oder verantwortlich wären für Fehler, die Ihr Zahnarzt begangen oder nicht begangen hat.«
    Hunt griff nach Beths Hand. »Dann werden Sie die Behandlung bezahlen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Was ist mit diesem Dr. Blackburn?«
    »Es wird eine Untersuchung geben, und wenn die Betreffenden zu dem Schluss kommen, er habe unethisch oder illegal gehandelt, so wie Sie es darstellen, wird er in angemessener Weise zur Rechenschaft gezogen.«
    »Zur Rechenschaft gezogen? Das ist ziemlich vage ausgedrückt.«
    »Ein Gremium aus Fachkollegen wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn anstrengen. Wenn sein Vergehen schwerwiegend genug ist, wird er seine Lizenz verlieren, und sollte es gerechtfertigt sein, wird ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Ich kann doch sicherlich davon ausgehen, dass Sie das zufriedenstellen wird?«
    Natürlich nicht, aber was hatten sie erwartet? Was geschehen war, ließ sich nicht wieder ungeschehen machen, und das Beste, was Hunt und Beth jetzt noch erhoffen konnten, war eine angemessene Bereinigung ihres Problems.
    Es gab keine Möglichkeit für sie, sich würdevoll zurückzuziehen oder sich gar als Sieger zu fühlen. Wenn sie sich jetzt bedankten, würde dies deutlich machen, dass man ihnen einen Gefallen getan hatte und sie beide somit in gewisser Weise in der Schuld des Vorstandes waren. Zeigten sie jedoch keine Dankbarkeit, sondern akzeptierten einfach nur Fieldings Vorschlag, hatten sie keine Möglichkeit mehr, in der Zukunft gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten. Lehnten sie den Vorschlag des Direktors ab, würde die Versicherung die Behandlung von Beths Zähnen nicht übernehmen.
    Was immer sie auch taten - es war auf jeden Fall verkehrt.
    »Also gut«, sagte Hunt knapp und nahm Beths Hand, und gemeinsam verließen sie den Versammlungsraum und das Gebäude und gingen zu ihrem Wagen, der auf dem grün markierten Zwanzig-Minuten-Parkplatz stand. An der Windschutzscheibe flatterte ein Strafzettel.

2.
    Der Mann, der im Eingang zu Joels Büro stand, war weder sonderlich groß noch sehr stämmig, und seine Gesichtszüge waren so wenig einprägsam, wie man es von Karriere-Bürokraten kannte, doch die Tatsache, dass er so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war, ließ Joel zusammenzucken. Doch er hatte sich rasch wieder gefangen, und nun warf er dem Fremden einen Blick zu, von dem er hoffte, er würde Autorität ausstrahlen. »Hallo. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, entgegnete der Mann und betrat unaufgefordert das Büro. »Ich hatte mich gefragt, ob Sie schon Zeit gefunden haben, sich die Informationen anzuschauen, die ich Ihnen bezüglich Ihrer Angestellten-Versicherung habe zukommen lassen.«
    War das ein Scherz? Es musste so sein, aber dieser Mann gehörte eindeutig nicht zu Joels Studenten. Er sah überhaupt nicht wie ein Student aus, sondern hatte eine professionelle Ausstrahlung, die Joel dazu brachte, ihn sehr ernst zu nehmen. »Ich dachte, das sei ein Scherz meiner Studenten«, erklärte er.
    Der Mann wirkte verletzt. »Sie dachten, Ihre Angestellten-Versicherung sei ein Scherz?« In verärgertem Unglauben schüttelte er den Kopf. »Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, die Unterlagen durchzuschauen, dann hätten Sie erfahren, dass dieses neue und innovative Deckungskonzept entwickelt wurde, um berufliche Sicherheit in diesem äußerst instabilen Berufsfeld zu bieten - eine Sicherheit, auf die sich früher jeder Amerikaner verlassen konnte. Doch im Zuge unserer derzeitigen Konjunkturlage ist so etwas zunehmend rar geworden.«
    Joel konnte es immer noch kaum glauben, dass das Ganze kein Scherz war, sondern durchaus ernst gemeint, doch das sachliche Auftreten dieses Mannes drückte genau das aus. »Ich habe hier eine feste Anstellung«, ging Joel auf die Ausführungen des Vertreters ein. »Ich brauche keine derartige Versicherung.«
    »Vielleicht haben Sie noch andere Versicherungen, bei denen ich Ihnen behilflich sein könnte.«
    »Es tut mir leid«, gab Joel zurück.
    »Kommen Sie. Ich weiß, dass Sie mit Ihrer Autoversicherung nicht

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