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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Wartezimmer mit Teppichboden und Sofas und einem Dreihundert-Liter-Aquarium. Da waren ein Schreibtisch für die Sprechstundenhilfe und mehrere Behandlungszimmer mit Zahnarztliegen und Waschbecken und Lampen und Schränken!«
    Es konnte nicht sein; das wussten sie beide. Später vermutete Hunt, in genau diesem Augenblick sei ihm klar geworden, dass er es hier mit sehr viel mehr zu tun hatte als nur einer Firma, die völlig außer Kontrolle geraten war - dass hier etwas nicht Greifbares, etwas Beängstigendes am Werk war, irgendetwas, das eher übernatürlich war als natürlich. Aber dieser Gedanke hatte sich zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgeformt, und so beantwortete er Beths Frage mit einem kraftlosen: »Ich weiß es nicht.«
    Im Haus nebenan befand sich das Büro eines Steuerberaters, und obwohl es so aussah, als wäre geschlossen, und ein Schild an der Tür »Nur nach Absprache« besagte, klingelte Hunt und klopfte an. Er hoffte, jemanden zu finden, der ihm etwas mehr über diesen Zahnarzt verraten und ihm sagen konnte, wie lange diese Zahnarztpraxis schon hier war oder was damit geschehen sein konnte. Doch bei dem Steuerberater traf er niemanden an, und auch das Reisebüro auf der anderen Straßenseite war geschlossen. Ein Stückchen weiter die Straße hinunter war ein Getränkeshop. Der hatte geöffnet, doch die Angestellten dort wussten nichts von einer Zahnarztpraxis und hatten an diesem Tag dort auch nichts Außergewöhnliches gesehen.
    Beth und Hunt blieb nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fahren. Beths Schädel hämmerte jetzt noch schlimmer als zuvor, und die Betäubung hatte mittlerweile so weit nachgelassen, dass Beth immer wieder krampfartige Schmerzen im Mundraum spürte, besonders dort, wo ihr die Zähne gezogen und die silbernen Stummel eingesetzt worden waren. In ihrer Handtasche hatte sie ein Fläschchen Tylenol, aber zwei Tabletten hatte sie bereits genommen, und das Paracetamol schien nicht zu helfen. Also hielten sie auf dem Heimweg kurz bei Beths Hausarzt, Dr. Panjee. Es war schon ziemlich spät, und sie hatten natürlich keinen Termin - und so, wie es in letzter Zeit lief, hätte es beide nicht überrascht, wenn der Arzt und seine Assistentinnen sie aufgefordert hätten, sich an die Notaufnahme im Krankenhaus zu wenden. Doch Beth sah so bemitleidenswert aus, dass sie nicht abgewiesen wurde, und die Sprechstundenhilfe schob sie dazwischen, ehe der nächste Patient eintraf.
    Entsetzt hörte Dr. Panjee sich an, was geschehen war, doch nach einer vorsichtigen Untersuchung musste er zugeben, dass der Zahnarzt, rein technisch gesehen, wirklich gute Arbeit geleistet hatte. Dr. Panjee trug ein lokal wirkendes Gerinnungsmittel auf Beths Zahnfleisch auf, um die Blutung zu stillen; dann verschrieb er Beth ein starkes Schmerzmittel, von dem er sagte, es werde den Schmerz deutlich lindern, ohne Müdigkeit hervorzurufen, wie viele andere Analgetika, sodass Beth nicht allzu sehr in ihrem Alltag behindert sei. Er riet ihr, sich das Medikament gleich am nächsten Morgen zu holen, und für den Abend und die Nacht gab er ihr mehrere Muster eines anderen Schmerzmittels mit, das noch ein wenig stärker war und Beth wahrscheinlich einen Großteil der Nacht durchschlafen ließe.
    »Gott sei Dank«, sagte Beth.
    »Das wird alles wieder«, versicherte Dr. Panjee ihr.
    »Klar. Abgesehen von meinen silbernen Zähnen.«
    Um kurz vor fünf waren sie wieder zu Hause. Nachdem Hunt dafür gesorgt hatte, dass Beth hinreichend bequem auf dem Sofa vor dem Fernseher lag, zog er seine Versichertenkarte hervor und ging zum Telefon. Ihr Versicherer, DentaPlus Plan, gehörte zum HealthPlus-Konzern, und die Zentrale dieser Gesellschaft lag an der Westküste. Das bedeutete, dass dort noch Geschäftszeiten waren. Hunt wählte die Kundendienst-Nummer, die auf der Rückseite der Karte aufgedruckt war.
    »Ich hasse es, mit diesen Versicherungsfritzen umgehen zu müssen«, sagte er zu Beth.
    »Wem geht das nicht so?« Sie hielt inne. »Mach sie fertig!«
    »Verlass dich drauf!«
    Nach einer untypisch kurzen Wartezeit wurde Hunt von einem echten Menschen aus Fleisch und Blut aus der endlosen Fragenschleife des automatisierten Telefonsystems gerettet. »Guten Tag, hier ist die DentaPlus. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Hallo«, sagte Hunt nur knapp. »Mit wem spreche ich?«
    »Mein Name ist Tim«, erwiderte der junge Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Hören Sie zu, Tim. Ich heiße Hunt Jackson. Meine Frau Beth hat vor

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