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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Hause fahren.
    Wieder sprangen Edward und Jorge bei der Arbeit für Hunt ein, und er fuhr vom Westen der Stadt zur East Side von Tucson, so schnell der Mittagsverkehr es zuließ.
    Als er Beths Mund sah, war Hunt wie betäubt. Sie hatte es ihm am Telefon beschrieben, doch er hatte sich einfach nicht vorstellen können, wie verrückt und entsetzlich es aussah, und so war er auch nicht vorgewarnt, wie sehr das stählerne Gebiss ihr Gesicht entstellte. Beths Nase wirkte völlig schief, und ihre Wangen waren aufgedunsen. Sie sah regelrecht hässlich aus; hätte Hunt nicht gewusst, dass er Beth vor sich hatte, hätte er sie vielleicht nicht einmal erkannt. Zu allem Übel waren ihre Lippen grotesk angeschwollen, und immer wieder betupfte Beth sie mit einem Waschlappen, den sie mit Eiswürfeln gefüllt hatte, um die Blutung zu stillen.
    Beth musste ihm seine Gedanken angesehen haben, denn im gleichen Augenblick, da sie Hunts Miene sah, begann sie erneut zu schluchzen. Er eilte zu ihr, setzte sich neben sie und schloss sie in die Arme. »Mach dir keine Sorgen«, sagte er. »Wir kriegen das wieder hin. Ich weiß nicht, was für ein Teufel diesen Wahnsinnigen geritten hat, oder wie er glauben kann, damit durchzukommen.«
    »Ich habe mich nicht einmal einverstanden erklärt!«, rief Beth verzweifelt.
    »Natürlich nicht.«
    »Ich meine, mit der ganzen Behandlung. Ich würde doch niemals zulassen, dass mir jemand sämtliche Zähne zieht, ohne eine zweite Meinung einzuholen. Aber ich bin gar nicht dazu gekommen, es ihm zu sagen! Die haben mich einfach betäubt, haben mich in Vollnarkose versetzt, und als ich aufgewacht bin, habe ich so grässlich ausgesehen wie jetzt.«
    »Hast du starke Schmerzen?«, fragte er besorgt.
    Kurz schloss sie die Augen, dann holte sie tief Luft. »Sie sind unerträglich. Und die Betäubung hat noch nicht einmal ganz aufgehört. Wenn das erst geschieht ...« Sie führte den Satz nicht zu Ende.
    »Damit kommen die nicht durch!« Hunt hätte am liebsten mit der Faust gegen die Wand gehämmert, so wütend war er. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Das alles ergab doch keinen Sinn! Überhaupt keinen! Es gab keinen Grund, Beth so etwas anzutun. Sie hatte keine Feinde, und niemand konnte etwas davon haben, ihr sämtliche Zähne zu ziehen und sie durch silberne Stummel zu ersetzen.
    War dieser Zahnarzt wahnsinnig?
    Es erschien Hunt durchaus möglich.
    »Wir gehen zu ihm«, entschied Hunt. Er ging zum Schrank und nahm seine Kamera und seinen Camcorder heraus. »Ich werde das alles aufzeichnen, und dann sehen wir diesen Dreckskerl vor Gericht wieder. Die sollen deine Zähne wieder herrichten! Die sollen vor uns auf die Knie fallen! Das hätte niemals passieren dürfen, und bei Gott, dafür werden die bezahlen!«
    Mit ihren geschwollenen Lippen brachte Beth ein schwaches Lächeln zustande.
    »Gehen wir.«
    Die Adresse und die Wegbeschreibung zum Zahnarzt lagen immer noch in Beths Wagen. Auf dem Kunstleder des Fahrersitzes war getrocknetes Blut zu erkennen, das Beth während der Heimfahrt aus dem Mund getropft sein musste, und Hunt wischte die Flecken mit Taschentüchern aus dem Handschuhfach ab, ehe er sich hinsetzte. »In dem Zustand hättest du niemals fahren dürfen«, sagte er, während er von der Auffahrt zurücksetzte. »Du hättest einen Unfall bauen können.«
    Beth nahm den Waschlappen von den Lippen. »Das wäre deren Schuld gewesen.«
    »Ja. Aber du wärst diejenige gewesen, die dabei verletzt worden wäre. Oder sogar umgekommen.«
    »Ich konnte da nicht bleiben. Ich konnte es einfach nicht!«
    Verständnisvoll nickte Hunt.
    Als sie ankamen, war die Zahnarztpraxis verschwunden.
    Sie waren fassungslos. Das konnte nicht sein! Es war nur wenige Stunden her, dass Beth hier gewesen war, und es war völlig unmöglich, dass sämtliche Möbel und die gesamte Einrichtung der Praxis in so kurzer Zeit aus dem Gebäude geschafft worden waren. Aber an den Fenstern waren keine Rollos mehr, und durch die staubigen Scheiben konnten sie beide erkennen, dass die Räume leer standen: Die Wände waren kahl, der Boden ohne Teppich. Das Haus war nur noch ein leerstehendes Gebäude, das darauf wartete, in Geschäftsräume umgewandelt zu werden wie die anderen Häuser in dieser Straße.
    Beide stiegen aus und gingen über den betonierten Bürgersteig zur Veranda hinauf. »Das war hier, ich schwör's!«, beharrte Beth.
    »Ich glaub dir ja.«
    »Aber wie kann das sein? Vor einer Stunde, höchsten zwei, war hier ein

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