Fighting Lory
sehr unterschiedlich waren, kamen sie erstaunlich gut miteinander aus. Doch es machte sie verrückt, dass sie nur untätig rumsitzen konnte und sich nichts bewegte. Sie hatten verschiedene Piloten aufgesucht und niemand schien daran interessiert, die beiden Frauen zur Erde zu fliegen. Nur einer hatte sich ihnen angeboten, aber nur, wenn sie dafür während des Fluges seine Kabine mit ihm teilen würden. Lory und Charly hatten dankend abgelehnt. Für beide kam es nicht infrage, dass sie ihren Körper als Zahlungsmittel hergaben, und erst recht nicht für einen Mann, der ein Gesicht hatte wie ein Schwein und behaart war wie ein Gorilla. Allein bei dem Gedanken daran schüttelte es Lory erneut.
„So allein“, riss eine angenehm raue Stimme sie aus den Gedanken.
Lory wandte sich um und erblickte einen großen, gut aussehenden Mann mit kurzen schwarzen Haaren und silbergrauen Augen. Er wirkte so menschlich, dass sie wider besseren Wissens kurz hoffte, er würde von der Erde kommen, wie sie.
„Sie können mir ja Gesellschaft leisten“, gab sie keck zurück. Wer wusste, vielleicht konnte er ihr ja weiterhelfen. Würde nicht verkehrt sein, ein wenig mit ihm zu flirten, und immerhin war er der Erste, den sie auf diesem verdammten Planeten traf, der sie nicht durch sein Aussehen daran erinnerte, dass sie Lichtjahre von zu Hause entfernt war.
„Wie könnte ich eine solche Einladung ausschlagen“, sagte er mit seiner sexy rauen Stimme und setzte sich auf den Hocker neben sie. „Darf ich Euch zu einem Drink einladen?“
Lory drehte ihr leeres Cocktailglas zwischen den Fingern und zuckte mit den Schultern.
„Wie es der Zufall so will, ist mein Glas gerade leer, wie Sie sehen können.“
„Was darf ich Euch bestellen? Einen Sundown?“
„Ja, ich nehm noch so einen.“
Der Mann bestellte zwei Sundown und wandte sich erneut Lory zu. Seine silbrigen Augen musterten sie ruhig und ein sinnliches Lächeln spielte um seine Mundwinkel.
„Mein Name ist Ellyod. Ellyod Allegrass.“
„Lory. Lory Andersson.“
„Was führt Euch hierher, Lory Andersson? Reist Ihr allein?“
„Ich … ähm, nein, ich habe meine Fre... meine Sklavin dabei. Wir warten darauf, dass wir eine Passage zu unserem Planeten bekommen. Bisher hatten wir noch keinen Erfolg damit. Ich fürchte, unser Planet liegt etwas abseits der Routen, die hier standardmäßig geflogen werden.“
„Und wo ist das genau, meine Liebe? Vielleicht kann ich Euch behilflich sein. Ich habe ein Schiff und ich bin im Moment frei. Ich kann Euch überall hinfliegen.“
„Ich habe keine Ahnung von den Koordinaten unseres Planeten. Wir kamen sozusagen aus Versehen hierher und ich weiß nur, dass es etwa eine Monatsreise von hier entfernt ist. Ich würde das Sonnensystem auf einer Sternenkarte erkennen. Hoffe ich zumindest.“
„Es wäre mir eine Ehre, Euch zu Eurem Ziel zu bringen. Ich habe hier noch ein paar Tage zu tun und fliege frühestens in vier Tagen. Wäre das in Ordnung?“
„Das wäre wirklich sehr hilfreich. Ich danke Ihnen. Sie sind ein Geschenk des Himmels.“
Ellyod lachte.
„So hat mich noch niemand genannt.“ Er zwinkerte und Lory lächelte ihn an.
„Meine Begleitung und ich werden Ihr freundliches Angebot gern annehmen. Nennen Sie mir Ihren Preis, und ich werde veranlassen, dass Sie die Credits umgehend erhalten.“
„Nicht doch. Ich kann doch von einer Dame in Not keine Credits annehmen. Es ist mir eine Pflicht, Euch zu helfen. Und ich tue es wirklich gern. Es ist eine willkommene Abwechslung. Ihr tut mir sogar einen Gefallen damit. Aber jetzt muss ich mich leider verabschieden. Ich habe noch eine Verabredung. Wir sehen uns, Lory Andersson.“
„Ja. Und danke für das nette Angebot.“
„Keine Ursache. Ich wünsche Euch eine angenehme Nacht.“
Als der Mann die Bar verlassen hatte, stürzte Lory ihren Cocktail hinunter und wollte ihren ersten Drink bezahlen, doch die Bedienung informierte sie nur, dass Mr. Allegrass bereits alles bezahlt hatte. Schulterzuckend wandte Lory sich ab und verließ die Bar. Sie hatte Charly die frohe Botschaft zu verkünden. Die würde sich wundern. Lory konnte ihr Glück noch gar nicht fassen. Sie würden endlich hier wegkommen. Mit dieser Aussicht konnte sie sogar noch ein paar Tage hier im Spaceport genießen.
Kanavirius System, Xevus3
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