Fighting Lory
Eher sterbe ich! Ist das klar?“
Der Alien packte Lory blitzschnell an der Kehle und funkelte sie aus seinen roten Augen an. Sie röchelte. Das Herz schlug ihr bis zum Halse und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, sich jeden Moment in die Hose zu machen. Glücklicherweise blieb ihr diese Erniedrigung erspart.
„Wenn ich dich wollte, dann hättest du absolut keine Chance, dich dagegen zu wehren. Vergiss nie, mit wem du es zu tun hast. Ich bin Knirrgn Arghagn, Offizier seiner königlichen Majestät Ulhgrang ign Ifzarghn.“
Knirrgn ließ Lory so schnell los, wie er sie gepackt hatte, und sie taumelte röchelnd rückwärts. Keela schloss sie von hinten schützend in ihre Arme.
Der andere Alien trat auf Knirrgns Wink hin vor die Tür und holte eine Art Rollwagen herein, auf dem mehrere Schüsseln mit Deckeln, ein paar Becher und ein Krug mit einer lilafarbenen Flüssigkeit standen.
„Euer Essen für heute. In zwei Stunden wird das Licht gedämmt. Dann ist Zeit zum Schlafen. Richtet euch darauf ein, euch an dem Licht zu orientieren, ob es Tag oder Nacht ist, denn wir werden gut einen Zyklus unterwegs sein“, verkündete Knirrgn.
„Was ist ein Zyklus?“, wollte Charly wissen.
„Der Zyklus ist der Standardmonat nach der United Galactic Federation. Er dauert vierunddreißig Tage. So lange wird es dauern, bis wir unser Ziel erreichen. Und jetzt esst.“
Die beiden Aliens verließen die Zelle und verriegelten die Tür erneut.
„Scheiße“, fluchte Lory. „Ich werde meine Beine für keinen verdammten Alien breitmachen!“ Sie musste sich dringend etwas ausdenken. Diese Monster waren wirklich verflucht stark. Sie fasste sich unwillkürlich an den Hals, der von dem brutalen Griff des Alien noch immer schmerzte.
„Ich auch nicht!“, gab Keela ihr angewidert recht.
Charly und Amber murmelten ebenfalls zustimmend.
„Aber Hunger hab ich“, sagte Charly. „Nutzt keinem was, wenn wir verhungern.“
Sie hob die Deckel von den Schüsseln. Es gab verschiedene Früchte, eine Art Eintopf und eine Platte mit Fleisch, das wie Rind aussah. Sie probierten vorsichtig von den verschiedenen Sachen und schenkten sich von der Flüssigkeit ein, die eine Art Limonade zu sein schien und angenehm säuerlich schmeckte.
„Hm, nicht übel“, urteilte Keela.
Lory und die anderen Frauen stimmten ihr zu.
„Die Limo ist auch lecker. Schmeckt irgendwie wie Zitronen ... nein! Limettensaft mit einem Hauch von … von … ah ja, einem Hauch von Mango!“
Es schien eine stille Absprache zwischen den Frauen zu sein, nicht über das zu reden, was vor ihnen lag. Keine von ihnen wollte in diesem Moment daran denken, dass sie auf einem galaktischen Sklavenmarkt verkauft werden sollten.
***
Kanavirius System, Xevus3
Betzlawk
8. Tag des Monats Jakus im Jahr 7067 Federationszeit
Sie waren auf einem Wüstenplaneten gelandet, wo man sie auf einem Sklavenmarkt verkaufen wollte. Der Spaceport war modern und mit allem ausgestattet, was Reisende erwarten würden. Hotels, Bars und andere Vergnügungen genauso wie Shops und Marktplätze. Je weiter sie sich jedoch von dem Spaceport entfernten, desto verkommener wurde die Gegend. Ihre Wachen lenkten sie in einen Compound mit mehreren Baracken. Lory und die anderen Frauen wurden in eine der Hütten geschoben und die Tür hinter ihnen verriegelt. Im Inneren war es schummrig, doch hell genug, dass sie erkennen konnten, dass sie nicht die Einzigen waren. In dem engen Raum saßen bereits vier Frauen und ein etwa zehnjähriges Mädchen. Sie rückten etwas zusammen, um den Neuankömmlingen Platz zu machen. Eine Frau war deutlich älter als die anderen. Sie war schon grau und hatte bereits einige Falten, doch ihr Körperbau war muskulös schlank und sie wirkte alles andere als gebrechlich. Sie bedeutete den Frauen, sich zu setzen.
Lory blieb mit verschränkten Armen stehen, während Keela, Charly und Amber sich setzten. Lorys Blick glitt über ihre Mitgefangenen. Das Mädchen hatte schwarze Haare, zu sechs dicken Zöpfen geflochten, und ungewöhnlich intensive türkisfarbene Augen. Sie trug eine türkisfarbene Tunika über cremefarbenen Leggings aus weichem Leder. Die anderen Frauen hatten einfach geschnittene Kleider aus bunten Stoffen. Sie unterschieden sich optisch von dem Mädchen. Ihre Hinterköpfe liefen spitz zu und sie hatten seltsam runde Ohren, die deutlich aus ihren schwarzen Haaren hervorguckten.
„Ich bin Ayakala“, stellte sich die ältere Frau vor. „Dies sind meine
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