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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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wecke ich ihn auf.«
    Ich schließe die Augen in dem Glauben, dass ich garantiert nicht einschlafen kann.
    Das ist mein letzter Gedanke.
    Eine kräftige Hand auf meiner Schulter rüttelt mich wach. Ich schrecke hoch, sehe mich um und jede Faser meines Körpers ist angespannt und bereit zur Flucht.
    »Wir sind da«, sagt Will.
    Wann bin ich so vorsichtig geworden, so kampfbereit? Ich versuche gar nicht erst, den Grund dafür herauszufinden. Ich sage mir einfach, dass es für das, was uns noch bevorsteht, nur von Vorteil sein kann.
    Ich blicke nach links und rechts. Wir parken auf einem schmalen, von Bäumen gesäumten Feldweg. Tamra beugt sich nach vorn und spricht aus, was ich denke: »Aber da ist doch gar nichts.«
    Will legt den Kopf schief. »Du hast doch wohl hoffentlich nicht gedacht, dass ich einfach vor das Eingangstor fahren und hupen würde, oder?«
    Tamra prustet los. »Na, dann zeig uns mal, was wir hier haben, furchtloser Anführer.«
    Verblüfft sehe ich meine Schwester an. Sie tut so, als wäre das hier gar nichts. Als würden wir einfach einen Tagesausflug machen und ein bisschen übers Land fahren.
    Will steigt aus dem Transporter aus. Cassian ist bereits draußen und hält sein Gesicht prüfend in den Wind, als wollte er irgendwelche Gerüche aufspüren. Wahrscheinlich tut er das auch.
    Will öffnet die hinteren Türen des Transporters und zieht die Decke von einem Waffenarsenal herunter. Ich habe es bereits gesehen, als wir das Fahrzeug gewechselt haben, aber der Anblick lässt mich dennoch zusammenzucken.
    Cassian fängt sofort damit an, die Waffen zu inspizieren. Ich beobachte erstaunt, wie er und Will wie zwei alte Kameraden über die verschiedenen Pistolen, Messer und Bögen fachsimpeln und abwägen, für welche Waffe sie sich entscheiden sollen.
    Tamra und ich verdrehen einvernehmlich die Augen.
    Nach einer Weile räuspere ich mich. »Gehen wir da jetzt etwa rein und eröffnen das Feuer?«
    »Ja«, stimmt Tamra mir zu. »Ich dachte, das wäre erst mal nur ein Erkundungsgang. Damit wir uns einen Eindruck verschaffen können.«
    »Das stimmt auch. Das hier ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.« Will bindet sich einen Knöchelhalfter ums Bein, schiebt einen Revolver hinein und zieht seine Jeans darüber. Dass er dabei so geübt vorgeht, lässt mich ein wenig erschauern und erinnert mich daran, dass er das nicht zum ersten Mal macht. Cassian tut es ihm gleich und ich wage nicht zu fragen, ob er überhaupt weiß, wie man eine Waffe abfeuert. Im Rudel gibt es keine Feuerwaffen. Doch irgendetwas hält mich zurück. Ausnahmsweise sind die beiden Jungs einer Meinung. Das will ich nicht aufs Spiel setzen.
    Will sucht vier Ferngläser aus und drückt jedem von uns eines in die Hand. Er zwinkert mir zu. »Wir sehen uns jetzt mal den Lageplan an und dann überlegen wir uns, wie wir am besten vorgehen.«
    Er knallt die Türen wieder zu, schaut sich aufmerksam um und führt uns dann von dem Feldweg weg. Auf unserem Weg durch die Baumschatten hindurch schlägt hohes Gras gegen meine Jeans, fast wie gierige Hände, die versuchen, uns aufzuhalten.
    Die Luft hier ist kälter, als sogar ich es gewohnt bin, und ich kuschle mich in meine Fleecejacke. Zum ersten Mal in meinem Leben brauche ich vielleicht allen Ernstes einen Parka.
    Die Baumreihen lichten sich. Will hebt eine Hand und wir bleiben stehen. »Von hier ab müssen wir weiterkriechen«, sagt er und deutet mit dem Kopf nach vorn auf ein schräg nach unten abfallendes Feld. »Sie haben Aussichtstürme, von denen aus sie immer die ganze Umgebung im Blick behalten. Dass wir sie nicht sehen können, heißt noch lange nicht, dass sie nicht da sind. Wir wollen auf keinen Fall riskieren, entdeckt zu werden.«
    Meine Haut spannt sich an und kribbelt, als wir uns auf Händen und Knien den Hang hinunterbewegen. Auf einer Anhöhe halten wir schließlich an. In dem Tal unter uns liegt eine Kleinstadt.
    »Wie heißt der Ort hier?«, fragt Tamra, die durch ihr Fernglas blickt.
    »Crescent Valley«, antwortet Will, »978   Einwohner.«
    »Wirkt wie ausgestorben«, stellt Cassian fest.
    »Ja, so ziemlich«, stimmt Will ihm zu und zeigt dabei auf das malerische Tal unter uns. »Da ist der Supermarkt. Crescent Valley School – da befinden sich alle Klassen im selben Gebäude. Das Gemeindezentrum. Joel’s Bar und Restaurant. Antonio’s da drüben hat ganz gute Pizzen. Ich habe öfter dort auf meinen Vater und meinen Onkel gewartet, wenn sie Anlieferungen gemacht haben. Das

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