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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Pfennige kriegen! Wenn das kein Angebot nich iss!« Stumpf trottete der desolate Zug der Hungerleider und Habenichtse über die letzten Meter des felsigen Pfads an ihm vorbei und übersah geflissentlich die verrußte Garderobe und das Gejammer des Fahrenden Zauberers. »Garantiert wie neu! Volle thaumare Garantie für drei Monate! Kostet euch keinen Pfennig extra!«
    Am Boden, vor der von Feuer und Rauch geschwärzten Rückwand, neben den angekohlten Pfosten seiner Mobilbude lag ein kleiner, ramponierter, zerknautschter Rucksack.
    »Wie wär’s mit Euch, Gnädigste? Vielleicht ein lindernder Balsam für die schmerzenden Füßchen? Ein Döschen Vußeline? Ein Hochgenuß für jeden Fuß! Das Dutzend nur einen Silbergroschen!«
    Plötzlich hörte er hinter sich ein leises Rascheln. Dann noch einmal. Und dann wieder! Er sah sich um, suchte und forschte … Einbrecher? Nichts. Nur ein Büschelchen Heidekraut, mit dem der frische Bergwind der Krapathen spielte. Whintz kratzte sich den Kopf, drehte sich um und konzentrierte sich wieder auf den Strom der günstigen Gelegenheiten, der an ihm vorbei- und unaufhaltsam davonrauschte.
    »Aber Ihr vielleicht, mein Herr!« schrie er. »Ein heilender Zauber für die geschwächten Schultern?« fragte er ein spilleriges Männlein, das unter der Last eines kompletten Haushalts stöhnte, die es – in ein Bettuch gewickelt – auf dem Buckel schleppte. »Legt ab alle Sorgen und Qual, fallera! Kostet Euch nur einen halben Pfennig die Stunde!«
    Das Männlein lehnte ab. Entschieden und so überaus vulgär, daß Whintz zusammenzuckte, als hätte ihm eine Domina mit der Peitsche eins übergebrannt.
    »War ja nur eine Frage«, winselte er. Dann hörte er es wieder rascheln. Er fuhr herum, schnappte sich einen Prügel, um dem Banditen, der sich da herumtrieb, auf die Langfinger zu hauen … Das Heidekraut zuckte in pflanzlicher Unschuld mit den Schulterblättchen. Mißtrauisch musterte er die kurze staubige Wegstrecke, die zwischen seiner Bude und der mächtigen Stadtmauer von Cranachan lag. Rechts: der Pfad; links: ein Felssturz. Sein Rucksack lag nach wie vor dort, wo er ihn hingelegt hatte.
    Oder doch nicht? Lag er nicht vielleicht ein wenig näher bei dem Heidekrautbüschelchen?
    Whintz schüttelte ungläubig den Kopf und kümmerte sich wieder darum, daß sich seine Verdienstmöglichkeiten nicht ungenützt verflüchtigten. Es raschelte. Fragen erhoben sich, sie richteten sich auf wie die Stacheln einer aufgeschreckten Amorettischen Giftschleiche. Es raschelte. Nicht zu fassen! dachte Whintz, als er sah, wie sein Rucksack davonhüpfte. Schnell zufassen! dachte seine Muskulatur und setzte sich reflexartig in Bewegung. Mit einem Satz war Whintz hinter dem Rucksack her, der sich in Richtung Felskante davonmachte. Und gerade als er wieder zum Sprung ansetzen wollte, packte er ihn, rang ihn nieder und drückte ihn auf den staubigen Boden.
    Ungezählte neugierig-verwunderte Blicke waren auf Whintz gerichtet, als er den Rucksack an die Brust zog, sich aufsetzte und vorsichtig hineinlugte. Irgend etwas regte sich da drinnen; etwas Lebendiges, irgend etwas, das er nicht hineingesteckt hatte. Er starrte in die trübe Zelttuchhöhle, suchte nach einem Paar Nagetieraugen, die über einem keuchenden Brustkorb funkelten. Er sah nichts. Zumindest nichts Ungewöhnliches. Nur die üblichen Nullachtfünfzehn-Bücher; die Reserveunterhosen, die er immer dabei hatte (man konnte ja nie wissen …); eine wirre Ansammlung aus Dichtungsringen, Zahnrädern und Sonnenuhrzifferblättern und ein ganzer Haufen anderer Ramsch, auf den das Merkmal lebendig auf keinen Fall zutraf (eine durchaus beachtenswerte Ausnahme bildete vielleicht ein ganz besonders aromatisch duftendes Paar Schuhe).
    Plötzlich zuckte die ANthologia in welcher versammelnt seind Allerley REceptures der ZAubrischen & MAggischen Künste nebst so manch anderm HOckusbockuS und wollte sich blitzschnell davonmachen. Whintz kreischte erschrocken auf und hielt den Sack schleunigst zu. Die ANthologia ratterte und strampelte, flatterte wütend mit den Seiten und verbog mit der Kraft der Verzweiflung den Rücken.
    Nur mit großer Mühe bekam Whintz den tobenden Folianten unter Kontrolle. Irgend etwas war mit diesem Buch nicht in Ordnung: Erst war es ihm um den Kopf geflattert, dann diese Sache mit dem Phönix, und jetzt … Was sollte jetzt noch kommen?
     
    »Vertraut mir! Ich weiß, was ich tue!«
    Courgette und Hogshead sahen stumm und nicht gerade

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